Wie man es macht

Arno Geiger Unter Der Drachenwand Kapitel 1

Vor diesem Hintergrund ist er fast froht, als er wieder zu einer Nachuntersuchung nach Wien einbestellt wird. Es kommt dann noch einmal zu einer kurzen Begegnung mit der Lagerlehrerin, wobei zum zweiten Mal „so etwas wie Nähe“ entsteht, aus dem aber wieder nichts wird. Veit holt sich aus den Räumen des Brasilianers die dort versteckten Zigarren, bevor das Anwesen von Flüchtlingen übernommen wird.

Während seines Aufenthalts in Mondsee wird er zudem immer mal wieder von traumatischen Kriegserlebnissen, die eindringlich geschildert werden, heimgesucht. Durchbrochen wird die Handlung regelmäßig auch von Briefen, die ihrerseits umfassendere Hintergründe über das Kriegsgeschehen an verschiedenen Orten in Deutschland vermitteln. Nicht zuletzt wird in Briefform die Flucht einer jüdischen Familie aus Wien nach Budapest geschildert. Das zentrale Thema des Romans ist das Leben während des Zweiten Weltkriegs.

Im weiteren Verlauf des Briefwechsels wird deutlich, dass er von deren Tod erst spät erfahren hat und dass Veit ihm einige Briefe von Nanni an ihn ausgehändigt hat. Abschließend beschreibt er die Gräuel, die er an der Front Tag für Tag zu sehen bekommt. Die Beziehung zwischen Margot und Veit sorgt in Mondsee für Aufsehen.

Veit ist angesichts der Situation sehr aufgeregt und ängstlich, ringt sich schließlich aber dazu durch, der Bitte des Brasilianers nachzukommen. Da er den Brasilianer auf diera Weise indirekt unterstützt, muss er viel Kritik über sich ergehen lassen. So gibt Veits Onkel im schon bald zu verstehen, dass er Mittelpunkt des Dorftratsches geworden ist und viele Bürger die Meinung vertreten, dass Veit an der Front besser aufgehoben wäre. Durch ein Gespräch mit seiner Zimmernachbarin wird er auf den Bruder der Pensionsbetreiberin aufmerksam. Dieser erzählt Veit, dass er lange Zeit in Brasilien gelebt hat. Auch tauschen sich die beiden kritisch über die aktuelle Situation in Österreich aus.

Oskar Meyer wird auf einem Transport in ein KZ im März 1945 ermordet. Überraschend tritt ein übergeordneter Erzähler tritt, der den Eindruck erweckt, die Figuren des Romans seien normale Menschen, deren Leben über das Romanende hinausgegangen ist. Unterwegs nimmt er Abschied von der Drachenwand und von der toten Nanni Schaller. In dem Moment, in dem ich durch die Tür trat, spürte ich, dass ich mich von etwas losgerissen hatte und endlich ein eigenes Leben besaß.

Nota De La Solapa

Am Mondsee verbringt der Wehrmachtssoldat Veit Kolbe seinen Genesungsurlaub. In seinen Tagebucheinträgen berichtet er vom Trauma des Krieges und von den Erfahrungen in der Zeit seiner Genesung. Er trifft vor allem auf unterschiedlichste Personen, die ihn prägen. Der Titel bezieht sich auf eine Felswand, genannt „Die Drachenwand“, in den nördlichen Alpen in Oberösterreich direkt am Mondsee. Das Geschehen spielt 1944 zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs beziehungsweise des Nationalsozialismus.

Darüber hinaus beschwert sich die Mutter darüber, dass sowohl Margot als auch ihre Schwester in Berlin ständig um Güter bitten, die sie ihnen per Post schicken soll. Sie erklärt, dass es in Darmstadt keine Läden mehr gäbe, in denen sie überhaupt noch einkaufen könne. Mit Margot diskutiert er die aktuellen militärischen Ereignisse wie die Landung der Alliierten in der Normandie. Auch denkt er über die letzten Stunden nach, die er mit seiner Schwester vor ihrem Tod verbrachte. Veit muss sich der Untersuchung stellen, die darüber entscheiden wird, ob er wieder an die Front geschickt wird. Die Untersuchung fällt sehr kurz und aus Veits Sicht negativ aus.

Der Sprachvirtuose Geiger hat ein meisterhaftes und vielschichtiges Werk über das Dunkel des Kriegs geschaffen, ohne die Kriegshandlungen selbst allzu sehr in den Vordergrund zu rücken. Immer wieder leidet Veit unter Panikattacken, die ihn an die Schrecken des Krieges erinnern. Eines Tages verschwindet Nanni spurlos und Veit sowie Nannis Klassenkameradinnen machen sich große Sorgen. Sie vermuten, dass sie gemeinsam mit ihrem Cousin durchgebrannt ist. Als Robert sich einmal mit den Mädchen der Schulklasse unterhält, kritisiert er die Rassentheorie der Nazis.

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Wir machen uns jedenfalls beim Lesen auf die Suche nach interessanten Textstellen und überbrücken die Teile dazwischen durch knappe inhaltliche Zusammenfassungen. Das hilft vielleicht vielen, gut in die Lektüre des Romans hineinzukommen. Oskar Meyer als die wahrscheinlich am besten gebildete Romanfigur schlägt gegenüber seiner Cousine einen zugleich höflichen und ehrlichen Ton an. Ohne sie mit Kraftausdrücken oder brutaler Sprache zu konfrontieren, gelingt es ihm, seine verzweifelte Lage eindringlich zu schildern. Dabei steht er offen zu seinen Ängsten und Befürchtungen und äußert häufig Selbstkritik angesichts seiner Schwierigkeiten mit praktischen Belangen des Lebens. Der idyllische Ort im Salzburger Land bietet indes nur auf den ersten Blick eine Fluchtmöglichkeit vor den Kriegsereignissen.

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Im Zimmer neben ihm ist die junge Darmstädterin Margot mit ihrem Baby untergebracht. Veit humpelt auf seinen Krücken durch Wien und stattet einigen Verwandten Pflichtbesuche ab. Beim Wehrbezirkskommando erhält er schließlich eine Bestätigung seiner Krankschreibung und die Gewährung eines mehrmonatigen Genesungsurlaubs.

Kapitel 4

Zunächst erzählt sie ihm, wie sie und ihr Mann sich kennengelernt hatten. Doch schon bald vermischen sich ihrer Gefühle und es entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen Margot und Veit. Ein Perspektivwechsel führt zu Margots Mutter, die ihr einen Brief schreibt. Sie schildert darin die Luftangriffe auf Darmstadt sowie die Angst um Margots 16-jährige Schwester, welche in Berlin als Schaffnerin arbeitet. Zudem wird deutlich, dass die Mutter die Heirat Margots mit einem Soldaten nun noch kritischer sieht. Aufgrund dessen treibt sie auch die Angst um, dass Margots Schwester sich ebenfalls zu schnell einem Mann hingibt.

Und tatsächlich kann er ihm seine Briefe an Nanni zurückgeben, allerdings tun sie sich schwer mit der Situation. Vergeblich versucht er herauszufinden, wo seine Frau und sein verschwundener Sohn sind. Am Beispiel eines jungen Juden, der von Pfeilkreuzlern zu Tode geprügelt wird, erkennt er den schrecklichen Zusammenhang von Grausamkeit und einer Art Bühnenwirksamkeit bei den Zuschauern. Wie kann ich so vor mich hinleben, wenn am Himmel die Gedanken vorbeifahren, und ich weiß nicht, wo Nanni ist.» Er ist zum Volkssturm eingezogen worden, in dem sehr junge und schon ziemlich alte Männer auch noch Kriegsdienst tun müssen.