Wie man es macht

Aus Dem Leben Eines Taugenichts Analyse Kapitel 1

Da schlugen die Vögel im Walde, und von beiden Seiten klangen die Morgenglocken von fern aus den Dörfern, hoch in der Luft hörte man manchmal die Lerchen dazwischen. Von dem Schiffe aber jubilirte und schmetterte ein Kanarienvogel mit darein, daß es eine rechte Lust war. Nun aber entstand ein entsetzlicher Rumor und Spektakel hinter uns. “ schrie sie den Leuten zu, indem sie dabei auf die andere Seite des Gartens zeigte. Dann schob sie mich schnell aus dem Garten, und klappte das Pförtchen hinter mir zu.

Das heißt, dass der Taugenichts am Novellenschluss wieder zum Ort der ersten zwei Kapitel, dem Schloss, zurückkehrt. Außerdem findet nach jedem zweiten Kapitel ein neuer Aufbruch durch die Hauptperson statt. Um dies auf den einzuordnenden Textausschnitt zu beziehen, ist festzustellen, dass dieser den Beginn des dritten Kapitels darstellt und somit den zweiten Aufbruch des Taugenichts beschreibt. Im ersten Kapitel verlässt dieser seine Heimat wegen des Unmuts seines Vaters und der Sehnsucht nach der Ferne.

Endlich fing es auch an sehr schwül zu werden, die Sonnenstrahlen schossen recht wie sengende Pfeile auf das Pflaster, die Leute verkrochen sich in die Häuser, die Jalousien wurden überall wieder zugemacht, und es war auf einmal wie ausgestorben auf den Straßen. Da träumte mir, ich läge bei meinem Dorfe auf einer einsamen grünen Wiese, ein warmer Sommerregen sprühte und glänzte in der Sonne, die so eben hinter den Bergen unterging, und wie die Regentropfen auf den Rasen fielen, waren es lauter schöne bunte Blumen, so daß ich davon ganz überschüttet war. Stube die Lade aufmacht und einem die Morgensonne auf einmal über die Augen blitzt, es war – die schöne gnädige Frau!

Werke Von Eichendorff

Da bemerkte ich, daß eine schlanke weiße Gestalt von fern hinter einer Pappel stand und mir erst verwundert zusah, als ich über das Gitterwerk kletterte, dann aber auf einmal so schnell durch den dunklen Garten nach dem Hause zuflog, daß man sie im Mondschein kaum füßeln sehen konnte. “ rief ich aus, und das Herz schlug mir vor Freude, denn ich erkannte sie gleich an den kleinen, geschwinden Füßchen wieder. Es war nur schlimm, daß ich mir beim Herunterspringen vom Gartenthore den rechten Fuß etwas vertreten hatte, ich mußte daher erst ein paarmal mit dem Beine schlenkern, eh’ ich zu dem Hause nachspringen konnte. Aber da hatten sie unterdeß Thür und Fenster fest verschloßen. Ich klopfte ganz bescheiden an, horchte und klopfte wieder. Da war es nicht anders, als wenn es drinnen leise flüsterte und kicherte, ja einmal kam es mir vor, als wenn zwei helle Augen zwischen den Jalousien im Mondschein hervorfunkelten.

Die Sterne funkelten am Himmel, auf dem Platze war alles leer und still, ich hörte voll Vergnügen dem Gesange der schönen Frau zu, der zwischen dem Rauschen des Brunnens aus dem Garten herüberklang. Da erblickt ich auf einmal eine weiße Gestalt, die von der andern Seite des Platzes herkam, und grade auf die kleine Gartenthür zuging. Ich blickte durch den Mondflimmer recht scharf hin – es war der wilde Maler in seinem weißen Mantel. Er zog schnell einen Schlüssel hervor, schloß auf, und ehe ich mich’s versah, war er im Garten drinn. Aber wie erstaunte ich, als ich da auf einmal auf dem Platze mit dem Springbrunnen heraus kam, den ich heute am Tage gar nicht hatte finden können. Da stand das einsame Gartenhaus wieder, im prächtigsten Mondschein, und auch die schöne Fraue sang im Garten wieder dasselbe italienische Lied, wie gestern Abend.

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In dem Garten war schön leben, ich hatte täglich mein warmes Essen vollauf und mehr Geld, als ich zum Weine brauchte, nur hatte ich leider ziemlich viel zu tun. Auch die Tempel, Lauben und schönen grünen Gänge, das gefiel mir alles recht gut, wenn ich nur hätte ruhig drin herumspazieren können und vernünftig diskurrieren, wie die Herren und Damen, die alle Tage dahinkamen. „Aus dem Leben eines Taugenichts“ ist ein bekanntes Werk der Romantik. In dieser Epoche standen Individualität, Gefühle, Fantasie und Naturverbundenheit im Fokus. Der Taugenichts sollte eine Figur sein, mit der sich die Menschen identifizieren konnten.

In dem Körbchen lag alles so bunt und anmuthig durcheinander, weiß, roth, blau und duftig, daß mir ordentlich das Herz lachte, wenn ich hinein sah. „Aus dem Leben eines Taugenichts“ kann als repräsentatives Werk der Romantik angesehen werden, die eine Bewegung gegen die zunehmende Rationalisierung der Welt war. Gegenüber der Welt sind Geist und Fantasie frei, doch Todessehnsucht und Heldenkult waren auch präsent. Individualität, Gefühl, Religion, Leidenschaft und Fantasie standen im Mittelpunkt und Kunst, Musik und Literatur wurden vereinigt. Gegenüber der Wirklichkeit stand in der Romantik die Mystik und die Religion und man sah daher im Mittelalter die ideale Zeit der Geschichte, da damals die Menschen im christlichen Glauben vereint waren. Um die dargestellte Textstelle in den Gesamtzusammenhang der Novelle einzuordnen, ist zunächst zu sagen, dass der Aufbau der Erzählung als kreisförmig zu beschreiben ist.

Es schien mir zu meiner großen Verwunderung, als wenn sie beide zuweilen nach mir hinblickten und von mir sprächen. – Zuletzt lachte der alte Herr, das schlanke Bürschchen schnallzte mit der Reitgerte, und sprengte, mit den Lerchen über ihm um die Wette, durch die Morgenluft in die blitzende Landschaft hinein. Zuletzt kam auch noch der blasse Student neugierig hervor, warf einige verächtliche Blicke auf das Spektakel, und wollte ganz vornehm wieder weiter gehen. Ich aber nicht zu faul, sprang geschwind auf, erwischte ihn, eh’ er sich’s versah, bei seinem langen Ueberrock, und walzte tüchtig mit ihm herum.

Wie sich herausstellt, ist Leonhard der Graf des Schlosses und Guido ist kein Mann, sondern eigentlich Flora, Leonhards Geliebte. Die Beziehung der beiden war allerdings verboten, daher war Leonhard mit Flora auf der Flucht nach Italien. Der Taugenichts sollte die Verfolger auf eine falsche Fährte locken, der Plan ging auf und der Taugenichts wurde in das Schloss in Rom gebracht. Flora ist die Tochter einer Gräfin und Leonhard war nicht die erste Wahl der Mutter.

Aus Dem Leben Eines Taugenichts – Inhaltsangabe

Die Flügelthür vom Gartenhause stand offen, ein milchweißer Lichtschein drang daraus hervor, und spielte auf dem Grase und den Blumen vor der Thür. Da lag in einem prächtigen grünen Gemach, das von einer weißen Lampe nur wenig erhellt war, die schöne gnädige Frau, mit der Guitarre im Arm, auf einem seidenen Faulbettchen, ohne in ihrer Unschuld an die Gefahren draußen zu denken. Dachte ich, und zog endlich vor Ungeduld meine liebe Violine hervor, und spielte alle meine ältesten Stücke durch, die ich noch zu Hause und auf dem Schloß der schönen Frau gelernt hatte. Als wir an das Ufer kamen, war schon alles zur Abfahrt bereit. Ein ältlicher Herr mit einem grauen Ueberrock und schwarzen Halstuch, der auch mitfahren wollte, stand am Ufer, und sprach sehr eifrig mit einem jungen schlanken Bürschchen, das mit langen ledernen Beinkleidern und knapper, scharlachrother Jacke vor ihm auf einem prächtigen Engländer saß.

Siebtes Kapitel

Die nachfolgende Inhaltsangabe und Zusammenfassung bezieht sich auf das Gesamtwerk von Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“. Es wurde je Kapitel eine kurze Zusammenfassung erstellt. Wenn du nicht weißt, wie du deinen Adblocker deaktivierst oder Studyflix zu den Ausnahmen hinzufügst, findest duhier eine kurze Anleitung. Jetzt weißt du, wie du eine „Aus dem Leben eines Taugenichts“ Interpretation schreibst.

Ich war wie betrunken von Freude und von dem Rumor, und rannte in meiner Fröhlichkeit immer grade fort, bis ich zuletzt gar nicht mehr wußte, wo ich stand. Es war wie verzaubert, als wäre der stille Platz mit dem Brunnen, und der Garten, und das Haus bloß ein Traum gewesen, und beim hellen Tageslicht alles wieder von der Erde verschwunden. Das war eine lange, lange große Stube, daß man darin hätte tanzen können, wenn nur nicht auf dem Fußboden alles voll gelegen hätte. Aber da lagen Stiefeln, Papiere, Kleider, umgeworfene Farbentöpfe, alles durcheinander; in der Mitte der Stube standen große Gerüste, wie man zum Birnenabnehnen braucht, ringsum an der Wand waren große Bilder angelehnt.