Er verneint und sagt, es wären Werke von Leonardo da Vinci und Guido Reni. Der Taugenichts behauptet die beiden Maler zu kennen und mit ihnen auf Reisen gewesen zu sein. Daraufhin berichtet der Maler, der ebenfalls aus Deutschland kommt, ihm, dass eine junge Frau den Taugenichts und die beiden Maler gesucht habe. Zudem zeigt er ihm ein Bild, auf dem Auriel abgebildet ist. Der Taugenichts ist überzeugt, Auriel suche nach ihm und verlässt hastig das Haus des Malers. Der Taugenichts beschließt nach Italien zu wandern, da der Portier im Schloss ihm häufig von diesem Land vorgeschwärmt hat.
Ich sagte ihm, er sollte nur seine Pfennige behalten, ich spielte nur so aus Freude, weil ich wieder bei Menschen wäre. Bald darauf aber kam ein schmuckes Mädchen mit einer großen Stampe Wein zu mir. „Musikanten trinken gern,“ sagte sie, und lachte mich freundlich an, und ihre perlweißen Zähne schimmerten recht scharmant zwischen den rothen Lippen hindurch, so daß ich sie wohl hätte darauf küssen mögen. Sie tunkte ihr Schnäbelchen in den Wein, wobei ihre Augen über das Glas weg auf mich herüber funkelten, und reichte mir darauf die Stampe hin.
Dabei hat er kein Ziel vor Augen und lebt in den Tag hinein. Jetzt zeigen wir dir drei Interpretationsansätze für das Werk. Du kannst dir die Figuren genauer anschauen, das Wandermotiv genauer beschreiben oder die Novelle als typisch romantisches Werk interpretieren. Unsere Experten setzen sich mit Ihnen schnellstmöglich in Verbindung. Aus dem Leben eines Taugenichts von Joseph von Eichendorff.
Warum ihm dieser Luxus zuteil wird, bleibt dem Taugenichts allerdings verborgen. Denn natürlich hat so ein anmutig Geige spielender Naturbursche durchaus eine ordentliche Portion Alpträume und Ängste im Gepäck, so dass er sich vampirartig von einem Moment zum anderen in einen «irren Spielmann» verwandeln kann. Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer – damals wie heute.
Warum Ist «aus Dem Leben Eines Taugenichts» Eine Novelle?
Also reist der Taugenichts allein mit dem Postwagen weiter. Der Taugenichts reist nach Rom und glaubt dort Auriel wahrgenommen zu haben. Er sucht sie verzweifelt, findet sie aber nicht und schläft erschöpft ein. Am nächsten Morgen trifft er auf einen Maler, der ihn mit in seine Galerie nimmt. Dort gefallen ihm zwei Kunstwerke und er fragt den Maler, ob er diera gemalt habe.
Eichendorff verarbeitete diese Selbstfindungsreise Goethes auf ironische Art und Weise. Denn der Taugenichts findet weder sich selbst, noch erlangt er weitreichende Erkenntnisse. Viel mehr wandert er orientierungslos und schlaftrunken durch die Gegend.
“ – Das ließ ich mir gern gefallen, und wanderte nun mit dem Maler durch die leeren Straßen, wo nur hin und wieder erst einige Fensterladen aufgemacht wurden und bald ein paar weiße Arme, bald ein verschlafnes Gesichtchen in die frische Morgenluft hinausguckte. Solcher Gewalt auf’s Herz, daß ich bitterlich hätte weinen mögen, der stille Garten vor dem Schloß in früher Morgenstunde, und wie ich da hinter dem Strauch so glückseelig war, ehe mir die dumme Fliege in die Nase flog. Ich kletterte auf den vergoldeten Zierrathen über das Gitterthor, und schwang mich in den Garten hinunter, woher der Gesang kam. “ rief ich aus, und das Herz schlug mir vor Freude, denn ich erkannte sie gleich an den kleinen, geschwinden Füßchen wieder. Es war nur schlimm, daß ich mir beim Herunterspringen vom Gartenthore den rechten Fuß etwas vertreten hatte, ich mußte daher erst ein paarmal mit dem Beine schlenkern, eh’ ich zu dem Hause nachspringen konnte. Aber da hatten sie unterdeß Thür und Fenster fest verschloßen.
Inhaltsangabe Zu «aus Dem Leben Eines Taugenichts»
Das Werk ist somit ein Gegenentwurf zum klassischen Bildungsroman. Diera Gattung findest du häufig in der Weimarer Klassik. Im Bildungsroman gibt es einen Protagonisten, der sich im Laufe der Handlung geistig weiterentwickelt. So soll auch der Leser durch die Geschichte etwas lernen. Der Taugenichts lebt hingegen in den Tag hinein und bleibt unbeschwert und naiv. Der Hauptcharakter entwickelt sich hier also nicht weiter.
Der Postillon bließ lustig auf dem Horne, und so ging es frisch nach Italien hinein. Nachdem wir draußen vor der Stadt auf schmalen steinigten Fußsteigen lange zwischen Landhäusern und Weingärten hinaufgestiegen waren, kamen wir an einen kleinen hochgelegenen Garten, wo mehrere junge Männer und Mädchen im Grünen um einen runden Tisch saßen. Sobald wir hinein traten, winkten uns alle zu, uns still zu verhalten, und zeigten auf die andere Seite des Gartens hin.
Autor/in: Joseph Von Eichendorff
Stube die Lade aufmacht und einem die Morgensonne auf einmal über die Augen blitzt, es war – die schöne gnädige Frau! – sie stand in einem schwarzen Sammt-Kleide im Garten, und hob mit der einen Hand den Schleier vom Gesicht und sah still und freundlich in eine weite prächtige Gegend hinaus. Je länger ich hinsah, je mehr kam es mir vor, als wäre es der Garten am Schlosse, und die Blumen und Zweige wiegten sich leise im Winde, und unten in der Tiefe sähe ich mein Zollhäuschen und die Landstraße weit durchs Grüne, und die Donau und die fernen blauen Berge.
Am Wiener Hof sei eine Hochzeit geplant und der Bräutigam werde aus Rom erwartet. Der Taugenichts glaubt, dass er dieser erwartete Bräutigam aus Rom sei und Auriel auf ihn warte. An einem Tag im Frühling wirft der Müller seinen Sohn heraus, den er „Taugenichts“ nennt.
Auch das Mädchen tauchte bloß das Schnäbelchen in den Becher, und blickte dabei schüchtern bald auf mich, bald auf die Studenten, aber je öfter sie uns ansah, je dreister wurde sie nach und nach. Unterdeß aber war von dem vorigen Geschrei die ganze Nachbarschaft lebendig geworden. Hunde bellten, Kinder schrien, zwischen durch hörte man einige Männerstimmen, die immer näher und näher auf den Garten zukamen. Da blickte mich die Dame noch einmal an, als wenn sie mich mit feurigen Kugeln durchbohren wollte, wandte sich dann rasch nach dem Zimmer zurück, während sie dabei stolz und gezwungen auflachte, und schmiß mir die Thüre vor der Nase zu. Die Kammerjungfer aber erwischte mich ohne weiteres beim Flügel, und zerrte mich nach der Gartenpforte. Hinter mir hörte ich durch die stille Nacht noch einzelne Guitarren-Klänge und manchmal die Stimmen der beiden Maler, die nun auch nach Hause gingen, von ferne herüberschallen.