Der Taugenichts ist der Prototyp des romantischen Menschen, dessen Lebenslauf von immer neuen Aufbrüchen bestimmt ist. Seine Lebensziele und Gemütsstimmungen unterscheiden sich grundlegend von denen der Philister. Die Handlung wird ergänzt durch Lieder, die der Taugenichts vorträgt. Darunter finden sich die – als Volksweisen vertonten und zu großer Popularität gelangten – Lieder »Wem Gott will rechte Gunst erweisen« und das »Wanderlied der Prager Studenten«. Der Taugenichts und seine seit langem Geliebte begegnen sich. Die junge Frau klärt ihn auf, dass Flora die Tochter der Gräfin sei und Leonhard ein reicher Graf.
Die Beziehung der beiden war allerdings verboten, daher war Leonhard mit Flora auf der Flucht nach Italien. Der Taugenichts sollte die Verfolger auf eine falsche Fährte locken, der Plan ging auf und der Taugenichts wurde in das Schloss in Rom gebracht. Flora ist die Tochter einer Gräfin und Leonhard war nicht die erste Wahl der Mutter.
Allerdings gibt es auch innere Auslöser für die Reisen des Hauptcharakters. Sein Charakter ist deshalb geprägt von dem Drang nach Freiheit und der Liebe zur Natur. Er hat Fernweh nach der weiten Welt und verlässt deswegen seine Heimat.
Literarische Werke
Die Sterne funkelten am Himmel, auf dem Platze war alles leer und still, ich hörte voll Vergnügen dem Gesange der schönen Frau zu, der zwischen dem Rauschen des Brunnens aus dem Garten herüberklang. Ich rannte voller Entzücken erst an die kleine Tür, dann an die Haustür, und endlich mit aller Gewalt an das große Gartentor, aber es war alles verschlossen. Da stand das einsame Gartenhaus wieder, im prächtigsten Mondschein, und auch die schöne Frau sang im Garten wieder dasselbe italienische Lied, wie gestern abend. Die Hauptfigur ist der Sohn eines Müllers, den sein Vater aufgrund seiner Faulheit und Ziellosigkeit Taugenichts nennt. Der Taugenichts macht sich in die Welt auf und lässt sich auf seiner Reise bis nach Italien treiben. Schließlich findet er sein Glück jedoch auf einem Schloss in Wien, wo er eine unnahbar geglaubte Dame heiratet.
So gelangte der Taugenichts auf das Schloss in den Bergen. Hier hielt man ihn für Flora und wollte deshalb seine Abreise verhindern. Der Brief, den Aurelie an das Schloss geschickt hatte, war also an Flora adressiert und nicht an den Taugenichts.
Er nimmt sich vor nun sesshaft und sparsam zu werden und beginnt den Garten nach seinen Vorstellungen um zu gestalten. Dafür nimmt er die Kartoffeln heraus und ersetzt diese durch schöne Blumen. Der Taugenichts bekommt einen Job als Zolleinnehmer, da er lesen und schreiben kann.
– Ich rannte voller Entzücken erst an die kleine Tür, dann an die Haustür, und endlich mit aller Gewalt an das große Gartentor, aber es war alles verschlossen. Aber sie riß ihre Hand schnell weg, und sprach dann auf italienisch zu der Kammerjungfer, wovon ich nichts verstand. »Aber«, sagte ich ganz verblüfft, »war denn der Maler nicht hier?
Während er seine Freude verliert kommt eines Tages die Kammerjungfer zu ihm und teilt ihm mit, dass die Herrschaften von einer Reise zurück gekommen seien und das sie am Abend einen Maskenball veranstalten. Da die Dame als Gärtnerin geht braucht sie nun unbedingt noch schöne Blumen für ihr Kostüm, diera möchte sie von ihm. Er ist voller Freude und kann sein Glück gar nicht fassen. Nach dieser Begegnung ist er unruhig und fühlt sich so als stünde der Frühling bevor. Zwar legt er weiterhin seine Blumen ab, doch als er diera immer wieder vor findet lässt er es sein und hört damit auf.
Eigene Themenlisten
Der Ich-Erzähler verliebt sich daraufhin in eine der beiden Damen, Aurelie. Der Charme dieser Novelle liegt nicht zuletzt in der erfrischend unbedachten Art ihres Protagonisten. Seinen Emotionen und seinem Freiheitsdrang hingegeben, scheinen ihm materielle Güter gleichgültig zu sein. Auch sein Ausbrechen aus Konventionen und seine Naturverbundenheit machen ihn zu einer klassischen Figur der Romantik. Gegenübergestellt werden dem Taugenichts pflichtbewusste und in der Realität verankerte Charaktere wie der Portier.
Überraschend erscheint dort die Kammerjungfer der Damen aus Wien. Als er nach Überwindung verschiedener Hindernisse vor der Gräfin steht, handelt es sich um eine ihm unbekannte Frau. Der Taugenichts beschließt daraufhin, das trügerische Italien zu verlassen.
Drittes Kapitel
Er denkt deshalb, dass Aurelie eine Adelige ist und bereits vergeben ist. Deswegen ist er sich sicher, dass sie seine Liebe nicht erwidert. Daraufhin beschließt der Taugenichts, das Schloss zu verlassen.
Dabei stellt sich heraus, dass Guido eigentlich Flora heißt und die Tochter des Grafen ist. Floras Mutter hatte sich gegen die Beziehung der beiden gestellt. Deswegen ist das Liebespaar als Maler verkleidet nach Italien geflohen. Die Verfolger des Paars sollten ihn für die verkleidete Flora halten.
In der Romantik haben vor allem Künstler und Musiker eine starke Verbindung zur Natur. Innere Zustände und Gefühle werden dabei oft in Bezug auf die Natur dargestellt. Er macht sich keine Sorgen, sondern folgt spontan seinem Freiheitsdrang. Dabei hat er kein Ziel vor Augen und lebt in den Tag hinein. Zur Gruppe der Romantiker gehören der Taugenichts selbst, das als Maler verkleidete Grafenpaar Leonhard und Flora und die musizierendenPrager Studenten. Sie vertreten somit zentrale Werte der Epoche der Romantik.
Die Novelle hat außerdem auch formal einen romantischen Charakter. Die Wanderungen des Taugenichts sind begleitet von Musik. Die Lieder im Text sind typisch für die Epoche der Romantik. Sie heben Protagonisten als Künstler hervor und geben dem Text einen heiteren und unbeschwerten Ton. Du kannst das Werk deshalb auch als Märchen in der Form einer Novelle beschreiben. Die Stadt Rom steht in der Novelle außerdem für die Romantiker selbst.