Er befürchtet, dass Galilei Konsequenzen zu tragen hätte, wenn er sein Werk dem Großherzog vorstellt. Er bekommt die Audienz beim Großherzog und gerät somit in das Visier der Inquisition. Galileo Galilei, Andrea, Federzoni, der kleine Mönch, Virginia und Ludovico weilen in Florenz. Ein großer Zeitsprung von acht Jahren trennt dieses von dem letzten Bild.
Sie geben meist eine kurze Zusammenfassung der folgenden Szene und nehmen somit den Handlungsverlauf vorweg. Dadurch soll die Aufmerksamkeit der Zuschauenden verlagert werden und es wird ihnen die Option genommen, zu sehr in das Geschehen einzutauchen. Als Galilei, Federzoni, Andrea und der kleine Mönch an Eisstückchen im Wasser forschen, erfahren sie das der Papst im sterben liegt. Er findet anhand der Sonnenflecken, welche ganz Europa in Diskussion und Angst bringen, den Beweis dafür dass die Sonne sich drehen muss, und somit nicht auf einer Kristalschale liegen kann. Andrea und Cosmo streiten sich verbittert um das neue Modell der zwei Weltbilder, wobei das ptolemäische Modell schließlich herunterfällt und kaputt geht. Die Gelehrten von Cosmo kommen vorbei, aber scheuen sich durch das Fernrohr zu sehen.
Jahrhundert, aber auch noch lange Zeit danach, entschied der Vatikan über die Gültigkeit von wissenschaftlichen Thesen. Galileis wissenschaftlichen Erkenntnissen droht nun das Schicksal, dass sie durch den Vatikan auf mögliche Abweichungen von der christlichen Lehre überprüft werden. Mit seinem Fernrohr entdeckt Galilei neue Sterne, die ihm als weitere Anhaltspunkte für das heliozentrische Weltbild dienen. Galilei nimmt die Warnungen nicht ernst, da er davon ausgeht, dass seine Gegner und die römisch-katholische Kirche die Beweise für das heliozentrische Weltbild anerkennen werden.
Das Schiff ist voll beladen mit Fernrohren, und Galileis Schwindel fliegt folglich auf. Der Kurator ist erzürnt, da er Galilei viel Geld gezahlt hat. Darüber hinaus denkt Galilei darüber nach, nach Florenz zu ziehen und die dort ansässigen Mönche von seinen vor kurzem erlangten Ansichten und neuen Entdeckungen zu überzeugen. Diesbezüglich zeigt sich Sagredo nicht sonderlich begeistert und rät ersichtlich davon ab. Galileo Galilei stellt dem Kurator seine Erfindung, das Fernrohr, vor. Er hat es erheblich verbessert und so einige neue Eigenschaften zur eigentlichen gestohlenen Idee aus Holland hinzugefügt.
Galilei bereut seine Schwäche und lässt die Manuskripte seines Buches durch Andrea veröffentlichen, ohne dass seine kirchentreue Tochter Virginia etwas davon erfährt. Galilei erfährt, dass die katholische Kirche seine Bücher auf die Liste verbotener Bücher gesetzt hat. Bücher auf dieser Liste dürfen von den Gläubigen nicht gelesen werden, da die darin stehenden Meinungen den Lehren der Bibel widersprechen. Kurze Zeit später gelingt es Galilei, einen Mönch von seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu überzeugen.
Er hat bereits die Entdeckung der Jupitermonde und ihrer dem Ptolemäischen System widersprechenden Bewegungen gemacht. Er findet bei den autoritätsgläubigen Gelehrten kein Gehör. Das Collegium Vaticanum bestätigt schließlich seine Entdeckungen, gleichwohl wird seine Lehre auf den Index gesetzt. Der resignierende Galilei zieht sich mit seinen Schülern Andrea Sarti und dem kleinen Mönch auf harmlosere Forschungsfelder zurück.
Die Literaturepoche der Exilliteratur umfasst die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland, also den Zeitraum von 1933 bis 1945. Der «Dreigroschenroman» gilt als Nachfolger des erfolgreichen Bühnenstücks der «Dreigroschenoper», das erstmals 1928 aufgeführt wurde. Den Erfolg des Stücks konnte Brecht jedoch nicht genießen, da seine Werke von den Nationalsozialisten boykottiert wurden. Als Brecht sich im dänischen Exil befand und dringend Geld benötigte, schrieb er 1934 dann den «Dreigroschenroman». Brechts verwendete Verfremdungseffekte sind hier etwa, dass er die Handlung durch eingeschobene Musiknummern stören lässt. Ebenso stellen die Einblendungen der Szenentitel eine epische Unterbrechung dar.
Szenen / Bilder Aus «leben Des Galilei»
Zehn Jahre sind seit dem letzten Bild, in dem Galilei seine Forschungen wieder aufnahm, vergangen. Die Sehkraft des Wissenschaftlers hat stark nachgelassen, er ist fast erblindet. Galilei erbittet eine Audienz beim Großherzog und wird dabei von seiner Tochter Virginia begleitet. Er hat seine Erkenntnisse rund um das Weltbild des Kopernikus aufgeschrieben und möchte dem Großherzog sein Werk vorstellen. Der Eisengießer Vanni beschwört ihn, Florenz zu verlassen und möchte ihn von seinem Vorhaben abbringen.
Somit beschließen sie Galilei der Inquisition vorzuführen, damit er seine Entdeckungen widerruft, notfalls unter Anwendung grausamer Folter. Die siebte Szene beginnt mit dem Maskenball von Kardinal Bellarmin, den Galilei mit seiner Tochter besucht. Dort wird ihm zugetragen, dass seine Forschung durch die Inquisition verboten wurde.
Rom
23 Tage hat er in dem Kerker verbracht, und er fühlt sich gesundheitlich in einer sehr schlechten Verfassung. Diera erwarteten von ihm, dass er das Weltbild des Kopernikus verteidigt. Stattdessen wurde das ptolemäische Weltbild von der Kirche als rechtmäßig erklärt. Galilei kann sich der Enttäuschung seiner Schüler nicht erwehren. Kardinal Barberini ist vor Jahren erwartungsgemäß zum Papst ernannt worden.
Sie unterstellen Galilei es manipuliert zu haben, da die Lehre des Aristoteles nach ihrer Ansicht unantastbar ist. Galilei und Sagredo, Galileis bester Freund, forschen Nachts auf dem Dach nach neuen Beweisen für das das heliozentrische Weltbild. Ihre Ergebnisse dokumentieren sie und beweisen, dass die Jupitermonde hinter dem Jupiter verschwinden. Der Betrug mit Galileis Fernrohr fliegt auf, da im Hafen ein ganzen Schiff voller Fernrohre eintrifft. Der Kurator tobt vor Wut, da Galilei in bewusst Hintergangen hat. Galileis Plan, nach Florenz zu ziehen und die Mönche dort vom neuen Weltbild zu überzeugen, wird von Sagredo in einem heftigen Dialog abgeraten.
Galilei gesteht ihm, lediglich aus Angst vor körperlichen Schmerzen widerrufen zu haben. Er ist mittlerweile zu der Ansicht gekommen, dass die Wissenschaft allein dazu da sei, die Mühsal der menschlichen Existenz zu erleichtern. In einer bitteren Selbstanklage bezeichnet er sich als „Verräter seines Berufs“, der sich von der Obrigkeit nach Belieben manipulieren ließ. Andrea verlässt Galileis Haus und überschreitet schließlich die italienische Grenze.
Gemeinsam mit seiner Frau gründet er hier 1949 das Berliner Ensemble. Im Theater am Schiffbauerdamm findet er eine geeignete Experimentierbühne für seine Stücke, die er dort höchstpersönlich zur Uraufführung bringt. In seiner spannungsreichen Thematik von Ethik und Wissenschaft ist Leben des Galilei immer noch ein höchst aktuelles Drama. Konkrete wissenschaftliche Bezüge werden nicht einfach trocken heruntergebetet, sondern als lebendige, mit starken Emotionen aufgeladene Diskurse entfaltet. Das Stück ist durchgängig in einem einfachen, gut verständlichen Stil verfasst.
Während des Exils entstehen seine berühmtesten Dramen, unter anderem Leben des Galilei (1938/39), Mutter Courage und ihre Kinder und Der kaukasische Kreidekreis (1944/45). Zwei Jahre nach dem Krieg, als in den USA die Jagd auf Kommunisten beginnt (McCarthy-Ära), kehrt Brecht den Vereinigten Staaten den Rücken. Die deutschen Westzonen verweigern ihm die Einreise, sodass er, nach einer Zwischenstation in der Schweiz, nach Ostberlin zieht.