Als er das Angebot annimmt und von seinem Arbeitgeber von Berlin nach London versetzt wird, ist es für Klausen selbstverständlich, dass Xenia ihn nach London begleitet. Doch seine Ehefrau möchte vorerst in ihrem Haus in der Dorotheenstraße bleiben und ihrem Mann später nachfolgen. Gottfried Klausen ist ein Wirtschaftsjournalist mittleren Alters und arbeitet für eine überregionale Tageszeitung im Südwesten der Hauptstadt Berlin. Er „lebt“ für seinen Beruf und schenkt seiner Karriere seine ganze Aufmerksamkeit und Energie. Seine Ehefrau Xenia ist für Klausen neben seinem Beruf nur zweitrangig von Bedeutung. »Das Haus in der Dorotheenstraße« ist eine Novelle von Hartmut Lange.
An dieser Aussage erkennt man, dass nicht die Trennung aufgrund seiner Liebe zu ihr so schwer ist, sondern aufgrund der Tatsache, dass er wegen der Trennung allein ist. Deutlich wurde diera Sehnsucht in den Werken, die sich den Szenerien von nebelverhangenen Tälern, mittelalterlichen Ruinen, der Natur, Märchen, Mythen und derlei Geheimnisse bedienten. Die Romantiker selbst sahen sich in einem geschichtlichen Bruch. Die Aufklärung drohte – nach Darstellung der Romantiker – den Menschen von sich selbst zu entfremden, zu vereinsamen und hilflos dieser Entwicklung gegenüber zu stehen.
Er lässt sich von dem Theaterstück, welches er zuerst als „vollkommen unglaubwürdig“ beschreibt, unbewusst beeinflussen, denn nachdem Theaterbesuch versucht er, Xenia, die nicht an ihr Telefon geht, mehrmals zu erreichen. Hartmut Lange schaffte es 1965 aus der DDR zu fliehen und arbeitete in Westdeutschland an verschiedenen Theatern als Regisseur. Seit Beginn der 1980er-Jahre verfasst er vornehmlich Erzählungen und Novellen.
Soziologische Deutung
Kapitel der Novelle „Das Haus an der Dorotheenstraße“ zu analysieren und dabei inhaltliche und erzähltechnische Aspekte zu berücksichtigen. Klausen versucht die nahezu eindeutigen Hinweise der vermutlichen Untreue seiner Frau zu übersehen bzw. Zu überhören und diese drängen sich im Nachhinein bis an die Oberfläche, bis es zu einem Ausbruch kommt. Seine Angst basiert auf Einsamkeit und Selbsterkenntnis, denn im Telefongespräch mit Xenia versucht er ihr klar zu machen, dass es schwer sei, in einer fremden Umgebung allein zu sein.
Eine konkrete Definition der Gegenwartslyrik gestaltet sich als schwierig, da wir uns gegenwärtig noch in dieser Epoche befinden. Bei den meisten vorangegangenen Epochen war es den Dichtern nicht bekannt, wie ihre Epoche heißt und wo sie zeitlich einzuordnen ist. Der Name einer Epoche und welche Hauptmerkmale sie besaßen, wurden erst im Nachhinein erforscht und herausgearbeitet.
Der Erzähler ordnet nicht ein, ob Gottfrieds Gefühle angebracht sind, oder ob sie unbegründet sind. Insgesamt taucht in «Das Haus in der Dorotheenstraße» fast ausschließlich wörtliche Rede von Gottfried auf. Ungewöhnlich an Hartmut Langes Werk ist, dass die Katastrophe am Ende des Werkes nur angedeutet wird.
Über die Entstehungsgeschichte der 2013 erschienenen Novelle hat Hartmut Lange kaum etwas verraten, nur dass ihn der Teltowkanal inspiriert habe und alle Novellen dieses Bandes seiner »eigenen Vorstellungswelt« entstammen. Der Wirtschaftsjournalist Gottfried Klausen wird beruflich ins nass-kalte London versetzt und hofft, seine Frau Xenia werde ihm von ihrem gemeinsamen Haus in der Dorotheenstraße im Berliner Südwesten folgen. Telefonate schlagen fehl; wiederholt meldet sich am anderen Ende der Leitung eine Männerstimme. Die Unzufriedenheit in London wird auch im Folgenden deutlich, als er fest entschlossen ist, von London zu gehen und das egal wohin. Dieser Entschluss taucht in Form eines Dialogs auf, welcher auch der einzige in der ganzen Novelle ist.
Als er das erste Mal «The Tragedy of Othello» im Theater sieht, kann er die emotional gesteuerte Handlungsweise des Protagonisten nicht nachempfinden. Das Shakespeare-Stück spielt in der Novelle eine bedeutende Rolle. Als rationaler Vernunftmensch ruft die Tragödie Verwunderung bei ihm hervor, da er Othellos Verhalten als unglaubwürdig und irrational bewertet. Zusammenfassend kann man das Haus als ein Spiegelbildmotiv interpretieren, das auf die Entwicklung der Beziehung der Klausens verweist.
Man kennt keinen offiziellen Ausgang der behandelten Beziehungs-Problematik. Es gibt lediglich Hinweise auf eine mögliche zukünftige Handlung des Wirtschaftsjournalisten in dessen Fall. Demnach kennt man keinerlei faktischen, aus der bisherigen Abfolge an Geschehnissen, resultierenden Lösungsansätze der dargelegten Problematik. Er sucht jedoch nach einer passenden Bleibe, damit Xenia so schnell wie möglich nachkommen kann.
«das Haus In Der Dorotheenstraße» – Aufbau
Die Gesellschaft war ihrer Empfindung nach gespalten in eine Welt von Zahlen und Figuren und in die Welt der Gefühle und des Wunderbaren. Die Romantiker hatten eine Sehnsucht die Welt von diesem Zwiespalt zu heilen, sie versuchten diese Spaltung aufzuheben, die Welt zu vereinen und die Gegensätze zusammenzuführen. Lehrbuchmäßige Definition der Gegenwartslyrik beschreiben unsere heutige Lyrik als relativ formfrei. Der Inhalt ist dabei für den Leser häufig konkreter und es wird mehr auf Alltäglichkeiten eingegangen, als bei der traditionellen Lyrik. Dadurch, dass die Form des Gedichts freier ist, wird weniger Wert auf formale Aspekte wie Reimschema, Metrum, rhetorische Figuren oder der Sprachästhetik gelegt.
Er sagt, dass es sein kann, dass Gottfried sich ein Vorbild an dem tragischen Helden Othello genommen habe. Es wäre in der Nacht ein Mann in das Haus in der Dorotheenstraße eingedrungen und hätte «Put out the light!» gerufen, woraufhin alle Lichter erloschen seien. Die Vermutung liegt nahe, dass Gottfried der Eindringling ist und das Ausgehen der Lichter die Ermordung Xenias symbolisiert.
Die Novelle „Das Haus in der Dorotheenstraße“ von Hartmut Lange, welche 2013 im Diogenesverlag erschienen ist, handelt von dem Journalisten Gottfried Klausen. Die Novelle ist eine von fünf Geschichten einer Sammlung des Autors. Die Literaturkritik reagierte auf Langes Novellenband »Das Haus in der Dorotheenstraße« und seine Titelgeschichte durchweg positiv.
Im Folgenden werden verschiedene Interpretationsansätze thematisiert. In Gottfried wird ein innerer Konflikt hervorgerufen, woraufhin er die Vorstellung verfrüht verlässt. Der Satz «Put out the light», den Othello während des Mordes an seiner Frau sagt, geht Gottfried nicht mehr aus dem Kopf. Auf einmal ist Othello ein Spiegel für Gottfried Klausen, vor dem er sich fürchtet. Die Handlung wird nicht zu Ende erzählt, sondern von dem Erzähler nur noch angedeutet.
Sie erschien 2013 als Titelgeschichte eines gleichnamigen Sammelbands. Protagonist ist der verheiratete Journalist Gottfried Klausen. Als die Brüchigkeit seiner Ehe offenbar wird, gerät Klausen in eine existenzielle Krise. Schauplätze der Handlung sind die Dorotheenstraße im Südwesten Berlins und London zwischen Februar und Mai 2011. Es wird darauf angespielt, dass Klausen nach Berlin verreist und einen Mord ausübt, denn er ruft „Put out the light!