Bruno beschließt, seiner Großmutter einen Brief zu schreiben und ihr von seinem neuen Wohnort zu erzählen. Oberleutnant Kotler ist zu Besuch und flirtet mit der jungen Gretel, die sich geschmeichelt fühlt. Bruno beschließt währenddessen seinem Lieblingshobby nachzugehen und beginnt die Gegend zu erforschen. Am Stacheldrahtzaun angekommen sieht er auf der anderen Seite des Zauns einen Jungen in seinem Alter, der verwahrlost aussieht und auf dem Boden hockt.
Er drückt sein Bedauern aus, Schmuels Vater nicht gefunden zu haben, und bekundet Schmuel seine Freundschaft. Zusammen sterben die beiden Jungen in dem Vernichtungslager. Für mehrere Tage wartet Bruno am Zaun vergeblich auf Schmuel. Als Bruno das nächste Mal erscheint, erzählt er, dass sein Vater vermisst wird. Bruno erkundigt sich, ob er seinen Vater in die Suche einschalten soll, was Schmuel sofort verneint.
Schmuels Sorgen und Ängste, die sich auf die Geschehnisse im Lager beziehen, kann Bruno nicht nachvollziehen. Er sieht das Konzentrationslager als Feriencamp an. Bruno versucht dem abgemagerten Schmuel Essen mitzubringen, was er aber meist schon auf dem Weg zum Zaun selbst isst. Jeden Tag schlägt Bruno vor, durchzukriechen, damit sie zusammen spielen können. Eines Tages erzählt er Bruno von der Sorge um seinen Großvater.
Der abgemagerte Schmuel würde dies gerne annehmen, macht sich aber Sorgen, dass Kotler etwas bemerkt. Er ist wütend, dass Schmuel redet, anstatt zu arbeiten. Außerdem wirft Kotler dem Jungen vor, Essen gestohlen zu haben. Intuitiv erkennt Bruno die Gefahr und leugnet, Schmuel zu kennen. Als er dann dort erscheint, hat er blaue Flecken im Gesicht. Bruno erkennt dies nicht als Folge von Misshandlungen.
Er heißt Schmuel und hat am gleichen Tag Geburtstag wie Bruno. Als er Polen als seine Heimat erwähnt, ist Bruno überrascht zu erfahren, dass sich die Beiden gerade in Polen befinden. Von seiner Mutter, die als Lehrerin tätig ist, hat Schmuel Deutsch gelernt. Bruno will nun wissen, was all das zu bedeuten hat. Er klopft am Arbeitszimmer seines Vaters an, da ihm der Zutritt verboten ist.
Als Kotler die Jungen im Gespräch sieht, reagiert er wütend. Erst eine Woche später sieht er ihn am Zaun wieder. Unter dem Zaun hindurch reichen sie sich die Hände. Bruno und Schmuel treffen sich inzwischen regelmäßig am Zaun. Dennoch hat Bruno keine Vorstellung vom Lagerleben. Schmuels Andeutungen und seine Angst versteht er nicht; unbekümmert plappert er über seine eigenen Probleme.
Der Junge Im Gestreiften Pyjama: Zusammenfassung Kapitel (inhaltsangabe)
Bruno fällt auf, dass Pavel in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist. Während er die Mahlzeiten für die Familie serviert, trägt er ein weißes Jackett. Ansonsten ist er immer im „gestreiften Pyjama“ zu sehen. Als der Kommandant Kotler auf dessen Vater anspricht, der in die Schweiz ausgewandert ist, reagiert der Soldat beschämt und verärgert.
– Beim Abendessen im Haus des Kommandanten ist Oberleutnant Kotler zu Gast. Im Gespräch erwähnt Kotler beiläufig seinen Vater, der in die Schweiz emigriert ist. Der Kommandant ist alarmiert, Kotler verunsichert.
Geschichte
In der Umgebung gibt es scheinbar keine anderen Kinder. Bruno vermisst seine Freunde und leidet außerdem darunter, dass er die Gründe für den Umzug nicht kennt. Im Gespräch mit seiner Mutter bringt er seine Enttäuschung zum Ausdruck. Seine Mutter erklärt ihm, dass es nicht möglich sei, nach Berlin zurückzukehren. Die erste Begegnung mit Oberleutnant Kurt Kotler löst bei Bruno Unbehagen aus. Beim Blick aus seinem Fenster fällt dem Protagonisten ein Lager auf, das von einem mit Stacheldraht versehenen Zaun umschlossen ist.
Daraufhin will Gretel wissen wer Schmuel ist, da er ihr nicht die Wahrheit sagen will lügt er. Er sagt, dass Schmuel sein imaginärer Freund sei und Gretel glaubt ihm und macht sich über ihn lustig. Bruno entscheidet sich wieder zu forschen, wie er es in Berlin getan hat, jedoch nicht im Haus, sondern das Lager. Er weiß, dass er dies nicht darf, jedoch ist er zu neugierig.
Als Brunos Vater die undichte Stelle am Zaun wahrnimmt, ahnt er, was passiert ist. Ralf entscheidet sich, als Lagerkommandant in Auschwitz zu bleiben. Innerlich zerbricht er, da er seine Schuld am Tod seines Sohns erkennt. Rund ein Jahr nach dem Umzug von Brunos Familie stirbt die Großmutter.
Darin erzählt der irische Autor aus der Perspektive eines Kindes den Holocaust und das Verhalten eines SS-Lagerkommandanten. Die Handlung spielt ab 1942 und beginnt in Berlin. Der gestreifte Pyjama ist das Symbol für die naive Sichtweise der Hauptfigur. Der zu Beginn des Romans achtjährige Bruno beobachtet seine neue Umgebung in Auschwitz aufmerksam. Trotz seiner Wissbegierde kann der Protagonist die Gefahren für seinen Freund Schmuel und für sich selbst nicht erkennen.
Besonders an dieser Stelle wird deutlich, dass Bruno den Holocaust in seiner Grausamkeit nicht wahrnimmt und den Ernst der Situation nicht versteht. Bruno verehrt seinen Vater und traut ihm keine bösen Handlungen zu. Selbst die gestreiften Pyjamas kann Bruno nicht als Sträflingskleidung identifizieren, weil er das Konzentrationslager als Feriencamp ansieht. Bruno und Schmuel treffen sich nun fast jeden Tag am Zaun und werden Freunde.