Der zu Beginn des Romans achtjährige Bruno beobachtet seine neue Umgebung in Auschwitz aufmerksam. Trotz seiner Wissbegierde kann der Protagonist die Gefahren für seinen Freund Schmuel und für sich selbst nicht erkennen. Dadurch ist ihm bis zum Schluss die Rolle seines Vaters Ralf in dem riesigen Lager neben dem Wohnhaus nicht klar. Bruno fühlt sich sofort emphatisch mit dem Jungen verbunden, weil er Parallelen zu seinem eigenen Leben erkennt.
Handlungsorte sind Berlin im nationalsozialistischen Deutschland sowie das Konzentrationslager Auschwitz in Polen. Erzählt wird aus der Perspektive des naiven neunjährigen Bruno, Sohn des Lagerkommandanten. Bruno schließt Freundschaft mit dem gleichaltrigen Schmuel, einem polnischen Juden. Am nächsten Tag zieht Bruno den Sträflingsanzug an, den Schmuel aus der Kleiderkammer mitgebracht hat. Bruno kriecht unter dem Zaun hindurch, während es in Strömen regnet. Nun sieht er in dem riesigen Lager die abgemagerten Gefangenen und die Soldaten, die die Inhaftierten überwachen.
Bruno informiert seinen Freund über die bevorstehende Abreise. Zum Abschied planen die Jungen ein gemeinsames Forschungsabenteuer im Lager. Dabei will Bruno dem Freund helfen, seinen Vater zu finden. Bruno und Schmuel treffen sich inzwischen regelmäßig am Zaun. Dennoch hat Bruno keine Vorstellung vom Lagerleben.
Das neue Haus steht direkt am Stacheldrahtzaun, der das Lager abriegelt. Haus und Umgebung in »Aus-Wisch«, wie Bruno den Ort nennt, sind trostlos. Vom Fenster aus können die Kinder Baracken und Menschen in Sträflingskleidung sehen. Zwischen Bruder und Schwester besteht eine wechselseitige Abneigung. Beide sind einsam, gehen sich aber aus dem Weg. Brunos Mutter, die sich nun häufiger mit Alkohol betäubt, ist sehr unglücklich.
Zusammenfassung Kapitel : 8
Sie stellen fest, dass sie beide Oberleutnant Kotler kennen und ihn nicht mögen. Am Abend isst die Familie zusammen mit Oberleutnant Kotler. Pavel serviert wie üblich, allerdings bemerkt Bruno Pavels schlechte Laune. Als Pavel eine Flasche Wein umkippt, geht Kotler auf ihn los.
Außerdem wirft Kotler dem Jungen vor, Essen gestohlen zu haben. Intuitiv erkennt Bruno die Gefahr und leugnet, Schmuel zu kennen. Als er dann dort erscheint, hat er blaue Flecken im Gesicht.
Es sei wichtig, dass er diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehme. Nun möchte Bruno wissen, was für Menschen sich auf dem Gelände nebenan aufhalten. Zunächst weicht sein Vater der Frage aus, indem er auf Soldaten und Mitarbeiter eingeht. Dann erklärt er, die Presenten in den gestreiften Pyjamas seien eigentlich keine Menschen. Von seinem Sohn verlangt er, das Gespräch mit „Heil Hitler“ zu schließen.
Sie stellen fest, dass sie am selben Tag geboren sind. Bruno erinnert sich an die Weihnachte in Berlin und dem letzte Weihnachten. Beim letzten mal kam der Vater mit seiner neuen Uniform in den Raum, alle hatten geklatscht und waren stolz bis auf Großmutter. Sie war enttäuscht von ihm und konnte nicht versehen wie er Kommandant werden konnte.
Vater (lagerkommandant)
Bruno fragt Schmuel, ob er zu ihm auf die Seite des Zaunes kommen soll, doch Schmuel ist von der Idee nicht begeistert. Als Schmuel zurück zu den anderen Gefangenen muss, kehrt Bruno nach Hause zurück. Er entschließt sich dazu, niemandem von Schmuel zu erzählen. John Boynes Roman wurde vielfach ausgezeichnet. Er schaffte es 2008 auf die Shortlist für den den Deutschen Jugendliteraturpreis. Ein Erfolg wurde auch die britische Verfilmung von Mark Herman aus dem Jahr 2008.
Bruno schlägt Schmuel vor, dass die Beiden zusammen spielen. Aber Schmuel erklärt erneut, dass dies nicht geht. Bei einer späteren Begegnung erzählt er Bruno, dass er sich Sorgen macht, da sein Großvater verschwunden ist.
Als er in sein Zimmer geht, um dem Dienstmädchen beim Packen zu helfen, hört er, wie seine Eltern sich laut unterhalten. Was der berufliche Wechsel seines Vaters zu bedeuten hat, weiß Bruno nicht genau. Aber er hat eine Vorstellung davon, dass der neue Job etwas mit dem Führer zu tun hat. Die Familie lebt inzwischen fast ein Jahr in Aus-Wisch.
Er drückt sein Bedauern aus, Schmuels Vater nicht gefunden zu haben, und bekundet Schmuel seine Freundschaft. Zusammen sterben die beiden Jungen in dem Vernichtungslager. Als die Familie im neuen Haus ankommt, ist Bruno enttäuscht. In der Umgebung gibt es scheinbar keine anderen Kinder.
Gegenüber Gretel erwähnt Bruno in einem Moment der Unaufmerksamkeit die Begegnungen mit Schmuel. Als seine Schwester nachhakt, behauptet Bruno geistesgegenwärtig, dass dieser Junge nur in seiner Fantasie existiert. Gretel macht sich darüber lustig, glaubt diese Darstellung aber. Bruno vermisst nicht nur seine Freunde in Berlin, sondern auch seine Großeltern. Seine Großmutter Nathalie, eine Künstlerin mit irischen Wurzeln, hat immer mit den Kindern Theater gespielt. Zuletzt hat sie sich mit seinem Vater gestritten.
Bruno muss seine Schule und Freunde zurücklassen und sich von seinen Großeltern verabschieden. Bruno und Schmuel unterhalten sich jeden Tag über unterschiedliche Sachen. An einem Tag regnete es und Bruno musste zuhause bleiben. Er unterhielt sich mit Gretel und wollte ihr unbedingt etwas von Schmuel erzählen. Stattdessen sagte er zu Gretel, dass er einen eingebildeten Freund habe. Wegen des anhaltenden Regenwetters sehen sich Bruno und Schmuel nur sporadisch.
Die Verschleppung schildert Schmuel so, dass Bruno Parallelen zu seinem eigenen Umzug von Berlin nach „Aus-Wisch“ erkennt. Außerdem erfährt Bruno, dass sich in dem Lager viele Kinder aufhalten. In dem Glauben, dass es sich dabei um Spielkameraden handelt, beneidet er Schmuel. Daraufhin erklärt dieser, dass es ihm dort nicht möglich ist zu spielen.