Bärlach konnte nicht akzeptieren, dass er die Wette verliert und die vermeintlich böse Seite gewinnt. Er will Gastmann nicht einfach so davonkommen lassen. Bärlachs schwere Krankheit setzt ihn zudem unter Zeitdruck und erfordert ein schnelles Handeln. Dass Tschanz Schmied umgebracht hat, spielt Bärlach in die Hände.
Sein bester Mitarbeiter, Ulrich Schmied, wird auf einer Landstrasse von Twann nach Lamboing erschossen aufgefunden. Daraufhin lässt Kommissär Bärlach, da er selbst krank ist, die Ermittlungen hauptsächlich von seinem Assistenten, dem Kriminalbeamten Tschanz durchführen. Dieser aber ist der Mörder und bringt deshalb den Lobbyisten Gastmann in Verdacht, der in der Nähe des Tatortes ein Haus hat. Schmied stand mit Gastmann unter falschem Namen in Kontakt; am Ende des Romans stellt sich heraus, dass er auf Bärlachs Betreiben gegen Gastmann ermittelte. Die Polizei gerät in Schwierigkeiten, weil Gastmann politische Gönner hat. Als sie im Dunkeln um das Haus herumgehen, wird Bärlach von einem riesigen Hund angefallen und zu Boden gerissen.
Der Mann wusste, dass Bärlach Schmied auf ihn angesetzt hatte. Es stellt sich heraus, dass sich die beiden schon seit 40 Jahren kennen und damals eine Wette aufgestellt hatten. Die Wette war, dass Gastmann vor Bärlachs Augen ein Verbrechen begehen kann, ohne dass es Bärlach je beweisen könne. Gastmann stiess einen Kaufmann von einer Brücke und dieser ertrank. Da dieser Kaufmann vor dem Konkurs stand, glaube das Gericht Gastmanns Version, dass es Selbstmord war.
Auf dem Weg zum Bahnhof droht Gastmann Bärlach ihn umzubringen. Bärlach seinerseits erklärt Gastmann, dass er über ihn gerichtet habe. Bärlachs Hausarzt bestätigt, dass der Kommissär nur noch ein Jahr zu leben habe und eine Operation dringend angeraten sei. In der Nacht wird Bärlach von einem Unbekannten in seiner Wohnung überfallen. Er entgeht dem Anschlag nur knapp und behauptet später Tschanz gegenüber den Täter zu kennen. Bärlach widerspricht seinem Vorgesetzten nicht, als dieser Gastmann als eine über jeden Verdacht erhabene Persönlichkeit darstellt.
Warum Hat Tschanz Schmied Getötet?
Mit einem genialen Plan gelingt es Bärlach sowohl den Mörder Schmieds zu überführen als auch seinen lebenslangen Gegner zur Strecke zu bringen. Doch ist dies kein Sieg der Gerechtigkeit, diera wird vielmehr als Mythos entlarvt. Bärlach besiegt Gastmann als die Personifikation des Bösen mit dessen eigenen Waffen, nicht jedoch mit den Mitteln der Justiz. Als einer der beiden Leibwächter Gastmanns auf Tschanz schießt, erschießt dieser in angeblicher Notwehr die drei reisefertigen Männer. Lutz und von Schwendi versuchen die Ereignisse später zu ordnen, während Bärlach dazu schweigt. Tschanz wählt einen ungewöhnlichen Weg nach Lamboing und versucht zu beweisen, dass Schmied am fraglichen Abend denselben Weg genommen hat.
Der Richter und sein Henker von Friedrich Dürrenmatt ist eines der Monumentalwerke der deutschen Literatur und kaum ein Gymnasiast wird sich vor dem Lesen drücken können. Diese Kapitelzusammenfassung soll daher eher zur Auffrischung dienen. Nachdem Schmied tot aufgefunden wurde, ermitteln Bärlach und sein Assistent Tschanz – bei dem es sich um den Mörder Schmieds handelt – im Mordfall.
Ein Leben Auf Deutsch
So führt etwa der zufällige Fund der Revolverkugel dazu, dass Bärlach plant, sich von dem Wachhund angreifen zu lassen, um an eine Kugel aus Tschanz Revolver zu gelangen. Diese kann er wiederum mit der am Tatort gefundenen Kugel abgleichen und hat ein wichtiges Beweismittel gegen Tschanz in der Hand. Beim Besuch seines Arztes Dr. Hungertobel erfährt Bärlach, dass in die Praxis eingebrochen wurde. Bärlachs Patientenakte lag nach dem Einbruch auf dem Tisch. Nun weiß Bärlach, wie Gastmann an die Informationen über seinen Gesundheitszustand kam. Der Arzt weist auf die Dringlichkeit einer Operation Bärlachs hin.
Bärlach scheint von den Fakten keine Ahnung zu haben. Es wird eine Leiche in einem blauen Mercedes gefunden. Kommissar Bärlach wird mit der Lösung dieses Falls betraut.
1976 entstand unter der Regie von Maximilian Schell eine zweite Filmfassung, in der Dürrenmatt übrigens selbst die Rolle des namenlosen Schriftstellers spielte. Der Richter und sein Henker war das erste Werk, mit dem der junge Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt Erfolg hatte. So viel Erfolg, dass ihn Der Schweizerische Beobachter bald darauf bat, noch einen zweiten Kriminalroman mit Kommissar Bärlach als Hauptfigur zu schreiben. So entstand 1951 Der Verdacht, dessen Handlung zeitlich an die von Der Richter und sein Henker anschließt.
«Der Richter und der Henker» ist außerdem von vielen grotesken Szenerien geprägt. So entscheidet sich der Polizist, der die Leiche Schmieds findet, diera auf den Beifahrersitz zu schieben und in die Stadt zu fahren. Da die Handlung in der Schweiz spielt, verwenden die Figuren einige Schweizer Ausdrücke wie Gendarmerie. Vom Polizisten Charnel wird außerdem eine Mischung aus Französisch und Deutsch gesprochen. Tschanz versucht die Schuld im Mordfall Schmied durch eine Manipulation von Beweisen auf Gastmann zu schieben und tötet Gastmann gegen Ende des Romans.
Sie kommen dabei allerdings nicht wirklich zu neuen Erkenntnissen. Tschanz will als nächstes unbedingt zu Gastmann, doch Bärlach hält ihn davon ab. Der sagt ihm, dass er innerhalb von drei Tagen operiert werden müsse, ansonsten würde er sterben. In dieser Nacht begeht Tschanz Suizid und am nächsten Morgen erklärt sich der todkranke Bärlach bereit zu der notwendigen rettenden Operation. Tschanz geht zu Gastmann um ihn zu stellen, wird aber von seinen Leibwächtern versucht erschossen zu werden. In Bärlachs Haus erkennt Tschanz dass er in eine Falle geraten sei.