Als Tschanz erkennt, dass Bärlach sein Spiel durchschaut hat und es sogar beweisen kann, will er Bärlach ebenfalls erschiessen. Doch der bringt ihn davon ab und sagt, er werde ihn nicht verraten. Bärlach und Tschanz schleichen ums Haus von Gastmann herum. Dabei wird Bärlach von einem grossen Hund angefallen.
Dürrenmatts Roman wurde 1952 veröffentlicht und gehört damit zur Nachkriegsliteratur. Auch wenn sich „Der Richter und sein Henker“ nicht mit der Zerstörung Deutschlands nach dem Krieg auseinandersetzt, spiegelt der Roman das negative Weltbild dieser Zeit wider. Deshalb stellten sie alte Ideale und Werte in Frage.
Die Polizei habe Schmied nicht auf Gastmann angesetzt, der müsse auf eigene Faust gehandelt haben. Er liefert zwar alle Namen der Gäste, die anwesend waren bei Gastmann, bittet jedoch darum, dass Gastmann von der Polizei nicht belästigt wird. Er hat herausgefunden, dass Schmied in seinem Kalender mehrmals ein „G“ eingetragen hatte. Und zwar auch an dem Abend, an dem er erschossen worden war.
Er greift zu seiner Waffe, erkennt dann jedoch, dass es sich bei der Gestalt um Bärlach handelt, der den Tathergang nachgespielt hat. Bärlach erkundigt sich nach den neuen Erkenntnissen. Tschanz fährt Bärlach nach Hause, die beiden verabschieden sich.
Übersicht Zu Friedrich Dürrenmatt: Der Richter Und Sein Henker
Bärlach und Tschanz führen ihre Ermittlungen weiter. Sie besuchen einen Schriftsteller, der regelmässig bei den Treffen dabei war. Sie kommen dabei allerdings nicht wirklich zu neuen Erkenntnissen. Tschanz will als nächstes unbedingt zu Gastmann, doch Bärlach hält ihn davon ab.
Auch eine Hausdurchsuchung bei Gastmann schließt er aus. Alle Fragen an Gastmann würden mit von Schwendi abgesprochen. Zu klären bliebe allerdings weiter, in wessen Auftrag Schmied tätig war. Am nächsten Morgen erscheint von Schwendi, Gastmanns Anwalt, bei Untersuchungsrichter Lutz, dessen Parteifreund er ist. Er will wissen, warum man Schmied Gastmann unter falschem Namen auf den Hals gehetzt habe.
Der Richter Und Sein Henker – Inhaltsangabe
Bärlach entschließt sich daraufhin, aus gesundheitlichen Gründen einen kurzen Urlaub in einer Pension zu machen. Dort wird er eines abends von einem Unbekannten überfallen, kann den Angreifer aber verjagen und selber fliehen. Als er in ein Taxi steigt, stellt sich der Fahrer als Gastmann heraus, der Bärlach bedroht. Dieser sagt ihm, dass über ihn gerichtet werde und dass er ihm noch heute seinen Henker schicken wolle. Beim Besuch seines Arztes Dr. Hungertobel erfährt Bärlach, dass in die Praxis eingebrochen wurde. Bärlachs Patientenakte lag nach dem Einbruch auf dem Tisch.
Auflösung (kapitel 15- – Der Richter Und Sein Henker Zusammenfassung
Am nächsten Tag spricht Oberst von Schwendi mit Dr. Lutz und übt Druck auf ihn aus. Er teilt Dr. Lutz mit, dass sich Schmied bei Gastmann als Dr. Prantl ausgab. Von Schwendi schlussfolgert, dass Schmied, wenn er denn nicht im Auftrag der Polizei gehandelt habe, ein Spion eines anderen Auftraggebers gewesen sein muss. Bei den Treffen seien wichtige politische Vorgänge besprochen worden, die jedoch geheim gehalten werden müssen. Von Schwendi verlangt, dass die Polizei ermittelt, warum Schmied unter falschem Namen bei Gastmann war. Dr. Lutz ist sichtlich eingeschüchtert und verspricht, dass die Ermittlungen gegen Gastmann größtenteils eingestellt und zudem mild verlaufen werden.
Nachdem der Roman 1950 und 1951 zunächst als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift «Der Schweizerische Beobachter» veröffentlicht wurde, erschien er 1952 erstmalig in Buchform. Anschließend verhören Bärlach und Tschanz einen Schriftsteller, der gleichfalls bei Gastmann verkehrt. Dieser traut Gastmann zwar jedes Verbrechen zu, glaubt aber trotzdem nicht, dass er Schmied ermordet hat. Außerdem war der Schriftsteller zum Zeitpunkt der Tat mit Gastmann zusammen, sodass allenfalls einer von Gastmanns Dienern als Täter infrage käme.
Plötzlich kommen einige große Automobiele mit vielen Leuten vorbei und die Kriminalbeamten setzten die Verfolgung ein. Die Leute fahren über einen Feldweg und halten bei einem Haus im Felde. Tschanz und Bärlach untersuchen die Umgebung – das Tor zum Vorgarten ist verschlossen. Sofort weiß Tschanz wofür der Buchstabe steht, im Telefonbuch von Lamboing gibt es nur zwei „G“s – Eines der Gendarmerie und eine „G“ für Gastmann. Tschanz hat Schmied getötet, weil er beruflich und privat auf Schmied und dessen Leben neidisch war. Schmied stammt aus einem besseren Elternhaus, ist mit seiner Verlobten glücklich und gilt als der bessere Polizist.
«Der Richter und sein Henker» spielt im Jahr 1948 und damit nach dem Zweiten Weltkrieg. Diera Zeit war von wirtschaftlichem Aufschwung und politischer Stabilität geprägt. Da die Schweiz durch ihre neutrale Haltung weniger zerstört war als andere Länder, fand ihre Modernisierung und ihr Umbau zum Industrieland schneller statt. Im Roman spiegelt sich dies an einigen Stellen wider. So pflegt etwa Gastmann weltweit geschäftliche Beziehungen, unter anderem hat er Verbindungen zur schweizerischen Industrie und ist sehr wohlhabend.