Im Jahr 1900 erschien zudem Sigmund Freuds «Die Traumdeutung», wodurch seine Theorie der Psychoanalyse bekannt wurde. In dieser Theorie beschreibt Freud, dass Menschen wichtige Informationen über unbewusste Erlebnisse in ihren Träumen verarbeiten. Gemeinsam mit seiner Frau Katharina Pringsheim hatte er sechs Kinder, von denen vier ebenfalls Schriftsteller wurden.
Er lebt im Exil, erst in der Schweiz, um dann 1938 nach Amerika überzusiedeln. Nach seiner Rückkehr nach Europa 1952 bis zum Ende seines Lebens lebt er in der Schweiz, denkt aber nicht an eine Rückkehr nach Deutschland. Während einer Italienreise mit seinem Bruder beginnt er mit der Niederschrift seines Roman „Buddenbrocks“, für den er 1929 den Nobelpreis für Literatur bekommt. 1905 heiratet er Katharina Pringsheim, mit der er zusammen sechs Kinder hat, Erika, Klaus, Golo, Monika, Elisabeth und Michael2. Als er sich wider der Polnischen Familie und Tadzio in der Altstadt nachstellt, verliert er sie aus den Augen und kauft sich, überreife Erdbeeren. So wird er mit Cholera Infiziert, die wir mit der Entwicklung des Schriftstellers verbinden können.
Wichtige Werke:
Im Unterschied zur Novelle beginnt die filmische Umsetzung mit Aschenbachs Schifffahrt nach Venedig. Aschenbach selbst erkennt man sofort am vornehmen Kleidungsstil. Dadurch und weil er sich ständig bedienen lässt, erscheint er arrogant und unsympathisch.
Als das Schiff im Hafen von Venedig ankommt, nimmt Aschenbach eine Gondel, die ihn, wegen ihrer schwarzen Farbe, an einen Sarg und an den Tod erinnert und lässt sich ins Hotel bringen. Ver- früht findet sich Achenbach in der Speisehalle ein, um sein Nachtessen einzunehmen. Er setzt sich in einen Sessel und beobachtet die internationalen Gäste, die sich ebenfalls in der Halle befinden.
Diera sind in dem „Decamerone“ niedergeschrieben worden (vgl. NOVELLENMATERIAL). Die „Falkennovelle“ aus dem „Decamerone“ gilt als die „Urnovelle“. Sämtliche Merkmale, die in einer Novelle vorhanden sein sollen, sie erst als Novelle kennzeichnen, sind in ihr vereint.
Außerdem ist er ein Kunstliebhaber, weshalb er in Tadzio auch eine Kunstfigur sieht. Andererseits sind Aschenbach zu Beginn die bürgerlichen Werte wie Tugend, Ética, Fleiß und Disziplin wichtig, von denen er sich im Laufe seines Verfalls immer weiter entfernt. Auch hier wird wieder die Verbindung von Aschenbachs Eigenschaften mütterlicher- und väterlicherseits aufgegriffen. Neben dem moralischen Tabu, dass Aschenbach sich in den minderjährigen Tadzio verliebt, greift «Der Tod in Venedig» auch das Thema Homosexualität auf, was einen persönlichen Bezug zu Thomas Mann herstellt. Vermutlich war auch er homosexuell, jedoch lebte er dies wie seine Figur Aschenbach nie aus.
Jedes der fünf Kapitel in der Zusammenfassung ist zudem durch die entsprechenden Seitenzahlen gekennzeichnet. Diese Systematik bietet Dir eine gute Grundlage für die Arbeit mit der Novelle. Der Inhalt wird übersichtlich gegliedert und erleichtert die weiterführende Arbeit. Hiermit können Textanalyse, Charakterisierungen und Interpretationen schnell, strukturiert und systematisch erstellt werden. Dieser wirkt nervös, legt die Zeitung beiseite, weil er wieder zu Tadzio sehen muss. Dieser ist jetzt Nah im Bild, Aschenbach kann sich noch einmal abwenden und sieht sich um.
Die Darstellung Gustav Aschenbachs, dem Protagonist der Erzählung, setzt ihn in eine scheinbar emotionale Abhängigkeit zu den Orten, an welchen er sich befindet. Nicht selten sind die „Befallenen“ zur Neurose neigende, introvertierte Künstler, welche sich von der Realität abwenden, um den eigenen Lusttrieben frönen zu können. Die Kunst fungiert hierbei als Rettungsanker und Legitimation für das Ausleben eigener Triebe. Um eine werkimmanente Darstellung von Motiven der Décadence kohärent gestalten zu können, scheint eine kurze, allgemeine Vorstellung von literarischen Sujets, welche eine Zuordnung zur dekadenten Literatur permittieren, sinnvoll. Wie bedeutsam diese Form der Verschmelzung von Leben und Tod für die Rezeption der mannschen Novelle Der Tod in Venedig ist, soll in Kapitel 3 näher erläutert werden. Deshalb sind in der Literatur um 1900 alle Lebenssymbole gleichzeitig auch Todessymbole.
Gustav Von Aschenbach
Der Gondoliere rudert von Aschenbach nicht zur Vaporetto-Station, sondern gegen dessen Willen über die Lagune zum Lido. Nachdem zuvor die Gondel mit einem Sarg verglichen worden ist, entsteht beim Leser eine Charon-Assoziation. Die letzte Überfahrt ist ebenfalls ohne Umkehr und der Fährmann bestimmt das Ziel.
Die Todesboten
Sowieso hat Visconti sich vorwiegend negativen Themen gewidmet, und gesagt, er „… Ziehe es vor, die Geschichte von Niederlagen zu erzählen…“ , so auch „MORTE A VENEZIA“, die Verfilmung von Thomas Manns „Der Tod in Venedig“, die von vielen Seiten stark kritisiert wurde. Wie Thomas Mann in einem Brief an seinen Bruder geschrieben hat, hat er sich auch über Erschöpfung und fehlende Arbeitslust beklagt (vgl. a.a.O.), eine weitere Parallele zu Aschenbach. Sehr auffällig ist auch das ständig wechselnde Erzählverhalten von auktorial zu personal und wieder zurück. Vereinzelt gibt es kurze Selbstgespräche (vgl. a.a.O., 97), direkte Rede wiederum kommt nur sehr selten vor (vgl. a.a.O., 45).
Wie man auf den ersten Blick nicht vermutet, gehört auch Tadzio zu der obigen Personengruppe. Man mag ihm zwar noch eine gewisse Ausstrahlung zugestehen, doch bleibt er als Persönlichkeit weitestgehend Aschenbachs subjektiven Einschätzungen unterstellt. Er sogt dafür, dass Aschenbach in Venedig bleibt, gegen Ende hat er sogar „… Ist kränklich, er wird wahrscheinlich nicht alt werden…“ (a.a.O., 116) und er ist der Letzte, den Aschenbach sieht, bevor er in seinem Stuhl zusammensinkt und den „ Liebestod “ stirbt. Mit der Leidenschaft, die er für Tadzio mit der Zeit entwickelt, verliert er zunehmend an Würde und es kostet ihm schließlich das Leben. In Venedig steigt er in eine Gondel und wird gegen seinen Willen direkt zum Lido gebracht.
“ , auch er kann sich mit der Verwandlung Aschenbachs zum Komponisten nicht anfreunden und unterstellt, dass das feine Gewebe von Beziehungen in der filmischen Umsetzung zerstört wurden (vgl. a.a.O., 173 f.). Seinen Tagesablauf hat er inzwischen an Tadzio angepasst, um sich in dessen Nähe aufhalten zu können, seine Erscheinung enthusiasmiert ihn derart, dass er wieder zum kreativen Schreiben angeregt wird (vgl. GROSSE 2002, 24). Einmalig bekommt er die Gelegenheit, Tadzio allein anzutreffen, er ist deshalb so aufgeregt, dass sein Herz „… Dass er seine Oportunidad vergibt, ist für ihn eine bittere „ Niederlage “ (a.a.O.).