Wie bei vielen Romanen und Erzählungen Thomas Manns lassen sich jedoch erste Gedanken und Entwürfe zur Novelle schon viele Jahre früher entdecken. So findet sich eine erste Skizze der späteren Aschenbach-Gestalt in einer Charak- terskizze aus dem Jahre 1907. Thomas Manns Novelle Der Tod in Venedig gilt als Meisterwerk des Schriftstellers und gehört bis heute zu den großen Werken der Weltliteratur. Als der Autor seine Erzählung publiziert, ist er ein berühmter und anerkannter Schriftsteller. Die Erzählung ist stark autobiografisch geprägt und wird kurz nach seiner Reise im Juni 1911 mit seiner Frau Katia und seinem jüngeren Bruder Heinrich nach Venedig verfasst. Besonders ist die gehobene Sprache hervorzuheben, die der Autor Thomas Mann in seiner Erzählung verwendet.
Bekannt ist auch die Verfilmung durch Luchino Visconti aus dem Jahr 1971. Sie wurde von der Kritik sehr positiv aufgenommen und entwickelte sich schnell zum Schulbuchklassiker. Die Novelle beruht auf persönlichen Erlebnissen des Autors während eines Venedigaufenthalts im Jahr 1911.
Einige Menschen mussten sich versteckt halten, während die Pest [draußen] wütete, und erzählten sich Geschichten. Diese sind in dem „Decamerone“ niedergeschrieben worden (vgl. NOVELLENMATERIAL). Die „Falkennovelle“ aus dem „Decamerone“ gilt als die „Urnovelle“. Sämtliche Merkmale, die in einer Novelle vorhanden sein sollen, sie erst als Novelle kennzeichnen, sind in ihr vereint. Als er Plakate mit beschwichtigenden Meldungen sieht und viele Touristen das Hotel verlassen, bleibt Aschenbach, da er auf Tadzios Nähe nicht mehr verzichten mag.
Diese Begegnungen erfüllen Aschenbach mit Zufriedenheit und Lebensfreude und machen ihm den Aufenthalt dermassen angenehm. Er verbringt die Vormittage am Strand mit dem Beobachten und dem Studium des Jungen. Tadzios jugendlicher Körper, welcher nach Meinung Aschenbachs der Gedanke Gottes ist und in dem Jungen verkörpert ist, fasziniert ihn.
Gustav Aschenbach Und Seine Kunst
Nach einigen Versuchsaufenthalten da und dort wählt er München zu seinem Dauerwohnsitz. Seine Frau, die aus gelehrter Familie stammt und die er früh heira- tet, stirbt nach einigen glücklichen Ehejahren und ihm bleibt nur eine Tochter, die bereits ver- heiratet ist. Im Unterschied zur Novelle beginnt die filmische Umsetzung mit Aschenbachs Schifffahrt nach Venedig. Aschenbach selbst erkennt man sofort am vornehmen Kleidungsstil.
Zwar reisen auch einige Hotelgäste vorzeitig ab, da es sich aber dabei hauptsächlich um deutsche und österreichische Gäste handelt, ist Aschenbach wegen seiner heimlichen Leidenschaft eher erleichtert. Die Chancen, dass seine Zuneigung zu Tadzio weiter sein Geheimnis bleibt, sind so gestiegen. Diera Zuneigung hat in den letzten vier Wochen allerdings fast schon skurrile Züge angenommen und bestimmt den kompletten Aufenthalt des Münchners. Täglich schleicht er dem Jungen nach und folgt so oft wie möglich dem Tagesablauf Tadzios.
Sie handelt von dem reichen Federigo, der sich unsterblich verliebt. Er gibt für seine Angebetete Monna Giovanna sein gesamtes Vermögen aus, sie verschmäht ihn jedoch. Novella (ital.) bedeutet Neuigkeit, sie erzählen also etwas Neues, vorher Unbekanntes; und einer Begebenheit gibt oft nicht die Wichtigkeit den Reiz, sondern das Neue (vgl. NOVELLENMATERIAL). Er steckt sich mit der Cholera an und sein Zustand verschlechtert sich täglich. Zu Deutschland hatte er ein sehr gespaltenes Verhältnis, er liebte das Land, weil es seine Heimat war und gleichzeitig hasste er die Deutschen, weil sie Hitler an die Macht gebracht haben. In der Novelle »Der Tod in Venedig« lässt Mann zwei wesentliche Gegensätze aufeinander treffen.
«der Tod In Venedig» – Interpretation
Nach dem Tod des Vaters zieht die Familie 1894 nach München, dort arbeitet Mann kurzfristig als Volontär bei einer Feuerversicherung. Als er mit 21 Jahren volljährig ist und aus dem Erbe des Vaters genug Geld zum Leben erhält, beschließt er, freier Schriftsteller zu werden. Er reist mit Heinrich nach Italien, arbeitet in der Redaktion der Satirezeitschrift Simplicissimus und schreibt an seinem ersten Roman Buddenbrooks, der 1901 erscheint und ihn sofort berühmt macht.
Inhalt 2.Kapitel Rückblick auf Aschenbachs Leben Im zweiten Kapitel wird über Aschenbachs Werk, Lebensumstände, Arbeitsweise und Karriere informiert. Aschenbach wurde als Sohn eines hohen Justizbeamten in Schlesien geboren. Er wurde streng erzogen und lernte bereits früh sich zu präsentieren. Bereits als Gymnasiast hatte er einen bekannten Namen, aber er hatte dafür praktisch keine Jugend. Er heiratet und hat eine Tochter, doch seine Frau stirbt bald. Inhalt 3.Kapitel Die Reise nach Venedig Zwei Wochen nach seinem Spaziergang im englischen Garten verlässt Aschenbach München.
Schon zu Beginn führt Aschenbachs Spaziergang auf den Nordfriedhof in München, wo er schließlich den fremden Wanderer als ersten Todesboten sieht. Dieser erweckt einen merkwürdigen und unheimlichen Eindruck und prägt so die unheilvolle Atmosphäre. Den Zwiespalt zwischen Kunst und Bürgertum verarbeitet Mann in vielen seiner Werke. Aschenbach ist ein Schriftsteller und hat sich damit beruflich der Kunst verschrieben. Nur aufgrund seines bürgerlichen Lebens und seiner Disziplin konnte er zu einer Ausnahmeerscheinung werden.
Teils überrascht, teils fasziniert von dieser Vielfältigkeit, genießt es der Schriftsteller am ersten Abend in Venedig, die zahlreichen verschiedenen Hotelgäste zu beobachten. Dabei fällt ihm besonders der polnische Jüngling Tadzio auf, von dessen Schönheit Aschenbach vollkommen überwältigt ist. Hier wird der biografische Hintergrund des Schriftstellers beleuchtet. Berichtet wird von den eher nüchternen und rationalen Wurzeln der väterlichen Seite (Militär, Jurist, Verwaltung etc.) und vom spontanen und emotionellen Hintergrund der mütterlichen Vorfahren (Musik, Kunst etc.).
Thomas Mann Inhalt 1.Kapitel Reiselust Der Schriftsteller Gustav von Aschenbach ist geht im englischen Garten in München spazieren. Auf dem Heimweg wartet er gegenüber von einem Friedhof auf die Straßenbahn. Dort bemerkt er einen Mann, der wie ein reisender gekleidet ist. Dieser Mann löst bei Aschenbach einen Tagtraum aus, der bei ihm eine Reiselust erweckt. Daraufhin beschließt er ein paar Tage im Süden zu verbringen.
Bei dem letzten erwähnten Tag handelt es sich um den Todestag Aschenbachs. Die Zeitspanne von der letzten Zeitangabe (in der vierten Woche seines Aufenthalts auf dem Lido“) bis zu seinem Tod lässt sich nicht genau ermitteln, weil die notwendigen Informationen dazu fehlen. Festzuhalten ist, dass er bei seiner Ankunft auf dem Lido 12 Tage unterwegs ist. Ich möchte diesen Zeitraum mit vier Wochen ‚agregado x’ umschreiben.
Alle Todesboten haben rötliches Haar, eine eher schmächtige Gestalt und hinterlassen einen unheimlichen Eindruck. Der Wanderer, der Gondoliere und der Straßensänger haben zudem ein eher fremdländisches Äußeres. Auch der falsche Jüngling ist eine Ausnahmeerscheinung und wird von Aschenbach als lächerlich empfunden. Die Zähne des falschen Jünglings oder der gelbliche Gurtanzug des Wanderers. Aschenbach vergleicht Tadzio mit einem Kunstwerk, denn der Junge erinnert ihn an eine antike Skulptur.
Diera Verbindung von Tod und Ästhetik findet sich auch in Freuds Forschung wieder, welche die Ästhetik aus der Perspektive des Künstlers und dessen Lust- und Realitätsprinzip thematisiert.. Das Lustprinzip beschreibt hierbei das menschliche Streben nach Lustgewinn und das mögliche Vermeiden von Unlust. Das Realitätsprinzip dagegen strebt nach einer Adaption an die Außenwelt, die Gesellschaft, und hindert somit den Menschen am direkten Streben nach Lustgewinn. Das künstlerische Schaffen kann hierbei ein Ausweg sein, um beide Polaritäten in ein Gleichgewicht zu bringen.