Wie man es macht

Der Tod In Venedig Zusammenfassung Kapitel 1

Als er den Jungen erneut im Hotel sieht, wird ihm klar, dass er seinetwegen dort bleiben möchte. Da das Wetter am nächsten Morgen erneut schlecht ist, denkt der Schriftsteller über eine Abreise nach. Dieser Gedanke verfliegt allerdings schnell wieder, als er den schönen Jüngling erneut beim Frühstück erblickt. Zwei Wochen nach dem Erwachen seiner Reiselust macht Aschenbach sich auf den Weg. In Triest angekommen, beschließt der unruhige Schriftsteller schnell eine Weiterfahrt nach Pola. Dort sind die Begebenheiten vor Ort allerdings nicht wie erwartet, die Hotelgesellschaft missfällt ihm und das Wetter ist düster.

Seine Reiselust wird durch einen durch fremden, auffälligen Mann an der Haltestelle des Nordfriedhofes geweckt und er hat anschließend eine Vision von einer exotischen Szene. Aschenbach aber bleibt weiterhin in der Lagunenstadt auch die Familie von Tadzio ist noch immer nicht abgereist und seine Begierde zu dem Jungen verkommt zu einer Sucht. Selbstachtungsverloren lässt er sich, um dem Jungen zu gefallen, in dem Hotel die Haare färben und schminkt sich. Er begnügt sich auch nicht mehr damit, Tadzio nur am Strand zu beobachten, sondern verfolgt ihn und dessen Familie auch heimlich durch die Stadt, stellt ihnen in Gassen und auf den Plätzen Venedigs nach. Durch die Novelle können wir eine große Veränderung der Hauptfigur sehen.

Dieser junge Mann weckt auf einmal in A- schenbach die Lust zu verreisen. Aschenbach ist normalerweise kein spontaner Mensch und trennt sich nur ungern von seiner Arbeit, aber dieses Mal entschliesst er sich irgendwo im Sü- den ein paar Wochen Ferien zu machen. Ein markanter Einschnitt in sein Leben bringt die Begegnung mit dem fremden Mann, der seine Reiselust weckt.

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Zur Erfrischung folgt er Tadzio zum Strand und beobachtet ihn beim Baden in den Wellen. Der Schriftsteller fantasiert und meint, der Junge wolle sich im Meer das Leben nehmen. Aschenbach glaubt, Tadzio würde ihm zulächeln, um ihn ebenfalls ins Meer zu locken. Einige Minuten später wird der verstorbene Aschenbach in seinem Strandstuhl gefunden.

Verliebt In Einen Jüngling

Da ist zunächst der Wanderer am Münchner Nordfriedhof, der als solcher in ihm die Lust er- weck, selbst eine Reise anzutreten, die ihm aber schlussendlich das Leben kostet. Neben die- ser Gestalt treten im Laufe der Reise unter anderem der falsche Jüngling, der Gondoliere und der Sänger auf. All diese Gestalten erinnern daran, dass Aschenbachs Reise eine Reise in den Tod ist, denn alle tragen Züge des Todes und sind somit Todesgeleiten. Die Figuren unter- scheiden sich zwar voneinander, aber durch bestimmte gemeinsame Merkmale verweisen sie doch alle aufeinander. Sie zeichnen sich durch einen schmächtigen Körperbau, durch, Rothaa- rigkeit, eine stumpfe Nase, durch ihre Fremdartigkeit, einem brutalen Gesichtsausdruck und einem Totengebiss aus.

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Ihm fällt ein seltsamer, hagerer Mann vor der Aussegnungshalle auf. Der Fremde bemerkt Aschenbachs Interesse und beantwortet dies mit einem geradezu kriegerischen Blick. Wenig später stellt er fest, dass ihn plötzlich die Reiselust gepackt, ja geradezu überfallen hat. Reisen betrachtet er als eine notgedrungene Maßnahme, die dann und wann nötig, aber nicht unbedingt immer wünschenswert ist. Zwar kann Aschenbach mit seinem Schaffen zufrieden sein, aber er merkt zunehmend, dass sein künstlerisches Talent auch eine Bürde ist. Sein Arbeitsfluss ist gehemmt, sein Einverständnis mit dem eigenen Werk geschwunden.

Nachdem zuvor die Gondel mit einem Sarg verglichen worden ist, entsteht beim Leser eine Charon-Assoziation. Die letzte Überfahrt ist ebenfalls ohne Umkehr und der Fährmann bestimmt das Ziel. Die venezianische Gondel, von der Schwärze eines Sarges, die ihren Passagier „wohlig erschlaffen“ lässt. Die Physiognomie des Reisenden vor der Aussegnungshalle, deren Beschreibung an einen Totenschädel denken lässt. In dem Blickduell, das er mit Aschenbach führt, unterliegt dieser und sieht, ohne es schon zu wissen, dem Tod in die Augen. Sich selbst täuschend, deutet er die so ausgelöste Unruhe und „seltsame Ausweitung seines Inneren“ als Reiselust.

Mann, Thomas – Tod In Venedig

Am nächsten Tag muss Aschenbach jedoch erfahren, dass sein vorausgeschicktes Gepäck auf einen falschen Zug verladen wurde. Die einzige Alternative ist nun, in das Hotel zurückzukehren und sich erneut dort einzumieten. Allerdings ist der Schriftsteller nicht ärgerlich wegen des fehlenden Gepäcks, sondern viel mehr froh, nun wieder in der Nähe des schönen Knaben Tadzio zu sein.

Einige Tagebucheinträge und Briefe lassen jedoch darauf schließen, dass Thomas Mann insgeheim homosexuell war. Die Zustände in der Stadt werden immer mysteriöser, es riecht vermehrt nach Desinfektionsmittel in den Straßen. Niemand spricht es aus, doch die Situation lässt die Ausbreitung einer Seuche vermuten. In einem englischen Reisebüro erfährt Aschenbach, dass es sich um die indische Cholera handelt. Der Schriftsteller überlegt, diera Neuigkeiten auch Tadzios Familie mitzuteilen, unterlässt es jedoch, weil er dessen Abreise fürchtet.

Die Hauptfigur der Novelle ist Gustav von Aschenbach, der sich in den Jungen Tadzio verliebt. Auf Aschenbachs Reise nach und in Venedig begegnen ihm einige Figuren, die als Todesboten interpretiert werden können. Im antiken Griechenland gab es die Knabenliebe, eine institutionalisierte Form der Homosexualität. Dabei hatten Männer mit älteren Jungen oder Jugendlichen eine sexuelle Beziehung, aber auch einen pädagogischen Anspruch.

Es geht um den mittelalten Witwer Gustav Aschenbach, der sich sein Leben lang seiner Arbeit, also dem Schreiben gewidmet hat und nun eine Reise nach Venedig unternimmt. Mann verarbeitet in seiner Novelle seine eigenen Eindrücke eines Venedig-Urlaubs, seine heimliche Homosexualität und den Zwiespalt zwischen Kunst und Bürgertum. Beim Ästhetizismus stand vor allem «das Schöne» im Vordergrund. Die Kulisse der Stadt Venedig und vor allem dessen Präsentation hinterlässt bei der Leserschaft in erster Linie ästhetische Eindrücke. Vermutlich wurde Thomas Mann durch seine eigene Venedig-Reise zu diesen Beschreibungen inspiriert. Auch die besonders schön beschriebene Darstellung des Knaben Tadzio zeigt den Einfluss dieser Strömung.