Als die Kirche bombardiert wurde, öffneten sie die Türen nicht, wodurch die Häftlinge in dem brennenden Gebäude eingesperrt waren. Die heute erwachsene Tochter sagt als Zeugin vor Gericht aus. Michael studiert Jura, ohne eine echte Leidenschaft für das Fach zu besitzen.
Er hat das abrupte Ende der Beziehung zu Hanna nicht verarbeitet und ist deshalb emotional kalt. In einem Seminar über die rechtliche Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen verurteilt er, wie seine Mitstudierenden, ihre Elterngeneration für deren Taten. Als er zurückkommt, trifft er auf eine wütende und halb nackte Hanna. Er beteuert, dass er ihr einen Zettel geschrieben habe, dieser ist aber verschwunden. Hanna sagt, dass sie ihn nicht gesehen habe, schlägt Michael in ihrer Wut und bricht daraufhin zusammen.
Die Beziehung Zwischen Hanna Und Michael
Michael ist total von Hanna eingenommen und verzehrt sich nach ihrer Liebe. Michael lernt andere Mädchen und Frauen kennen, doch vergleicht er diese immerzu mit Hanna. In „Der Vorleser“ lernt Michael Berg die circa 20 Jahre ältere Hanna Schmitz kennen und beginnt eine Affäre mit ihr. Eines Tages verschwindet sie plötzlich und er versucht, sie zu vergessen. Als er später Jura studiert, besucht er Gerichtsverhandlungen von Aufseherinnen in Konzentrationslagern .
Es wird in dieran Beschreibungen deutlich, dass der Roman den Umgang mit der deutschen Vergangenheit skizziert und die verschiedenen gesellschaftlichen Parteien zu dem Thema darstellen will. Doch auch der Umgang seiner eigenen Generation wird durch Michael kritisiert. So wirft er den Studierenden, die sich für die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen einsetzen, vor, sich nicht wirklich für das Thema zu interessieren. Die beiden Hauptfiguren in «Der Vorleser» stehen exemplarisch für ihre Generationen und deren Umgang mit den nationalsozialistischen Verbrechen. Hanna steht für die Generation der tatbegehenden Personen, die den Holocaust verübt und ermöglicht haben. Michael ist hingegen Angehöriger der zweiten Generation, der mit Scham auf die Verbrechen seiner Eltern und im Roman vor allem auf Hannas Verbrechen reagiert.
Jahre später trifft er sie während seines Jurastudiums in einem gerichtlichen Prozess wieder, in dem sie selbst zu den Angeklagten gehört. Sie wird beschuldigt als KZ-Aufseherin tätig gewesen zu sein und hunderte von Menschen in ihren Tod nach Auschwitz geschickt zu haben. Für Michael ist es auffällig, dass Hanna sich selbst immer weiter in die Schuld verwickelt und auf die gerichtliche Verhandlung nur wenig vorbereitet zu sein scheint. Während seinem Studium besucht Michael auch einen Gerichtsprozess, in dem KZ-Wächter verurteilt werden sollen. Er sieht Hanna als Angeklagte wieder und berichtet im Roman zunächst davon, mit wie viel Hingabe er und die anderen Studenten des KZ-Seminars den Prozess beobachten und analysieren.
Am Tag ihrer Freilassung erhängt sich Hanna in ihrer Gefängniszelle. Als Michael die Zelle besucht, sieht er, dass sich Hanna sehr intensiv mit dem Holocaust beschäftigt hat. Er findet viele Bücher, sowohl aus der Perspektive der Opfer, als auch der Täter.
Er erleidet den Ausbruch der Krankheit auf dem Weg von der Schule nach Hause, er erbricht sich gegen eine Hauswand. Eine Frau nimmt sich seiner an, hilft ihm, sich zu waschen und leitet ihn an, mit ihr gemeinsam den Gehweg von Erbrochenem zu reinigen. Dem Jungen ist die Situation so peinlich, dass er weinen muss. Die Frau umarmt ihn tröstend und bringt ihn nach Hause. Der Arzt diagnostiziert Gelbsucht, der Junge erzählt seiner Mutter von der Frau, deren Namen er nicht kennt.
Hanna bestimmt den Ablauf der Treffen und hält Michael emotional auf Abstand. Dadurch, dass Michael noch minderjährig ist, handelt es sich nicht um eine gleichberechtigte Beziehung, sondern um Missbrauch. Bei der Bewegung, die in «Der Vorleser» beschrieben wird, handelt es sich um die 68er-Bewegung. Diera war ein Zusammenschluss verschiedener politischer Strömungen aus dem linken Spektrum, die in den 60er-Jahren international stattfand. Auslöser waren die Bewegungen in den USA, die für die Rechte der Schwarzen Bevölkerung eintraten.
Während dieser Zeit verliert sich der Erzähler in Erinnerungen an Hanna, die sich mit dem vermischen, was er während des Prozesses über sie erfahren hat. Seine Phantasien quälen ihn und halten ihn von der Arbeit für sein Studium ab. Aus Träumen wacht er erregt auf und schämt sich umgehend dafür. In einer Szene beim Abendbrot zu Hause erklärt der Erzähler seinen Entschluss, wieder in die Schule zu gehen, obwohl der Arzt es noch nicht erlaubt. Doch durch seine neu entdeckte Liebe zu Frau Schmitz fühlt er sich überlegen und erwachsen, was er auch zeigen will. Er lügt, um nicht sagen zu müssen, dass er den Nachmittag bei der Straßenbahnschaffnerin verbracht hat.
Mit einem Blumenstrauß geht er zu ihrer Wohnung, in der sie gerade dabei ist, ihre Unterwäsche zu bügeln. Das Buch handelt von der Geschichte des Ich-Erzählers Michael, der sich als Jugendlicher in die 21 Jahre ältere Hanna verliebt. Die Beziehung endet abrupt, doch als Jurastudent sieht Michael Hanna als Angeklagte in einem Prozess wieder. Sie wird für ihre Mittäterschaft im Nationalsozialismus angeklagt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Michael kommt ihrer Bitte nach und kehrt, mit Kohlestaub bedeckt, zurück in die Wohnung. Hanna lässt ihm ein Bad ein, und der Junge wäscht sich.
Analphabetismus
Weil sie zum ersten Mal Schwäche gezeigt hat, fühlt Michael sich ihr durch das Geschehene noch näher. Im zweiten Teil nimmt Michael als Student an dem Gerichtsprozess teil, in dem Hanna Angeklagte ist. «Der Vorleser» ist ein weltberühmter Roman des Juristen und Schriftstellers Bernhard Schlink. Er wurde insgesamt in 35 Sprachen übersetzt und führte lange internationale Bestsellerlisten an. 2008 wurde er außerdem vom Regisseur Stephen Daldry mit Starbesetzung verfilmt.
«der Vorleser» – Beziehung Zwischen Hanna Und Michael
Auch während des Prozesses steht ihr ihr Handicap häufiger im Weg. Zuerst muss sie direkt in Untersuchungshaft, weil sie die schriftlichen Vorladungen des Gerichts ignoriert hat und deshalb vermutet wird, dass sie fliehen könnte. Außerdem hat Hanna Geständnisse unterschrieben, die sie nicht lesen konnte und deren Inhalt sie deswegen nicht kannte. Schließlich gibt sie zu, den Bericht alleine verfasst zu haben, um keine Schriftprobe abgeben zu müssen.