Sie erzählt davon, wie sie in den letzten Kriegstagen eine kurze Affäre mit dem Bootsmann Hermann Bremer hatte und wie es zur Erfindung der Currywurst kam. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder, 16 und 20 Jahre alt. Diera Tatsachen verschweigt er ihr allerdings, was sie später immer wieder als Ausflucht dafür benutzen wird, ihm ihrerseits das Kriegsende verschwiegen zu haben. An den Abenden und nachts widmen sie sich ihrer Liebe. Obwohl Bremer vom Fenster aus den Einmarsch der Engländer sehen kann, dichtet er sich eine Wunschwelt, in der die Engländer mit den Deutschen gemeinsam gegen die Russen ziehen. Zu Bremers Konstrukt muss Lena Brücker nur einige „Notlügen“ beisteuern.
Als Lena nach Hause kommt, umarmt Bremer sie an der Wohnungstür. Lena befürchtet, dass Bremer nur auf eine Gelegenheit wartet, die Wohnung zu verlassen. Lena fährt zu ihrer Arbeitsstelle in der Lebensmittelbehörde. Bremer wird bewusst, dass er nun in der Wohnung festsitzt, da ihm als Deserteur die Hinrichtung droht.
Außerdem stand er immer im Schatten seines 16 Jahre älteren Bruder Karl Heinz, der sich freiwillig der SS anschloss und 1943 in einem Lazarett in der Ukraine starb. Dem Vater in der Novelle, wie er einen Pelzmantel für Lena Brücker anfertigt, findet sich in Uwe Timms autobiografischer Erzählung «Am Beispiel meines Bruders» wieder. Uwe Hans Heinz Timm wurde 1940 in Hamburg geboren. Er ist ein politisch engagierter deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor, der immer wieder auch Stellung zu Zeitfragen bezieht. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass die Intention des Ich-Erzählers nicht nur die ist, herauszufinden, wie die Currywurst entstanden ist.
Zusammenfassung Der Novelle Die Entdeckung Der Currywurst
Obwohl er die deutsche Kriegsführung nicht so kritisch beurteilt wie Lena Brücker bzw. Er laut ihr von der Publicidad verblendet ist, versteckt er sich dennoch bei ihr Zuhause und begeht damit Fahnenflucht. Bei einem großen Streit der beiden verletzt er sich an der Hand und verliert daraufhin seinen Geschmackssinn. Dieran gewinnt er erst wieder, nachdem er einen Bissen von Lenas berühmter Currywurst nimmt. An ihrer Imbissbude sehen die beiden sich nämlich noch ein letztes Mal wieder, jedoch ohne ein Wort miteinander zu wechseln.
Die Imbissbude, in der sie Currywurst verkauft, wird nun zu ihrem Lebensunterhalt. Als der Erzähler Frau Bremer wieder besucht, erfährt er, dass sie verstorben ist. Hermann wälzt sich im Bett, hin- und hergerissen zwischen den möglichen Folgen seiner Fahnenflucht und der Nacht mit Lena. Doch sämtliche Abwägungen zwischen den Entscheidungsmöglichkeiten, die ihm offenstanden, vermögen ihn nicht zu beruhigen. Eine Gruppe von SS-Leuten, die auf der Straße nach Deserteuren sucht, versetzt ihn in Angst und Schrecken, bis er merkt, dass sie nicht seinetwegen gekommen sind.
Dazu kommt es jedoch nicht, denn Bremer gratuliert ihr zum Geburtstag und Lena möchte die gute Stimmung nicht zerstören. Er umarmt Lena abends nicht mehr, sondern fragt direkt nach einer Zeitung. Als sie ihm kein Radio besorgen möchte, kommt es zu einer Rangelei, bei der Bremer sich an der Hand verletzt. An diesem Abend schlafen sie zum ersten Mal nicht miteinander. Bremer verbringt den Vormittag damit, Kreuzworträtsel zu lösen und aus dem Fenster zu schauen.
Lammers
So erzählt sie ihm innerhalb von 7 Tagen bei Kaffee und Kuchen ihre Lebens- und Liebesgeschichte, während sie einen Pullover für ihren Enkel strickt. In der Novelle werden die großen politischen Ereignisse mit den privaten Beweggründen der Protagonisten verbunden. Es wird beschrieben, dass die Nachkriegszeit nicht unbedingt ein Wiederaufbau sein musste, sondern dass auch neue soziale Strukturen entstanden. Ob die Entdeckung der Currywurst tatsächlich wie beschrieben stattfand, ist nebensächlich. Als der Erzähler Frau Brücker zum letzten Mal besuchen will, erfährt er, dass sie verstorben ist.
Lena Brückner wohnt in einem Altersheim und führt ein Gespräch mit dem Erzähler der Novelle, der sie nach der Entdeckung der Currywurst fragt. Frau Brückner war nämlich der Besitzer des Imbissstandes am Hamburger Großneumarkt – dem Geburtsort der Currywurst. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass die Intention des Erzählers nicht nur die ist, herauszufinden, wie die Currywurst entstanden ist. Lena Brücker tauschte innerhalb eines Ringtausches auf einem Schwarzmarkt so lange ihre Waren, bis sie die Lebensmittel erhielt, die sie brauchte, um eine Imbissbude zu eröffnen. Dieses Curry behielt sie nur, da es sie an ihre Affäre mit Hermann Bremer erinnert, der Curry liebte. Bei einem Sturz vermischte sie aus Versehen ihren Ketchup und das Curry.
Die Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“ von Uwe Timm, handelt von Lena Brückner, die den Fahnenflüchtigen Bremer bei sich aufnimmt und eine Affäre mit ihm beginnt. Bis zur Kapitulation Deutschlands lief alles gut, aber danach erzählt sie Bremer eine Lüge, damit er bei ihr bleibt. 2008 entstand auf der Grundlage von Timms Novelle ein Kinofilm unter dem gleichen Titel. Ulla Wagner schrieb das Drehbuch und führte Regie; die Hauptrollen besetzte sie mit Barbara Sukowa (Lena Brücker) und Alexander Khuon .
Zu Hause vor den Nachbarinnen und Nachbarn und deutschen Soldaten versteckt, geht diese tagsüber in der Kantine arbeiten. Einige Tage lang verläuft die Affäre der beiden gut. An seinem letzten Tag in Hamburg erfährt der Erzähler, wie sich Lena Brücker durch einen geschickten Tauschhandel das Startkapital für den Betrieb ihrer Wurstbude beschafft. Als sie die getauschten Waren hereinträgt, stolpert sie. Drei Flaschen Ketchup zerbrechen und sie verschüttet Currypulver. Sie wischt die Curry-Ketchup-Mischung auf, leckt gedankenverloren einen Finger ab und ist vom Geschmack begeistert.
Von dem Chefkoch der Kantine Holzinger bekommt Lena den Hinweis auf eine alkoholabhängige Wurstfabrikbesitzerin in Elmshorn. Lena schneidert sich aus der Uniform, die Hermann bei ihr zurückgelassen hat, ein Geschäftskostüm und stattet besagter Fabrikbesitzerin – Frau Demuth – einen Besuch ab. Lena handelt mit ihr ein Tauschgeschäft aus, und zwar echte Kalbswürste gegen eine Flasche Whiskey pro Monat.
Genau diese beiden Gegenstände nutzt Lena Brücker daraufhin, um einen Ringtausch auf dem Schwarzmarkt durchzuführen. Sie tauscht verschiedenste Waren so lange weiter um, bis sie an die Lebensmittel kommt, die sie benötigt, um ihre eigene Imbissbude auf dem Hamburger Großneumarkt zu öffnen. Statt Öl erhält sie jedoch eine Dose Curry, die sie nur behält, da Hermann Bremer ihr einmal von seiner Liebe für Curry erzählt hatte.