Bis zur Kapitulation Deutschlands lief alles gut, aber danach erzählt sie Bremer eine Lüge, damit er bei ihr bleibt. Uwe Timm erzählt die Geschichte einer Liebe, die von den Sinnen geprägt ist. Die Hauptfiguren reden miteinander nicht über ihr Privatleben, über ihre Ehen und Kinder und verraten nicht ihre Gefühle. Ihr Schweigen verbirgt Geheimnisse und schützt sie gleichzeitig. Uwe Timms Novelle, Die Entdeckung der Currywurst erzählt eine seltsame Liebesgeschichte aus seltsamen Zeiten.
Bremer hat er seinen Geschmackssinn verloren und schaufelt das Essen nur noch teilnahmslos in sich hinein. Lena beschließt am nächsten Tag, Bremer am Abend zu gestehen, dass sie den Krieg ein wenig verlängert habe, um ihn bei sich zu behalten. Dazu kommt es jedoch nicht, denn Bremer gratuliert ihr zum Geburtstag und Lena möchte die gute Stimmung nicht zerstören.
Lena hört auf der Arbeit, dass Hitler gefallen sei und Hamburg kampflos übergeben werden solle. Ihr wird klar, dass mit dem Krieg auch ihre Zeit mit Bremer enden würde. Sie erzählt ihm deshalb nur, dass Hitler tot sei, verschweigt aber die Kapitulation. Ihr schlechtes Gewissen besänftigt sie damit, dass Bremer ihr seine Frau und sein Kind verschwiegen habe. Er ist begierig nach Nachrichten, Lena verwehrt ihm aber jeden Zugang zu neuen Informationen.
Die bekannte Comiczeichnerin Isabel Kreitz setzte die Geschichte in spannende Schwarz-Weiß-Bilder um, für die sie die Kriegs- und Nachkriegssituation in Hamburg akribisch recherchierte. Ein Anhang gibt unter dem Titel »Heldenklau und Ami-Währung« zahlreiche Informationen zu Hamburg in jener Zeit. Hermann isst eine Currywurst und erhält in diesem Moment seinen Geschmackssinn zurück. In den Zeitungen erscheinen Fotos aus den befreiten Konzentrationslagern. Abends erzählt sie Hermann, sie habe gehört, in Lagern seien Millionen Juden vergast worden.
April 1945 begegnen sich die 43 Jahre alte Frau Lena Brückner und der 24 Jahre alte Soldat Hermann Bremer in Hamburg. Die Romanze dauert 27 Tage und führt durch Liebe, Lüge und Krieg zu der süßen Entdeckung der Currywurst. Eines Tages, als die Currywurst schon ganz Norddeutschland erobert hat, steht Bremer vor ihrem Stand, der wegen einer Geschäftsreise nach Hamburg kam. Er erkennt sie aber nicht und sie traut sich nicht ihn anzusprechen.
Als draußen ein Lautsprecherwagen vorbeifährt, möchte Bremer unbedingt die Durchsagen hören. Lena redet ständig dazwischen, was ihn kurzzeitig sehr wütend macht. Bremer verbringt den Vormittag damit, Kreuzworträtsel zu lösen und aus dem Fenster zu schauen. Da das Radio kaputt ist, macht er sich auf die Suche nach einer Radioröhre und durchsucht Lenas gesamte Wohnung.
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Als Lena Brücker dann Bilder vom Massenmord an den Juden in der Zeitung sieht und dies Bremer etwas verändert erzählt, kann sie sich nicht zurückhalten. Sie schreit Bremer an und teilt ihm mit, dass der Krieg verloren ist. Timm beschreibt den Widerstand im Kleinen ebenso wie das Leben der Trümmerfrauen, den Schwarzhandel – und wie es dabei zur Entdeckung der Currywurst kam. Die Novelle ist genau recherchiert und entwickelt eine packend-authentische Chronik der letzten Kriegswochen und der Zeit danach. Daraufhin kommt eines zum anderen und sie kämpfen woraufhin sich Bremer die Hand verletzt, da Lena etwas stärker ist als der junge Bootsmann. Dies ist auch der erste Abend andem sie nicht miteinander schlafen.
Bei ihrer Rückkehr ist Bremer mit dem grauen Anzug spurlos verschwunden. Als sie 1946 ihre Arbeit machte, tauchen auf einmal ihr Mann und ihre Kinder auf. Als ihr Mann sie nach dem Anzug fragt, lügt sie ihn an, um ihre Affäre zu vertuschen. Er ist als LKW- Fahrer für die Engländer tätig und ist nur am Wochenende in Hamburg, wo er den Tag über säuft und am Abend außer Haus unterwegs ist.
Lena hat einen Mann, der in März 1946 aus russischer Gefangenschaft heimkehrt. Sie liebt ihn nicht mehr, der Mann war schon vor dem Krieg ein Lump und saß Jahre lang im Gefängnis. Sie macht sich als Köchin selbstständig und öffnet ihren Imbissstand. Lena erfährt später, dass Deutschland kapituliert hat und befürchtet, Hermann würde sie jetzt verlassen und heimkehren.
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Am nächsten Morgen geht er nicht zurück in den Krieg sondern er bleibt in der Wohnung und wird zum Deserteur. Die Geschichte fängt mehr als 40 Jahre nach dem Krieg an. Lena Brückner wohnt in einem Altersheim und führt ein Gespräch mit dem Erzähler der Novelle, der sie nach der Entdeckung der Currywurst fragt. Frau Brückner war nämlich der Besitzer des Imbissstandes am Hamburger Großneumarkt – dem Geburtsort der Currywurst. Inhaltsangabe zu dem Buch «Die Entdeckung der Currywurst» Kapitel 1 Der Erzähler der Novelle meint, er wisse, von wem die Currywust entdeckt worden sei.
Uwe Timms «die Entdeckung Der Currywurst» – Sachanalyse Und Didaktische Reflexion
Die Hauptperson in diesem Kapitel ist Hermann Bremer, der immer mehr an der Richtigkeit seines Tun zweifelt. Der letzte Teil des Kapitels zeigt, welche Todesängste Deserteure, Flüchtlinge und andere vor dem NS- Regime haben mussten und wie viel äußerst knapp dem Tode entrinnen konnten. April 1945 lernt die 43-jährige Kantinenchefin Lena Brücker den 24-jährigen Bootsmann Hermann Bremer in einem Hamburger Kino kennen. Bremer ist auf dem Weg von Oslo in die Lüneburger Heide, wo er sich als Panzersoldat zum »Volkssturm« melden soll. Die beiden verbringen eine gemeinsame Nacht in Lenas Wohnung.