Heinrich Böll wurde 1917 in Köln geboren und starb 1985 in Kreuzau-Langenbroich. Sein Vater arbeitete als Schreiner, allerdings verlor er durch die Finanzkrise 1923 sein Geschäft und die Familie musste daraufhin in ein Armenquartier ziehen. Bölls Familie war katholisch geprägt und gegen die Diktatur des Nationalsozialismus eingestellt, die in Deutschland von 1933 bis 1945 herrschte.
Dass seine Heldin den Boulevardschmierfink schließlich erschießt, trug Böll von rechts den Vorwurf ein, er habe die Sache der Terroristen salonfähig gemacht. Katharina Blum war nicht Bölls erste, aber seine größte Schlacht mit der Bild-Zeitung. Auch wenn literarisch manches ein bisschen schematisch erscheint, so ist es doch packend geschrieben, und die Empörung des Lesers gegen die „ZEITUNG“ ist am Ende groß.
Das Wort «Beduinen» kommt vom Arabischen «badiya», was Wüste oder Steppe heißt. Als Beduinen bezeichnet man nomadische Völker im arabischen Sprachraum, die primär in Wüstengebieten leben. In der ZEITUNG steht, dass Katharina schuld am Tod ihrer Mutter sei und sie wird als pervers und herzlos beschrieben. Ein ehemaliger Arbeitgeber von ihr wird zitiert, der sie als «nuttig» bezeichnet und es wird ihr vorgeworfen, einem anderen ehemaligen Arbeitgeber bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben.
Während sie mir im ersten Abschnitt «nur» als einfache starke Frau vorgekommen ist, bin ich mir jetzt nicht sicher ob sie nicht doch eiskalt und berechnend ist. Wenn jemand wirklich so strukturiert lebt, läßt er sich auf einer Feier dann auf so ein Abenteuer ein und verhilft ihm dann noch ganz spontan nach einer gemeinsamen Nacht zur Flucht? Oder genießt sie gerade weil sie so ein Kopfleben hat einfach nur mal die Spontanität der Gefühle? Und selbst wenn sie unschuldig ist, die vorgeworfene Zusammenarbeit mit einem Rechtsbrecher ist ja nun auch nicht von Pappe, von daher weiß ich nicht ob einen das so kaltlassen kann. Heinrich Böll stellt Katharina Blum als eine junge, hübsche 27-jährige Frau dar, die bescheiden, eher introvertiert und bieder ist. Als freiberufliche Wirtschafterin hat sie nur ein kleines Einkommen, schafft es aber trotzdem zu einem gewissen Wohlstand.
Auch Bölls Sohn wurde verdächtigt und die Springerpresse berichtet schon vor der Hausdurchsuchung vom Vorfall. Im Jahr 1974 lernt die 27 Jahre alte Wirtschafterin Katharina Blum auf einer Karnevalsfeier Ludwig Götten kennen und verliebt sich in ihn. Götten wird verdächtigt, einen Bankraub und einen Mord verübt zu haben und Terrorist zu sein.
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Früher war er ein lebenslustiger Gastgeber von beliebten Partys. Die Zeitung beschreibt sie als planvoll, skrupellos, nützt andere aus um mit Waffengewalt und Sex ihre linksradikalen Ziele durchzusetzen, sie schreckt vor nichts zurück. In der Zeitung wird sie völlig anders dargestellt.Sie wird als „Räuberliebchen und Geliebte und Mörderbraut“ bezeichnet. Sie zeigt keine Reue.Sie ist eine vorbildliche Gefangene bei der Anerkennung der Rechtmäßigkeit ihrer Haft. Nach der Schule arbeitet sie in einer Metzgerei, dann in einem Kindergarten und später bei einem Mediziner.Dieser stellt ihr nach und deshalb kündigt sie weil sie dass nicht mag.
Konkret ausgelöst worden war ihr Tod jedoch angeblich durch die Aufregung, in die sie der Besuch Werner Tötgens versetzt habe. Dieser habe sich wohl ihm Rahmen seiner Berichterstattung über den Fall Blum als Handwerker verkleidet in das Krankenzimmer der Mutter geschlichen. Nach Ende der Vernehmung am Freitagabend wird Blum auf eigenen Wunsch hin von Woltersheim nach Hause begleitet.
Sowas finde ich persönlich ja immer hochinteressant – Symbolik, die hinter einzelnen Figuren steht. Bei Katharina ist mir sowas tatsächlich auch in den Sinn gekommen (in der griechischen Tragödie bezeichnet man die Reinigung, die aus dem tragischen Geschehen hervorgeht, als «Katharsis»). Die anderen Namen habe ich dann allerdings als so gegeben hingenommen. Die nächsten Anhänge handeln von einer Eleonore Poensgen, die angeblich die Mörderin des Bankchefs Jürgen Ponto sein sollte und dessen Unschuld sich später rausgestellt hat. Der nächste Anhang ist ein Abschiedsbrief eines BILD-Opfers an seine Kinder. Böll zeigt in dieser Geschichte wie die Aussagen der Presse einen Menschen in die Verzweiflung treiben können und zu Taten führen kann, welche sonst nicht erdenklich wären.
«die Verlorene Ehre Der Katharina Blum» – Epoche
Auch er, wie viele andere zuvor, bedrängte Katharina und stellte sie als Flittchen hin. Dies führte zu endlosen Verhören, da Katharina zu den Personen gehörte, mit denen Götten Kontakt hatte. Es wurde sehr viel über sie berichtet, verhältnismässig viel zu viel.
Geschichte
Die Handlung selbst erstreckt sich dabei auch nur über vier Tage. Sie beginnt an Altweiberfasching und nimmt vorerst an Rosenmontag ihr Ende, bevor das Nachspiel erzählt wird. Sowohl der Aufbau als auch die Sprache tragen zu der Wirkung von Heinrich Bölls «Die verlorene Ehre der Katharina Blum» bei. Diese soll primär im Kontrast zu der typischen Berichterstattung in Boulevardmedien stehen, die meist durch extreme Subjektivität und reißerische Behauptungen geprägt ist.
Als am nächsten Morgen bis 10 Uhr 30 weder von Katharinas Wohnung aus telefoniert wurde noch Ludwig Götten das Haus verlassen hat, stürmen acht schwer bewaffnete Polizisten die Wohnung. Katharina, die im Bademantel an ihrer Anrichte lehnt und frühstückt, wirkt nicht überrascht, sondern gelassen, ja glücklich und triumphierend. Götten, sagt sie, habe die Wohnung verlassen, während sie noch geschlafen habe. Der Kriminalkommissar Erwin Beizmenne fragt Katharina, ob Götten sie „gefickt“ habe. Auf ihre wiederholt vorgebrachte Frage nach dem Grund dafür erklärt ihr die Beamtin Pletzer schließlich, dass Götten ein gesuchter Krimineller sei, vermutlich ein Bankräuber, vielleicht sogar ein Mörder. Katharina Blum bekommt von Rechtsanwalt Hubert Blorna zwei Wochenlöhne ausgezahlt.