Jetzt reisen Bonpland und Humboldt mit lauter Pflanzen- und Gesteinsproben zurück nach Europa. Er erschien 2005 auf Deutsch im Rowohlt Verlag, avancierte in der Folge zur Nummer Eins der deutschen Bestsellerliste und zum Weltbestseller. Insgesamt wurde der Roman weltweit etwa sechs millionenmal verkauft.
Zur selben Zeit als Napoleons Truppen ins Land einfallen, heiratet Gauß Johanna und wird mit ihr in Göttingen sesshaft. Er plant, Direktor eines Observatoriums zu werden, das dann jedoch nicht gebaut wird. Mit etwa dreißig Jahren fühlt Gauß sich krank und sieht seinen nahen Tod vor Augen. Seine Frau Johanna bringt drei Kinder zur Welt und stirbt bei der Geburt des dritten Kindes. Gauß hängt dem rationalen Gedanken nach, erneut zu heiraten, um seine drei Kinder versorgt zu wissen. Doch nicht nur der Erzählstil, sondern auch der Inhalt hat mich nicht vollends überzeugt.
Die Gedanken der Aufklärung waren für beide Wissenschaftler prägend und damit auch die Ablehnung von jeglichem Aberglauben. Im Roman wird diese rationale Weltsicht häufiger thematisiert, indem beide übernatürliche Erlebnisse haben, die von den Wissenschaftlern jedoch ignoriert werden. Das wird daran erkennbar, dass seine Methoden immer wieder als alt oder überholt dargestellt werden. Außerdem machen sich bei dem Kongress im ersten Kapitel junge Wissenschaftler über ihn lustig.
Gauß ist zwar verwundert und kann wenig damit anfangen, dass der Graf ihn kennt und für berühmt halt, nimmt aber die Geschenke an. Durch das schlechte Wetter und die nur sehr eingeschränkten Freiheiten, die ihm in Russland gewährt werden, kommt Humboldts Expedition nur schleppend voran. Seine Gedanken und Messergebnisse tauscht er mit Gauß per Brief ständig aus.
Er macht Johanna einen Heiratsantrag, den diese jedoch ablehnt, woraufhin er nach Königsberg aufbricht, um mit Immanuel Kant seine Gedanken auszutauschen. Da dieser sich jedoch als desinteressiert und vom Alter gezeichnet erweist, reist Gauß unverrichteter Dinge wieder zurück nach Göttingen und macht Johanna einen zweiten Heiratsantrag. Im Falle einer Ablehnung will er sich durch Einnahme des Gifts Curare das Leben nehmen, doch dieses Mal nimmt sie seinen Antrag an. Humboldt wächst als Sohn eines preußischen Adligen auf, der jedoch früh verstirbt, und wird schon in jungen Jahren in mehreren Fächern intensiv unterrichtet.
Gauß führt unterdessen selbst Versuche zum Magnetismus durch und steht mit Humboldt in regem Briefkontakt. Als das Schiff, mit dem Humboldt und seine Begleiter unterwegs sind, in Nebel gerät, erhält Humboldt die Möglichkeit, seine navigatorischen Fähigkeiten auszuleben. Humboldt hält in Berlin einen Vortrag über seine Forschungserkenntnisse. Nach dem Vortrag stellt Humboldt Gauß einige berühmte Persönlichkeiten vor. Gauß, dem der Menschenauflauf sichtlich zu viel ist, stiehlt sich davon und gelangt nach einer ziellosen Umherirren durch Berlin schließlich Humboldts Haus. Zwischen den beiden entfacht ein Streit über Wert und Inhalt der Wissenschaft.
Zum Verhältnis Von Literatur Und Hist
Im zweiten Kapitel erfährt der Leser, wie Alexander von Humboldt und sein älterer Bruder Wilhelm aufgewachsen sind. Wilhelm wird künstlerisch erzogen, während Alexander viel naturwissenschaftlichen Unterricht erhält. Wilhelm, der als Lieblingskind beschrieben wird, lacht seinen jüngeren Bruder aus, als dieser beschließt, während einer Reise entlang des Flusses Orinoko eben diesen zu erforschen. Während seines Studiums in Freiberg und Frankfurt an der Oder stirbt die Mutter und Alexander fasst den Entschluss, in die Neue Welt zu reisen.
In Berlin versucht Daguerre, einer der Erfinder der Fotografie, ein Foto von Humboldt und Gauß zu machen. Der russische Zar finanziert Humboldt eine Forschungsreise nach Russland. Gauß widmet sich unterdessen in Göttingen seinen Forschungen des Magnetismus. Humboldt ist unzufrieden, da die Reise nicht so verläuft, wie er sie sich erhofft hatte. Außerdem macht sich sowohl bei Humboldt als auch bei Gauß das hohe Alter bemerkbar. Gauß hat seinen Forschungsschwerpunkt mittlerweile auf Sterbestatistiken verlagert.
Während seiner Reise entdeckt er in einer prähistorischen Stadt einen Kalender und glaubt, bei seinen Untersuchungen des Vulkans Jorullu den Neptunismus widerlegt zu haben. Humboldt und Bonpland werden in Philapelphia von dem amtierenden Präsidenten Jefferson empfangen und berichten ihm ausführlich von ihren Forschungsergebnissen. Vom Aufbau her ist „Die Vermessung der Welt“ allerdings sehr interessant. Es beginnt mit den Treffen der beiden Protagonisten in Berlin, das eigentlich erst gegen Ende der Handlung des Werkes stattfand.
Thematik Des Buches 4
Durch die Ablenkung eines anderen Reisenden gelingt es Gauß und seinem Sohn dennoch über die Grenze zu kommen. Ein von ihm gewolltes Foto scheitert an der Ungeduld von Gauß. Creador des Romans „Die Vermessung der Welt“ ist der deutsch-österreichische Schriftsteller Daniel Kehlmann.
C) Redeanlässe Und Kreative Schreibaufgaben
Im jungen Erwachsenenalter erhält er ein Stipendium vom Herzog von Braunschweig und beginnt ein Studium an der Universität. Die Überschriften unterscheiden sich in der Binnen- und Rahmenhandlung. In den beiden Binnenhandlungen, die die individuellen Lebenswege der Protagonisten zeichnen, werden die Kapitel nach wissenschaftlichen Erkenntnissen oder naturwissenschaftlichen Vokabeln benannt. In der Rahmenhandlung gibt es Kapitelnamen, die familiäre Verhältnisse beschreiben oder auf die Handlung selbst eingehen. «Die Vermessung der Welt» ist ein weltweiter erfolgreicher Roman des deutschen Schriftstellers Daniel Kehlmann. Die Handlung dreht sich um die beiden Wissenschaftler Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß.
Trotzdem bleibt er in seiner Lebensführung fast schon fremdbestimmt, da er sich so sehr an den gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit orientiert. Seine Humorlosigkeit und sein gesteigertes Interesse an genauen Daten kann auch als eine Satire auf das typisch Deutsche verstanden werden, das auch in den Werken des echten Alexander von Humboldt deutlich wird. Am Ende ihrer beider Leben stehen sie in telepathischem Kontakt, was von ihnen zwar zur Kommunikation verwendet, gleichzeitig aber auch nicht hinterfragt wird. Dieses Phänomen kann weder von Gauß, noch von Humboldt erklärt werden und auch nicht durch wissenschaftliche Methoden, weshalb es sich dem Kompetenzbereich beider Männer entzieht.