Dazu müssten dauernd Richter beeinflusst und der Prozess genau beobachtet werden. Ein Werk was sich ebenfalls mit dem Motiv der Schuld auseinandersetzt, wäre „Anna Karenina“ aus dem russischen Realismus, was 1878 von Lew Tolstoi veröffentlicht wurde. Die Schuld wird intern als auch extern verarbeitet. Anna ist sich stets ihrer Tat und ihrer Schuld bewusst, während der Prokurist K. Aus „der Prozess“ bis zum Romanende nicht weiß worin seine Schuld eigentlich besteht.
Man kann allerdings vermuten, dass eher ersteres der Fall ist. Die Ähnlichkeiten im Verhalten zwischen Josef und dem Mann aus der Türhüterlegende sind daher hervorstechend. Auch der „Mann vom Lande” aus der Türhüterlegende hätte immer die Freiheit gehabt, sich von der Tür zu entfernen.
Psychoanalytischer Interpretationsansatz
„Er habe schon […] viele ähnliche Prozesse ganz oder teilweise gewonnen die […] äußerlich noch hoffnungsloser waren“ (Z. 28-31). Somit stellt der Advokat eine Brücke zwischen dem Gericht und K. Ofrecer und ist in gewissem Maße sogar in der Lage auf dieses einzuwirken. Trifft den Italiener am frühen Morgen im Büro des Direktors, der ebenfalls anwesend ist. Dort erfährt K., dass der Italiener noch einige Geschäfte nachgehen müsse und er aus zeitlichen Gründen deshalb nur den Dom besichtigen möchte. Die beiden verabreden sich in zwei Stunden, also gegen etwa 10 Uhr, sich am Dom zu treffen.
Störend schwebte das ewige Licht davor. Sah und zum Teil erriet, war ein großer, gepanzerter Ritter, der am äußersten Rande des Bildes dargestellt war. Er stützte sich auf sein Schwert, das er in den kahlen Boden vor sich – nur einige Grashalme kamen hie und da hervor – gestoßen hatte. Er schien aufmerksam einen Vorgang zu beobachten, der sich vor ihm abspielte.
In Fräulein Bürstners Namen die Nutzlosigkeit einer Aussprache. Die Handlung lässt sich so interpretieren, dass der Gerichtsprozess für ____________ stehen. Das Wort «kafkaesk» stammt von Kafkas Art, Umstände zu beschreiben. Eine kafkaeske Situation ist eine Situation, in der man Willkür getarnt als Rationalismus machtlos ausgeliefert ist. Der Sprachstil ist, typisch für Kafka, sachlich und schmucklos gehalten. Dies lässt das Verwirrende selbstverständlich wirken.
Als Prokurist äußerst gut verdient. Der eines morgens aufwacht und verhaftet wird. Dies geschieht jedoch ohne eine Anklage, die seine Schuld erklärt hätte, und auch K. Ist sich einer solchen Schuld nicht bewusst. Zunehmend, den Prozess zum Mittelpunkt seines Lebens werden zu lassen und sucht sich auch auf Anraten seines Onkels Hilfe bei einem Advokaten. Mit diesem jedoch ist er nicht zufrieden.
Diese kühle und äußerlich eher traditionelle Schale kontrastiert stark mit dem fantastischen und albtraumhaften Inhalt. Durch die vielfache Verwendung von Symbolik werden viele Lehrstellen gelassen, dies kreiert eine Spannung. Auch die sprachlichen Mittel die Kafka verwendet unterstützen die Hypothese. Auffällig ist die recht häufige Verwendung des Konjunktivs. Im Text verwendet Kafka ein hypotaktischen und parataktischen Satzbau.
Bei K ist das nicht möglich, da seine genauen Umstände nicht bekannt sind. Bei beiden Figuren scheint es eine gewisse Ausweglosigkeit zu geben. Sie haben etwas falsch gemacht und müssen dafür büßen. Da es bei Franz Kafkas Werken eine Fülle an verschiedensten Deutungen gibt, ist die ausgewählte Interpretation gewissermaßen subjektiv.
Werkzeuge
Als der Hauptcharakter sieht wie viel Leid Ihnen zugefügt wird, bekommt er den Wunsch, die beiden zu befreien. Er versucht den Prügler mit Geld zu bestechen, was scheitert. Anschließend bittet Franz um seine alleinige Befreiung und erklärt, dass seine Braut auf ihn warte und er sich schäme. Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das fünfte Kapitel namens „Der Prügler“ aus dem Romanfragment „Der Prozess“, das 1925 nach Kafkas Tod von Max Brod veröffentlicht wurde. Dabei geht es darum, wie der Protagonist Karl eines Tages entdeckt, dass seine Wächter in einer Rumpelkammer in der Bank verprügelt werden. Das „Kafkaeske“ – ein Begriff aus dem Englischen, der den einzigartigen und fast befremdlichen Schreibstil Franz Kafkas beschreiben soll.
Kapitel 8: Kaufmann Block / Kündigung Des Advokaten
Spricht einen Mann an, der ihm von seinem Verfahren berichtet und der – nach mehreren Monaten des Wartens – schon völlig zermürbt ist. Durch die frische Luft kommt K. Wieder zu sich – und hat den Eindruck, dass seine Begleiter nun ihrerseits an Atemnot leiden. Schnell schließt er die Tür und schwört sich, keinen Sonntagvormittag mehr in diesem muffigen Gerichtsgebäude zu verbringen.
Er verweist darauf, dass es um den Prozess schlecht stehe, vor allem auch deshalb, weil Josef K. Immerzu Hilfe von anderen Menschen suche, insbesondere von Frauen, und damit das Gesetz und die Richter manipulieren wolle. Der Gefängniskaplan erzählt K. Die Legende vom Türhüter, der einem Mann vom Lande den Zutritt zum Gesetz verweigert.
Ursprünglich war von Kafkas Seite eine Veröffentlichung unter dem Titel «Strafen» zusammen mit den Werken «Das Urteil» und «Die Verwandlung» geplant. Als Folge der Skepsis des Verlages veröffentlichte Kafka die Erzählung bei Kurt Wolff. In diesem Werk ist ein neutraler Erzähler zu finden. Der Schreibstil ist eher sachlich und nüchtern, was vermutlich durch Kafkas juristische Tätigkeit bei der Arbeiter-Unfallversicherung beeinflusst wurde.