Da Gregor somit von der Welt, in der zuvor als Handelsreisender herumgereist war, ausgeschlossen wird, sich ihr aber immer noch geistig verbunden fühlt, versucht Gregor die Schwelle zwischen seiner neuen Welt und seiner alten Welt immer wieder zu übertreten. Diese Schwelle stellt die Tür seines Zimmers und zu Beginn auch einmal die Wohnungstür ofrecer. Während sich sein menschlicher Geist nach Kontrolle sehnt, spielt ihm sein tierischer Körper einen Streich. Auch wenn Gregor durch die menschliche Vernunft versucht, seinen grotesken und absurden Zustand zu verdrängen und sich an sich an seine nun vergangene Realität klammert, schafft er es nicht seiner Situation zu entkommen.
Bei einer Ausräumaktion der Mutter und Schwester – um ihm mehr Bewegungsspielraum für sein Insektendasein zu bieten – versucht Gregor sein Lieblingsbild zu retten. Der später nach Haus kommende Vater wirft erzürnt Äpfel nach seinem Sohn. Als der Vater Gregor entdeckt, wird er sowohl als „wütend“ (S. 40, Z. 9) als auch als „froh“ (S. 42, Z. 9) beschrieben.
Jedoch gelingt dies nicht, und Gregor Samsa, das Ungeziefer, wird von seinem Vater in sein Zimmer zurückgedrängt. Im ersten Teil erwacht der Protagonist der Erzählung, Gregor Samsa, in seinem Zimmer in der Wohnung seiner Eltern aus „unruhigen Träumen“ (S. 5). Zeitlich eingeordnet wird sein Erwachen mit der wenig präzisen Angabe „eines Morgens“ (S. 5). Später wird jedoch immer wieder auf die voranschreitende Zeit hingewiesen, und genaue Uhrzeiten strukturieren den Geschehensverlauf. So ist es zunächst „halb sieben“ (S. 7), als sich Gregor Samsa mehr und mehr mit seiner Verwandlung auseinandersetzt und darüber nachdenkt, was als Nächstes zu tun sei.
Gregor kroch aus seinem Zimmer und eines der Zimmerherren bemerkte seine Anwesenheit. Am selben Abend entschloss sich die Schwester, das Untier loszuwerden und teilte es den Eltern mit. Das Jackett sieht zwar auf den ersten Blick elegant aus, erinnert aber auch durch den „schwarzen“ Käfer, der den Arm bildet, mehr an eine Art „Panzer“ eines Käfers. Der Vogel auf dem Bild gibt dem Menschen so zusagen eine Art Kopfschmuck und das Apogeo dem Menschen aber auch einen traurigen Ausdruck.
Die Ursache für die Verwandlung wird jedoch im gesamten Text nicht genannt, sie wird einfach als Tatsache an den Beginn gestellt. Im Verlauf der Handlung nimmt Gregor immer mehr tierische Eigenschaften an und wird zu dem Ungeziefer, das die Familie in ihm sieht und verabscheut. In der Erzählung «Die Verwandlung» des deutschsprachigen Autors Franz Kafka aus dem Jahr 1915 geht es um den Tuchhändler Gregor Samsa, der sich über Nacht in ein Ungeziefer verwandelt. Daraufhin wird er von seiner Familie weggesperrt und kommt schließlich aufgrund der Vernachlässigung um. Mit der Zeit wird seine Menschlichkeit zunehmend durch tierisches Tun ersetzt. Er akzeptiert seine neue Gestalt und beginnt sich kriechend durch den Raum zu bewegen.
Analyse
Im Vordergrund stehen der aufkommende innere Konflikt Gregors, sowie die durch die Verwandlung resultierende komplizierte Beziehung mit seiner Familie. Anfangs beschränkte sich die Transformation nur auf körperliche Begebenheiten. Mit fortschreitender Dauer leidet aber auch zunehmend die Psyche des ehemaligen Handelsvertreters, bis er einsam stirbt.
Der Inhalt ist dabei für den Leser häufig konkreter und es wird mehr auf Alltäglichkeiten eingegangen, als bei der traditionellen Lyrik. Dadurch, dass die Form des Gedichts freier ist, wird weniger Wert auf formale Aspekte wie Reimschema, Metrum, rhetorische Figuren oder der Sprachästhetik gelegt.
Abschnitt 2: Gregor Muss Aufstehen, Kann Aber Nicht, Hofft Noch
Außerdem ist es dem pflichtbewussten Gregor zu Beginn des Textes unangenehm, aufgrund der Verwandlung nicht zur Arbeit gehen zu können und sich daher beim Arbeitgeber entschuldigen zu müssen. Im Schlussteil schreiben die Familienmitglieder dagegen Entschuldigungsbriefe an ihre jeweiligen Arbeitgeber, um sich einen Tag freizunehmen und sich zu vergnügen. Im zweiten Teil wird ausschließlich das Familienleben der Samsas ohne weitere Presenten geschildert.
Im Laufe der Erzählung empfindet Gregors Familie zunehmend Abneigung gegen ihn, sodass sie ihn erst in seinem Zimmer gefangen halten (vgl. Z.631) und sich später sogar sein Verschwinden herbeisehnen (vgl. Z.1618). Schließlich verstirbt Gregor an Unterernährung und einer entzündeten Verletzung. Dies bedeutet einerseits die Befreiung Gregors aus seiner Tiergestalt und zum anderen die Erlösung seiner Familie von „aller Plage“ (vgl. Z.1820). Gregor Samsa wacht eines Morgens als Ungeziefer verwandelt auf und wird daraufhin von seiner Familie weggesperrt und von seinem Vater verletzt.
Gregor will dadurch verhindern, dass die Familie seine Verwandlung bemerkt. Doch durch die verschlossene Tür als Barriere wird gleichzeitig auch die Kommunikation untereinander erschwert. Das Zimmer von Gregor Samsa verfügt über ein Fenster und drei Türen, die ihm eine Verbindung zur Außenwelt ermöglichen. Besonders nach seiner Verwandlung verlässt Gregor sein Zimmer aber nur selten und die Türen werden von der Familie häufig abgeschlossen. Das Werk Kafkas ist von einigen Motiven durchzogen, die Gregors Gefühlswelt verdeutlichen.
Diese Antithese1 zeigt eine gespaltene Situation des Vaters, die dadurch unterstrichen wird, dass der Erzähler behauptet, er wisse selbst nicht, was er vorhabe (vgl. S. 41, Z. 5). Dies verdeutlicht, dass der Vater nicht sehr bedacht handelt, sondern seine Entscheidungen eher impulsiv trifft. Die Figur des Vaters lässt sich als aggressiv und impulsiv beschreiben. Jedoch wird auch deutlich, dass der Vater durch die Verwandlung neue Lebenskraft schöpft. Durch den Erzähler werden die Gedanken des Protagonisten deutlich und eine Veränderung des Vaters aufgrund der Verwandlung aufgezeigt.