Diese sind ein Symbol für ihre Machtlosigkeit – aber auch eine Möglichkeit, sich vor der Realität zu drücken. Durch die Bewusstlosigkeit kann sie sich den unangenehmen Anblick ersparen und muss erst gar nicht darüber nachdenken, was zu dieser Entwicklung geführt haben könnte. Auffällig sind auch die Parallelen zwischen dem Gregors Vater und Kafkas Vater. Beide Väter haben sich patriarchalisch verhalten, waren ignorant gegenüber den Gefühlen ihrer Söhne und haben starken Einfluss auf deren Berufswahl gehabt. Zusätzlich lässt sich eine Kontrolle der Partnerwahl feststellen. Bei Kafka erfolgte diese durch direkte Einmischung des Vaters, bei Gregor indirekt.
Es stellt sich jedoch heraus, dass die finanzielle Situation weniger besorgniserregend ist als zunächst befürchtet. Gregors Vater hat unbemerkt ein kleines Vermögen angespart, mit dem die Familie vorerst ihren Lebensstandard aufrechterhalten kann. Das Leben der Familie ist geprägt von gegenseitiger Abhängigkeit. Vor seiner Verwandlung war Gregor der Ernährer und das Oberhaupt der Familie. Da sein Vater arbeitslos war, war er der Einzige, der Geld nach Hause gebracht hat.
«Die Verwandlung» ist eine Erzählung von Franz Kafka aus dem Jahr 1915. Es geht um den Vertreter Gregor Samsa, der als Ungeziefer verwandelt aufwacht und deshalb von seiner Familie ausgegrenzt wird. Franz Kafka (1883–1924) war ein deutschsprachiger Jude und lebte in Prag. In seinen Werken verarbeitete er seine persönlichen Gedanken und Konflikte, vor allem die mit seinem Vater. Die Spannung fällt stetig ab, da der personale Erzähler ausführlich die Beobachtungen und Gedanken von Gregor als Ungeziefer berichtet.
Beim Versuch die Situation klarzustellen, verlässt Gregor sein Zimmer und trifft dabei auf seinen Vater, der ihn mit Äpfeln bewirft. Einer der Äpfel trifft Gregors Rückenpanzer so hart, dass er stecken bleibt und in der Wunde langsam beginnt zu verfaulen. In Kafkas „Die Verwandlung“ geht es um Gregor Samsa, der sich eines Tages in einen Käfer verwandelt.
Die Vernachlässigung durch die Schwester zeigt sich darin, dass Grete ihrem Bruder nur noch beliebiges Essen vorsetzt, ohne darauf zu achten, was ihm schmeckt. Außerdem macht sie nicht mehr sauber und erträgt den Aufenthalt in seinem Zimmer nur noch bei geöffneten Fenstern. Zusätzlich fungiert dieser Raum nun als eine Art Abstellkammer. Alles, was schnell weg muss und nicht mehr benötigt wird, kommt in Gregors Zimmer. Dies nimmt ihm nun wieder Platz zum Herumkriechen, aber ihn stört es nicht, da er es als Beschäftigung sieht, die Kartons und anderen Gegenstände im Zimmer zu verschieben. Dadurch hat er die Möglichkeit passiv am Familienleben teilzunehmen.
Außerdem bemerkt er, dass er sich in seinem Zimmer wegen der hohen Decke unwohl fühlt, daher schiebt er sich unter das Sofa, was er gleich behaglicher findet. Gregors Mutter fällt in Ohnmacht, die Schwester Grete sucht in einem Nebenzimmer nach einer Flüssigkeit, die Mutter wieder aufzuwecken. Gregor tritt ebenfalls aus seinem Zimmer, um mit seiner Schwester zu reden. Als der Prokurist den verwandelten Gregor erblickt, beginnt er sofort zu flüchten. Noch deutlicher wird die Brutalität und Ignoranz bei der zweiten Vertreibung aus dem Wohnzimmer nach dem Ausräumen von Gregors Zimmer.
Die Mutter deutet das als schwere Krankheit und schickt ihre Tochter nach einem Arzt. Der Vater schickt noch das Dienstmädchen, um einen Schlosser zu holen, der die verschlossene Tür öffnen soll. Im Folgenden findet sich eine Zusammenfassung des Inhalts der Erzählung.
Wichtige Themen
Lediglich zu seiner Schwester hat Gregor eine engere Bindung. Er liebt insbesondere ihr Violinenspiel und möchte ihr daher zu Weihnachten Musikstunden am Konservatorium schenken. Die verbliebenen menschlichen Züge Gregors werden allmählich immer mehr durch tierische Verhaltensweisen ersetzt.
Auch der Creador Kafka galt als sensibel und könnte hier die Angst vor seelischen Verletzungen verarbeitet haben. Das Motiv des Apfels kann auf die verbotene Frucht im Paradies bezogen werden. In der Bibel essen Adam und Eva von dieser Frucht am Baum der Erkenntnis und müssen in der Folge aus dem Paradies fliehen. Auch Gregor wird durch den Apfelwurf aus seinem Paradies vertrieben, denn er erkennt nun endgültig, dass er in seiner Familie nicht mehr erwünscht ist.
Als die Familie dann allein im Wohnzimmer ist, fordert die Schwester vehement, das „Untier“ zu entfernen. Da der Vater zögert, führt sie aus, dass das nicht mehr Gregor sei und dieses Tier auch nichts verstünde und es die Wohnung einnehmen wolle, um die Familie zu vertreiben. Gregor will jedoch nichts dergleichen und schleppt sich als Zeichen seines guten Willens in sein Zimmer zurück. Sobald er drinnen ist, schließt Grete schnell hinter ihm ab. Er stirbt noch in derselben Nacht, während er voller Liebe an seine Familie denkt. Die Bedienerin findet seine Leiche am nächsten Morgen und entsorgt sie.
Ralf Sudau vertrat 2007 die Auffassung, dass die Motive der Selbstverleugnung und Realitätsverdrängung besondere Beachtung verdienen. Früher habe Gregor Selbstverzicht geübt und sei stolz gewesen, der Familie ein gesichertes, ja müßiggängerisches Dasein zu ermöglichen. Selbstverleugnend verberge Gregor seine ekelerregende Gestalt unter dem Kanapee, und selbstverneinend hungere er sich aus dieser Welt, dem mehr oder weniger unverhohlenen Wunsch der Familie gehorchend. Denn seine allmähliche Auszehrung und Selbstreduktion habe durchaus den Charakter eines tödlichen Hungerstreiks. Sudau (S. 163 ff.) gibt außerdem eine Auswahl von Interpretatoren der Verwandlung (u. a. Beicken, Sokel, Sautermeister und Schwarz). Er weist auch auf die grotesken und tragikomischen, stummfilmartigen Elemente hin.
Die Zentralen Personen In «die Verwandlung»
Grete eilt sofort – gefolgt von Gregor – in den Nebenraum, um Riechessenzen zu holen, die die Mutter wieder auf die Beine bringen sollen. Sie sperrt auf dem Rückweg ihren Bruder aus seinem Zimmer aus, so dass dieser gezwungen ist, im Wohnzimmer zu bleiben. Ein Apfel dringt tief in den Rückenpanzer ein und verletzt Gregor lebensgefährlich.
Sie besteht einerseits darauf, als einzige nach ihrem Bruder zu sehen, macht aber sein Zimmer nicht mehr sauber und stellt ihm nur noch irgendetwas zu Essen hin, ohne sich um seinen Geschmack zu kümmern. Dabei hätte sie das Aufräumen leicht der Bedienerin überlassen können, da diese keine Angst vor Gregor hat und sogar täglich kurz zu ihm hereinschaut. Platz hat er auch immer weniger, da sein Zimmer als Abstellraum für alles Mögliche genutzt wird und sich niemand die Mühe macht, ihm genügend Raum zum Kriechen zu lassen. Gregor selbst findet das aber gar nicht so schlimm, da er sich gerne damit beschäftigt, die Kisten hin und her zu schieben.
Es zählt zu den Klassikern der Weltliteratur und wird dem Genre des Expressionismus zugeordnet. Die Geschichte handelt von dem Protagonisten Gregor Samsa, welcher sich über Nacht in ein riesiges Insekt verwandelt. Im Vordergrund stehen der aufkommende innere Konflikt Gregors, sowie die durch die Verwandlung resultierende komplizierte Beziehung mit seiner Familie. Anfangs beschränkte sich die Transformation nur auf körperliche Begebenheiten.