Die Person des Erzählers selbst tritt erst nach dem Tode Gregors zu Tage. Für Volker Drüke ist die „entscheidende Verwandlung in dieser Erzählung […] die der Grete“. Gregors Verwandlung folgten „ein Dahinsiechen und schließlich der Tod“ – Grete hingegen sei durch die neuen familiären Umstände gereift und habe Verantwortung übernommen. Gretes Übergang, ihre Verwandlung vom Mädchen zur Frau ist aus dieser Sicht das subtextuelle Thema dieser Erzählung. Reiner Stach argumentierte 2004, Die Verwandlung bedürfe keiner stützenden Kommentare, sie wirke und überzeuge ganz aus sich selbst, scheine in sich geschlossen, ja vollkommen. In den Kanon der Weltliteratur wäre sie zweifellos auch dann aufgenommen worden, wenn wir über den Autor überhaupt nichts wüssten.
Gregor ist immer nur in seinem Zimmer und nimmt damit nicht mehr am Familienleben teil, bekommt aber hinter der Tür sämtliche Gespräche mit. So erfährt er, dass der Vater beim Zusammenbruch seines Geschäfts ein wenig Geld retten konnte und auch von Gregors monatlichem Gehalt, das er daheim abgeliefert hat, etwas angespart wurde. Da dies alles aber nicht zum Leben reicht, ist es notwendig anderweitig Geld zu verdienen. Der Vater nimmt daher eine Stelle als Diener einer Bank an, die Mutter näht Wäsche für ein Modegeschäft und die Schwester findet eine Anstellung als Verkäuferin.
Sie würde die Versorgung gewiss übernehmen, aber Grete will ihre Sonderrolle in Bezug auf den Bruder behalten. Neben dem Vater wertet auch Grete ihre Stellung innerhalb der Familie auf. Sie tut nun in den Augen des Vaters etwas Sinnvolles und hat zudem die Versorgung Gregors übernommen.
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Anfangs kümmert sie sich sehr gewissenhaft um ihn, auch wenn ihr der Umgang mit ihm unangenehm ist. Sie versucht als erstes herauszufinden, was dem Käfer Gregor schmeckt, bringt ihm regelmäßig Essen und reinigt sein Zimmer. Insbesondere den Apfel kann man dabei – religiös betrachtet – mit der „verbotenen Frucht“ vom „Baum der Erkenntnis“ gleichsetzen. Der Wurf dieses Apfels hat in Gregor die Erkenntnis geweckt, dass er in der Familie nicht mehr willkommen ist. Die Sonne am Ende der Erzählung stellt den Neubeginn der Familie dar. Der Käfer ist für diese Verbildlichung praktisch ideal geeignet.
Ohne diesen Zwiespalt würde er sofort kündigen und seinem Arbeitgeber die ehrliche Meinung sagen. Lehrbuchmäßige Definition der Gegenwartslyrik beschreiben unsere heutige Lyrik als relativ formfrei. Der Inhalt ist dabei für den Leser häufig konkreter und es wird mehr auf Alltäglichkeiten eingegangen, als bei der traditionellen Lyrik.
Er hat sich schon vorher wie Ungeziefer behandelt gefühlt, wurde auch durch die ausbeuterische Familie und vor allem durch den patriarchalischen Vater so behandelt. Er musste seine eigenen Gefühle in Bezug auf den verhassten Beruf und in Bezug auf eine ersehnte Partnerin unterdrücken und sich dadurch selbst entmenschlichen. Er wurde wie ein Tier im Menschenkörper behandelt, nun ist er ein Mensch im Tierkörper. Man hat ihn ausgegrenzt wie Ungeziefer, nun ist er tatsächlich Ungeziefer. Was Gregor erlebt hat, war keine wirkliche Verwandlung im Sinne einer „Kehrtwende“. Stattdessen ist das, was ohnehin schon der Fall war, durch die Verwandlung symbolisch auf die Spitze getrieben worden.
Die Verwandlung (franz Kafka)
Um Gregor Platz zum Kriechen zu verschaffen, räumen Gregors Mutter und Schwester die Möbel aus seinem Zimmer. Gregor möchte sein Lieblingsbild, das an der Wand hängt, behalten und klammert sich mit seinem ganzen Körper daran fest. Die Mutter sieht dies als Angriff an und fällt vor Schreck in Ohnmacht. Grete holt aus dem Nebenraum Medizinflaschen, Gregor folgt ihr. Eine der Flaschen fällt direkt auf Gregors Gesicht und verletzt ihn. Der heimkehrende Vater ist wütend, dass Gregor die Mutter so verschreckt hat und wirft aggressiv nach ihm mit Äpfeln.
Im Anschluss darauf kommt der Vater nachhause und ist entsetzt von dem, was Gregor der Mutter seelisch angerichtet hat. Deshalb jagt er ihn durch das Zimmer und bewirft ihn mit Äpfeln. Gregor wird am Panzer getroffen und verletzt sich lebensgefährlich, doch der Vater will nicht aufhören. Er tut es erst, als die Mutter sich auf ihren Mann wirft und um das Leben ihres Sohnes bettelt. Du willst wissen, wofür du das Thema Die Verwandlung – Zusammenfassung lernst? Über dasStudyflix Jobportalkannst du dich auf die Suche nach Praxiserfahrung begeben.
Gregor selbst nimmt immer mehr die Verhaltensweisen eines Käfers an, er beginnt Spaß daran zu haben über Wände und Decken klettern zu können. Am Familienleben darf er sich nicht mehr beteiligen, er kann aber die Gespräche seiner Eltern und Schwester mitverfolgen. Dabei erfährt er, dass zwar Ersparnisse da sind, aber diera nicht zum Leben reichen. Gregors Mutter fällt in Ohnmacht, die Schwester Grete sucht in einem Nebenzimmer nach einer Flüssigkeit, die Mutter wieder aufzuwecken. Gregor tritt ebenfalls aus seinem Zimmer, um mit seiner Schwester zu reden. Noch deutlicher wird die Brutalität und Ignoranz bei der zweiten Vertreibung aus dem Wohnzimmer nach dem Ausräumen von Gregors Zimmer.
Seine neue Gestalt erregt Entsetzen, und der Prokurist macht sich eilig davon. Der Vater treibt seinen verwandelten Sohn mit einem Gehstock auf brutale Art zurück in sein Zimmer und verletzt dabei eines von Gregors Käferbeinen. Dies bleibt die einzige Reaktion der Eltern auf die neue Gestalt ihres Sohnes. Einzig Gregors Schwester versorgt ihn erst heimlich, später ganz offen täglich mit Nahrung. Franz Kafka verfasste seine weltberühmte Erzählung «Die Verwandlung» im Jahr 1912 als knapp Dreißigjähriger.
Eines Abends spielt Gregors Schwester für die drei Mieter Geige, und der mittlerweile durch die Verletzung schwer kranke Gregor wagt sich, angezogen von den Klängen, unerlaubt ins Wohnzimmer. Durch den Tumult, der daraus entsteht, verlangt die Schwester, dass ein Weg gefunden werden muss, Gregor loszuwerden. Währenddessen scheint die einzige Sorge der Eltern zu sein, dass der Ernährer der Familie nun ausgefallen ist. Nur einmal kommt die Mutter in das Zimmer, wird jedoch durch den Anblick ihres Sohnes ohnmächtig. Da Panik ausbricht, wagt sich Gregor aus Sorge um seine Mutter aus seinem Zimmer und wird vom Vater abermals zurückgetrieben und dabei schwer verletzt. Um die prekäre finanzielle Situation zu meistern, nehmen sowohl die Mutter, die Schwester als auch der Vater eine Arbeit an und vermieten einen Teil der Wohnung an drei Zimmerherren.