Wie man es macht

Hans Peter Richter Damals War Es Friedrich Inhaltsangabe Kapitel

Zwar ist es auch wichtig zu erwähnen, dass Juden bereits über Jahrhunderte verfolgt wurden. Allerdings beruht die Verfolgung durch die Nationalsozialisten in erster Linie auf einer Ideologie, die die Menschheit in Rassen einteilt. Zudem kann der Bezug auf religiöse Schriften als Rechtfertigung für die Taten der Nationalsozialisten angesehen werden.

Hans Peter Richter (1925–1993) war ein deutscher Schriftsteller. Berühmt wurde er durch das Jugendbuch »Damals war es Friedrich« . Es ist weltweit eines der bekanntesten Werke über die Judenverfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus. Als Resultat der ausgeweiteten Restriktionen gegenüber Juden muss Herr Schneider seinen Beruf im Kaufhaus niederlegen. Um Geld zu verdienen, reparieren Friedrich und sein Vater nun heimlich Lampen in der eigenen Wohnung.

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Wolfgang Vogelsaenger lobte den „sachlichen Stil“ und die „pädagogische Absicht“ des Autors. Franz Waldherr nannte den Roman einen „geschichtsliterarischen Text, der historische Realität adressatengerecht repräsentiert“, wobei er besonders „das Modellhaft-Exemplarische“ der Episoden hervorhob. In zeitgenössischen Untersuchungen regte sich jedoch auch Kritik am Inhalt des Buches. Herr Schneider ist Friedrichs Vater, ein zunächst großzügiger und geselliger Mann, der anfangs eine gesicherte Position als Postbeamter innehat.

Als der Erzähler in die Wohnung zurückkehrt, berichtet er seiner Mutter von dem Geschehen. Im Verlauf des Abends besucht Frau Schneider die Familie des Erzählers und berichtet ihnen, dass ihr Mann aufgrund seines jüdischen Glaubens seine Arbeit als Postbeamter verloren hätte. Die literarische Gestaltung von „Damals war es Friedrich“ ist von wenigen Fremdwörtern, die aus der jüdischen Kultur oder aus Fachbegriffen der NS-Zeit stammen, geprägt. Diera werden allerdings im Anhang erläutert, so dass keine Verständlichkeitsprobleme einhergehen. Der Roman ist in 32 chronologisch geordnete Kapitel gegliedert, wobei jedes Kapitel eine einzelne Geschichte mit einer kleinen Pointe darstellt und sich an der Judenverfolgung in Deutschland orientiert. Insbesondere die kurzen Kapitel stellen für lesefaule SchülerInnen ein gutes Etappenziel dar und lassen deutlich erkennen, dass sich der Antisemitismus und Antijudaismus im Nationalsozialismus drastisch zugespitzt haben.

Zudem war die Verbreitung von Literatur aufgrund der Güterknappheit, die auch für das Papier galt, schwierig. Dies mache Literatur allerdings zu einem wertvollen Gut in dieser Zeit. Die Menschen hatten den Wunsch nach Aufklärung und entwickelten aufgrund der neuen Meinungsfreiheit, die trotz des Zensurrechts der Besatzungsmächte eine neue Freiheit darstellte, einen regelrechten Literaturhunger. Auch das Interesse auf die vormals unzugängliche Literatur von Emigranten, der Exilliteratur, stieg deutlich.

Friedrich Schiller, Don Karlos – Infa

Für den Einsatz im Schulunterricht ist es wichtig, den Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen, dass die Handlung sowie die Personen frei erfunden sind, es aber ähnliche Schicksale gegeben haben könnte. In diesem Abschnitt soll nun die Leitfrage, ob der Roman für den Einsatz im Unterricht geeignet ist, diskutiert werden. Dazu müssen die im theoretischen Teil erläuterten allgemeinen Kriterien für die historische Kinder- und Jungendliteratur sowie die spezifischen Kriterien aus der Geschichts- und Literaturdidaktik mit einbezogen werden. Die Schneiders stehen wie ihr Sohn Friedrich repräsentativ für die Gruppe der jüdischen Opfer. Auch in ihrer Darstellung sind philosemitische Tendenzen zu finden. Sie sind zunächst wohlhabender als die Familie des Ich- Erzählers, womit das Klischee des „reichen Juden“ bedient werde178.

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Der daraus resultierende Tod von Frau Schneider zeigt eine deutliche Eskalation der Gewalt, die sich in der gewaltsamen Verhaftung von Herrn Schneider und dem Rabbi sowie dem Tod Friedrichs fortsetzt. Insgesamt kann festgehalten werden, dass jüdische Bräuche bis auf einige Details korrekt dargestellt werden. Friedrich Schneider soll unsere Schule nicht mehr besuchen; er muss in eine jüdische Schule überwechseln, -weil erjüdischen Glaubens ist“91. Als letztes werden die Erzähltechniken und die Sprache analysiert.

Der Ich- Erzähler ist neben Friedrich Schneider die Hauptfigur des Romans. Sein Name wird nicht genannt und auch über seine Persönlichkeit sowie sein Aussehen erfahren die Leserinnen und Leser gar nichts. Im ersten Kapitel „Vorgeschichte“ wird erwähnt, dass der Ich- Erzähler im Jahr 1925 geboren ist131. Zu Beginn der Handlung ist der Ich- Erzähler also 4 Jahre alt und am Ende der Handlung 17 Jahre alt.

Friedrich werden ausschließliche positiv konnotieret Eigenschaften zugeschrieben, die aber gleichzeitig auch als antisemitische Vorurteile fungieren. Die Art und Weise wie Friedrich aufwächst ist konträr zu der Kindheit und Jugendzeit des Ich- Erzählers. Dieser zumeist starke Kontrast sorgt dafür, dass es der Leserschaft ermöglicht wird, Empathie für Friedrich zu entwickeln. Da die Handlung aber ausschließlich aus der Perspektive des Ich- Erzählers geschildert wird, erfahren wir wenig über Friedrichs Gefühle. Eine Ausnahme bildet das Kapitel „Bänke“, indem Friedrich dem Ich- Erzähler über das Treffen mit einem Mädchen erzählt. In diesem Kapitel erfahren die Leserinnen und Leser, wie Friedrich sich fühlt und was er denkt.

Literaturverzeichnis

Von diesem Zeitpunkt an ist er selbst dafür verantwortlich die von der Thora vorgeschriebenen Gebote und darf aktiv am Gottesdienst teilnehmen. Begangen werden die Feierlichkeiten bei einem Gottesdienst am Sabbatmorgen. Bei diesem Gottesdienst liest der Bar Mizwa zum ersten Mal aus der Thora vor und der Rabbiner klärt ihn bezüglich seiner religiösen Pflichten auf. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Bar Mizwa an diesem Tag zum Ersten Mal die „Tefillin“ (Gebetsriemen- und kapseln) sowie den Tallit („Gebetsschal“) tragen darf114. Beim Sabbatgottesdienst liest er aus der Thora vor und der Rabbiner hält eine Regel. Seinen „Tallith“ bezeichnet Friedrich als einen „Gebetsmantel“115.

Explizite Hinweise und Erklärungen in Bezug auf den genauen historischen Hintergrund im Text gibt es nicht. Allerdings ist die im Anhang befindliche Zeittafel eine Hilfestellung für die Einordnung in den historischen Kontext. Nach der Analyse des Inhalts werden die einzelnen Figuren betrachtet. Die Analyse der Figuren bezieht ebenfalls die Fragen von Reeken bezüglich der Identifikationsfiguren mit ein.

Der „Ich-Erzähler“ entpuppt sich somit nur an wenigen Stellen als männliche Person, dementsprechend können sich ohne weiteres beide Geschlechter mit ihm identifizieren. Die Geschichte selbst spielt überwiegend im alltäglichen Leben, so dass Veränderungen auf politischer Ebene nicht deutlich hervorgehoben werden und der politische Wandel nur im Alltag des „Ich-Erzählers“, bzw. Seiner Familie und der Freundschaft zwischen Friedrich erkennbar wird. Des Weiteren wird größtenteils auf Erzählkommentare, die Emotionen oder politisches akzentuieren und reflektieren verzichtet. Dadurch entsteht eine gewisse Freiheit für Interpretationsmöglichkeiten in Bezug auf einzelne Gefühlslagen des „Ich-Erzählers“ und seines Umfelds.

Des Weiteren soll geklärt werden, ob und wie Presenten oder Ergebnisse dargestellt werden, die historisch belegt sind (also z.B. das versuchte Attentat auf Adolf Hitler). Außerdem soll das Handlungsgeschehen hinsichtlich der Integration in die politischen, wirtschaftlichen, sozialen sowie kulturellen Bedingungen untersucht werden. In der Kategorie „Identifikationsfiguren“ geht es darum, welche Person zur Identifikation angeboten wird und ob diera Person eine bestimmte Schicht oder Klasse repräsentativ vertritt. Außerdem geht um die Fragen, ob die Identifikationsfigur sich im Handlungsverlauf entwickelt und inwieweit die Person als „Handelnder in oder Leidendender an gesellschaftlichen Prozessen“56 57 beteiligt ist. Des Weiteren soll analysiert werden, ob das Handlungsgeschehen ausschließlich aus der Perspektive der Identifikationsfigur dargestellt oder ob auch andere Sichtweisen angeboten werden. Zudem geht es darum, inwieweit die Figur sich „(…) auf ihre unmittelbare Umwelt fixiert, oder (…) übergreifende Entwicklungen erkennt.