Die «Goldenen Zwanziger» endeten mit der im Oktober 1929 beginnenden Weltwirtschaftskrise, in der Armut und Verzweiflung schnell um sich griffen. Mit Erfolg entfesselten die Gegner der Weimarer Republik von rechts und backlinks eine beispiellose Agitation gegen den Staat, der keine Mittel gegen die wirtschaftliche und politische Krise fand. Im Westen spricht sich Bundeskanzler Helmut Kohl für eine schnelle Wiedervereinigung aus, im Osten siegen deren Befürworter im März 1990 bei der Freien Volkskammerwahl. Die neue Regierung unter Ministerpräsident Lothar de Maizière und die Bundesregierung verhandeln miteinander über die Deutsche Einheit.
Im Oktober 1922 hatte sich die von Julius Streicher geführte «Deutsch-Sozialistische Partei» mit ihren 2.000 Mitgliedern der NSDAP angeschlossen. Mit der Währungsreform vom November 1923 wurde die fiskalische Voraussetzung für die vom Deutschen Reich anvisierte Revision der Reparationen geschaffen. Ein internationaler Sachverständigenausschuss unter Leitung von Charles Dawes veröffentlichte am 9. April 1924 einen neuen Finanzierungsplan, der die Reparationszahlungen ausschließlich von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Deutschen Reichs abhängig machen sollte. Eine zeitliche Begrenzung sowie die Gesamthöhe der Reparationen wurden nicht festgelegt.
Treibende Kraft hinter dieser territorialen Sanktion war der französische Ministerpräsident Raymond Poincaré. Nach der Unterzeichnung des Rapallo-Vertrags und eines möglichen deutsch-russischen Bündnisses gegen die Westmächte war ihm mehr denn je an einer dauerhaften Schwächung Deutschlands gelegen. Die Regierung unter Reichskanzler Constantin Fehrenbach lehnte eine Mitverantwortung für die Reparationsverpflichtung ab und trat zurück. Bereits im Januar 1923 entsteht ein Konflikt zwischen der Siegermacht des 1. Deutschland war nicht in der Lage die Reparationslieferungen planmäßig zu erfüllen.
Kämpfe In Berlin 1919
Viele Frauen organisierten sich verstärkt innerhalb der Frauenbewegung für das Erlangen von politischen, sozialen und zivilen Bürgerrechten. Auf kultureller Ebene thematisierte zunächst die Literatur die neue Frauenrolle und ihr Auftreten in der Öffentlichkeit. In Romanen von Schriftstellerinnen der Jahrhundertwende wurde der Typus der Neuen Frau zuerst vorgestellt, die als Protagonistin ihr Leben selbstständig und selbstbewusst in die Hand nahm, um es aktiv zu gestalten. In der traditionsbewussten Gesellschaft des Kaiserreichs waren diera modernen Ideen allerdings nur von einer sehr geringen Zahl von Frauen umsetzbar. Die Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 veränderte das europäische Mächtesystem nachhaltig. Deutschland war nun die politisch, militärisch und wirtschaftlich dominierende Kraft in Mitteleuropa.
Modernisierung und Fortschrittsglaube riefen als Gegenreaktion eine Rückbesinnung auf die Natur hervor. Dennoch verwischte die Massenkultur vielfach die Milieugrenzen zwischen arm und reich, Stadt und Land, Arbeiterschaft und Bürgertum. Ins Kino gingen Menschen aller Klassen und Schichten, und sie alle sangen denselben Schlager oder lasen dieselben Boulevardblätter.
Die Bundeswehr muss als „Armee der Einheit“ die Übernahme von Personal und Material der Nationalen Volksarmee der DDR bewältigen, im Osten Strukturen neu aufbauen und zugleich abrüsten. Gemäß dem Zwei-plus-Vier-Vertrag verlässt die russische Armee Ostdeutschland 1994 und auch die Westalliierten reduzieren nach dem Ende des Ost-West-Konflikts ihre in Deutschland stationierten Truppen. Innenpolitisch strittig ist in den 1990er Jahren, ob Deutschland ein Einwanderungsland ist. Die rot-grüne Regierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder beendet 1998 die 16-jährige Kanzlerschaft Helmut Kohls . Das Zusammenwachsen von Ost und West erweist sich als langwieriger Prozess.
Sie führen auch Gespräche mit den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs, die seit 1945 das Recht haben, über „Deutschland als Ganzes“ zu entscheiden. Juli 1990 das westdeutsche Wirtschaftssystem und führt die D-Mark als Währung ein. Der im September geschlossene Zwei-plus-Vier-Vertrag regelt die außenpolitischen Bedingungen der Deutschen Einheit.
Das von den USA angestoßene Europäische Wiederaufbauprogramm («Marshall-Plan») lehnt die Sowjetunion ab. Eine kleine, elitäre Gruppe der weiblichen Bevölkerung, zumeist um die Jahrhundertwende geborene Akademikerinnen, Journalistinnen, Schriftstellerinnen, Tänzerinnen oder Künstlerinnen, waren die Protagonistinnen der Neuen Frau. Vor allem in den Großstädten ansässig, brachen sie mit dem traditionellen weiblichen Lebensstil ihrer Mütter, lebten und wirkten jenseits der konventionellen Auffassung von Ehe und weiblichem Bezugsfeld. Vielmehr wollten sie einen Beruf ausüben und in einer «ebenbürtigen Beziehung» leben, was aber keinesfalls die Institution der Ehe oder den Wunsch nach Familie ausschloss. Das Frauenbild der radikalen Frauenbewegung, welches sich auch fundamental von den alten Konventionen unterschied, lehnte die Neue Frau als altmodisch ab. Ihr Frauenbild streifte vielmehr den Nimbus des Politischen ab und fokussierte sich auf die kulturelle Selbstdarstellung und auf ein neues Selbstverständnis der Frau in der Weimarer Republik.
Folge der Globalisierung aller Lebensbereiche sind neue internationale Herausforderungen, die in der Bundesrepublik Debatten und Reformen auslösen. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen den vier Siegermächten über die Zukunft Deutschlands nehmen nach 1945 zu. Mit der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik entstehen 1949 schließlich zwei deutsche Staaten. Das vereinte Deutschland vertieft als Mitglied der Europäischen Union seit 1993 die Zusammenarbeit mit seinen europäischen Nachbarn, bereitet als „Motor“ die gemeinsame europäische Währung vor und trägt die Erweiterungen von EU sowie NATO mit. Neue außenpolitische Verantwortung übernimmt die Bundesrepublik durch die Teilnahme an internationalen Einsätzen zur Friedenssicherung. Der Kosovo-Einsatz der Bundeswehr 1999 ist schließlich der erste Kampfeinsatz der Bundeswehr.
Für die von ihm angestrebte Revision des Versailler Vertrags und Wiedergewinnung deutscher Großmachtstellung entwickelte Stresemann ein Konzept der Verständigungspolitik mit den alliierten Siegermächten. Die schwache machtpolitische Position Deutschlands erforderte eine Politik der konsequenten Aussöhnung und der wirtschaftlichen Verflechtung mit Ansprüchen einer internationalen Sicherheits- und Friedenspolitik. Bereits die Neuregelung der Reparationsfrage im Dawes-Plan 1924 war der erste Schritt auf dem Weg zu einer internationalen Kooperation. Der Abschluss der Locarno-Verträge im darauffolgenden Jahr bedeutete einen Meilenstein für ein westeuropäisches Friedens- und Sicherheitssystem sowie für die deutsch-französische Entspannungspolitik. Stresemanns Politik der Verständigung und Versöhnung wurde 1926 mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt, den er zusammen mit seinem französischen Amtskollegen Aristide Briand erhielt. Deutschland hatte mit der Niederlage im Ersten Weltkrieg seine Großmachtposition eingebüßt.
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (nsdap)
Die Erfahrung der Ruhrbesetzung und der Hyperinflation führte auch zu politischen Unruhen in Deutschland. Dem „Hitler-Putsch“ kommt dabei eine besondere Bedeutung zu – auch wenn der Putschversuch im Jahr 1923 scheiterte. In dieser Unterrichtseinheit setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der wirtschaftlichen Seite des «Krisenjahrs 1923» auseinander. Frankreich, Großbritannien und Russland empfanden das Deutsche Reich und seine Rüstungsanstrengungen zunehmend als ernste Bedrohung. Deutschland wiederum sah sich von Feinden umgeben und entwickelte Pläne für einen Zweifrontenkrieg. Mit seiner wenig kalkulierbaren, sprunghaft durchgeführten «Weltpolitik» hatte sich das Kaiserreich selbst in eine schwierige Außenseiterrolle manövriert.
Die Leiden des Ersten Weltkrieges entluden sich in vielen Staaten Europas in revolutionären Erschütterungen. Auch im Deutschen Reich verstärkten Hunger und Entbehrung zusammen mit der Enttäuschung über die militärische Niederlage demokratische und sozialistische Bestrebungen. Der monarchische Obrigkeitsstaat zerfiel ohne große Gegenwehr Anfang November 1918. Anhänger einer parlamentarischen Demokratie entschieden den Machtkampf bis Frühjahr 1919 aber für sich.
Die Umstellung der ostdeutschen Wirtschaft auf marktwirtschaftliche Bedingungen ist schwierig und teuer. Viele ehemalige Volkseigene Betriebe der DDR sind marode und arbeiten unproduktiv. Die Treuhandanstalt privatisiert rund 6.000 Unternehmen und legt 3.700 still. Millionen von Ostdeutschen verlieren ihre Arbeit und sorgen sich um ihre Zukunft. Auch der Aufbau einer modernen Infrastruktur, wie Straßen, Schienen und Telefonnetz, im Osten ist kostenintensiv. Zur Finanzierung der Einheitskosten führt die Bundesregierung 1991 einen Solidaritätsbeitrag ein.
Deutschlands Drang Nach «weltgeltung»
Die Auswirkungen sind noch heute in der deutschen Finanzpolitik zu spüren. So beglückwünschte der Kaiser in seiner «Krüger-Depesche» 1896 den Präsidenten der Republik Transvaal dazu, dass er «die Unabhängigkeit seines Landes gegen einen Angriff von außen» bewahrt habe. Da nach britischem Verständnis Transvaal zum Empire zählte, verschlechterte diera Einmischung die deutsch-britischen Beziehungen erheblich. Diese Auffassung schien sich zu bestätigen, als eine britische und eine französische Sudan-Expedition 1898 bei Faschoda aufeinander stießen. Doch angesichts der Möglichkeit eines kriegerischen Konflikts gab Frankreich überraschend nach.
Arbeitergesangsvereine und der Arbeiter-Turn- und -Sportbund prägten das Freizeitverhalten dabei ebenso nachhaltig wie die besonders in der Arbeiterschaft beliebte Taubenzucht. Der Alltag für weite Bevölkerungskreise wurde in den Zwanziger Jahren zunehmend von einer konsum- und freizeitorientierten Massenkultur bestimmt, die mit neuen Medien das Bedürfnis der Menschen nach Unterhaltung und Entspannung befriedigte. Mitte der Zwanziger gingen täglich etwa zwei Millionen Menschen in die Kinos. Ein finanzkräftiges Bürgertum besuchte die Opernhäuser und die Theater oder amüsierte sich in den zahlreichen Revuen der Großstädte. Sportgroßveranstaltungen und Konzerte konnten durch Übertragungen einem Massenpublikum übermittelt werden. Zusammen mit Schallplatten förderte der Rundfunk die Verbreitung sich schnell abwechselnder Schlager und Tänze wie des Charleston oder des beliebten Shimmy.