Die vertraute Umgebung erscheint ihm fremd; es gelingt ihm nicht, an die Vergangenheit anzuknüpfen. Anders als bei seinem ersten Urlaub ein Jahr zuvor findet er keinen Zugang zu den Daheimgebliebenen. Deren Vorstellung von Krieg ist weit entfernt von der grauenhaften Wirklichkeit.
Von Angesicht zu Angesicht mit einem französischen Soldaten erkennt Paul, dass sein Gegenüber genauso Mensch, aber auch genauso bereit ist wie er selbst, zum Äußersten zu gehen. Nach einer Auseinandersetzung werden Tjaden und Kropp mit Arrest bestraft. Bäumer und Kat stehlen aus dem Regimentslager eine Gans, braten sie und bringen Tjaden und Kropp etwas zu essen.
Als Paul Bäumer Fronturlaub bekommt, reist er in seine Heimatstatt. Der Roman gehört in die Epoche der «Neuen Sachlichkeit». Die Sprache ist daher präzise, knapp und sachlich; es finden sich aber auch Metaphern, Parallelismen und Ellipsen.
Stattdessen finden sie einen Guía in Stanislaus Katczinsky, einem älteren Soldaten. Er gibt den Jungen wichtige Tipps zum Überleben auf dem Schlachtfeld. «Im Westen nichts Neues» ist ein Antikriegsroman, welcher 1929 erschien und sich bis heute circa 20 Millionen Mal verkaufte. Er wurde in über 50 Sprachen übersetzt und gilt als einer der größten Bestseller der deutschen Literatur. Diera sogenannte «Lost generation» wurde von zeitgenössischen US-amerikanischen Autoren thematisiert, die nach dem Ersten Weltkrieg in Europa lebten.
Im Westen Nichts Neues
Als ein Franzose in den Trichter springt, sticht Paul mit seinem Dolch auf ihn ein. Paul gibt dem Sterbenden Wasser und nennt ihn Kamerad. Später schließt er die Augen des Toten und muss den ganzen Tag neben ihm ausharren. Paul betrachtet das leblose Gesicht des angeblichen Feindes und erkennt darin das Individuum.
Dieses Buch gehört heute noch zu den mahnenden Zeitzeugen einer grausamen Vergangenheit der deutschen Geschichte. Für alle Largo-Fanes empfehlenswert ist die US Verfilmung von 1930. Kommt es zu einer Offensive, kehrt meistens nur die halbe Kompagnie lebend zurück. Vor allem die Rekruten ohne Erfahrung sterben wie Fliegen. An Boden gewinnt niemand, weder Frankreich noch das Kaiserreich.
Er muss lange zusehen wie der Fremde röchelnd neben ihm stirbt. Er empfindet nur noch Abscheu und Hass gegenüber dem Krieg der ihn zwingt, unschuldige Menschen zu töten. Sie schaffen es trotzdem zu einer Sanitätsstation. Mit dem Zug wollen sie nach Hause fahren, doch Kropp bekommt Fieber und in einem Lazarett wird ihm das Bein amputiert. Bäumer muss nach einem Genesungsurlaub wieder an die Front. Am Ende sind noch Bäumer und Kat die letzten Überlebenden der einst viel größeren Gruppe.
Bereits während des Drills in der zehnwöchigen Grundausbildung haben die Schüler begriffen, dass die ihnen bisher vermittelten Werte beim Militär ihre Gültigkeit verlieren. Die Kameraden kommen an die Front und müssen im Gefechtsgraben unter starkem Artilleriefeuer drei Tage ausharren. Die knappen Essensrationen, der große Druck und eine Rattenplage bringen die Soldaten an ihre körperlichen und psychischen Grenzen. Dann greifen die Franzosen an und aufgeschaukelt durch die Entbehrnisse sehen die Soldaten in den Gegnern keine Menschen mehr. Sie sind zu Tieren geworden und versuchen so viele zu töten wie möglich. Paul Bäumer denkt darüber nach, dass er und seine Kameraden durch die Kämpfe die Bindung an das eigene und fremde Leben verloren haben.
Werkzeuge
Diesen nehmen Ludwig und Georg Kroll mit Essmarken aus, die sie auf Vorrat gekauft haben. Da die Essmarken mit der Zeit kaum mehr Wert haben, treiben sie ihn so jedes Mal zur Weißglut. Für Paul geht es jetzt wieder zurück zu seiner Kompanie.
«im Westen Nichts Neues» – Kapitel 12
Für die Doppelmonarchie war der südslawische Nationalismus, der ein Königreich mit Serben, Kroaten und Slowenen anstrebte, ein besonders gefährlicher Konfliktherd. Politisch wurde Serbien von Russland unterstützt, das an einer Schwächung Österreich-Ungarns interessiert war. Veröffentlichung von Lyrik, Essays, Kurzgeschichten u. Im Hamburger Fremdenblatt, Berliner Tageblatt, den Zeitschriften Jugend, Der Junggeselle, Störtebeker. Verwundung durch Granatsplitter; drei Wochen Versorgung im Feldlazarett Thourhout, danach Verlegung in das St. Vincenz-Hospital in Duisburg, aus dem er Ende Oktober 1918 entlassen wird. Dem Roman wurde vorgeworfen, dass er keine revolutionär-aktivistische Perpektive aufweise, da die Helden der „lost generation“ menschlich und geistig entwicklungsunfähig seien.
Der Roman «Im Westen nichts Neues» erschien zehn Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und zu Beginn einer erstarkenden rechtsradikalen politischen Front. Er fiel im Oktober 1918, an einem Tage, der so ruhig und still war an der ganzen Front, daß der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden. Granaten, Gasschwaden und Tankflottillen – Zerstampfen, Zerfressen, Tod.
Kapitel Die gefallenen Kameraden der Kompanie werden durch neue Leute ersetzt, die zum Teil jünger sind als Paul. Dieser ist froh, zu den Freunden des findigen Kat zu zählen. Kat gelingt es in jeder Situation, das Notwendige aufzutreiben, vor allem Essen. Kat erläutert den anderen, wie Macht die Menschen verändere und wie die Hierarchien beim Militär dem Vorschub leisten. Tjaden erscheint und verkündet aufgeregt, dass Himmelstoß an die Front versetzt worden sei. Tjaden hatte im Rekrutierungslager am meisten unter Himmelstoß zu leiden gehabt.
Der Drill der Ausbildungskaserne steht in einem starken Gegensatz zu Pauls Leben vor dem Kriegsdienst. Er fragt sich, ob sein Leben jemals wieder so sein wird wie vor dem Krieg. Besonders der Unteroffizier Himmelstoß macht Paul und seinen Freunden immer wieder klar, dass die Bildung und das eigene Denken an der Front egal sind. Wichtig ist dort einzig und allein Gehorsam und das Ausführen von Befehlen.
Es folgt eine wilde Aktion von Paul und Kats, die beiden einen frischen Gänsebraten einbringt, auf den sie sich voller Heißhunger stürzen. An dieser Stelle wird wieder einmal deutlich, dass wir es mehr mit jungen Kerlen als mit erfahrenen Männern und Soldaten zu tun haben. Es kommen neue, unverbrauchte Rekruten zur Kompanie.