Wie man es macht

In 80 Tagen Um Die Welt Kapitel 4

Nach diesen Worten flutete die Menge vorüber. Fix wurde über den Haufen gerannt und stand mit zerfetztem Anzug, aber ohne ernste Verletzung wieder auf. Sein Reisemantel war in zwei ungleiche Teile zerschlissen, und sein Beinkleid glich jenen Hosen, aus denen manche Indianer den Boden heraustrennen. Herr Fogg, Frau Auda und Fix befanden sich zwischen ihnen.

Als das Brennmaterial für die Kessel der Dampfmaschine ausgeht, kauft Fogg das gesamte Schiff und lässt alle Bestandteile aus Holz verfeuern. Die Gesellschaft macht einen Umweg über Queenstown und Dublin, um in Irland ein schnelleres Schiff nach England zu erreichen. Fix, der die gesamte Zeit über zähneknirschend mitgereist ist, nimmt Fogg bei der Ankunft in Liverpool fest. Dessen Unschuld stellt sich schnell heraus, da der wirkliche Bankräuber kurz zuvor verhaftet worden ist. Mit einem Extrazug geht es von Liverpool nach London, jedoch hat man bei Ankunft in London die vereinbarte Zeit von 80 Tagen um fünf Minuten überschritten. Niedergeschlagen fahren Fogg, Aouda und Passepartout direkt zu Foggs Haus in der Saville-Row.

in 80 tagen um die welt kapitel 4

Weder der Flug eines Vogels noch der Tritt eines Tieres störte die friedliche Ruhe. Fix saß unbeweglich auf einer Bank im Bahnhof. Erschöpft, durchnäßt und durchfroren kam sie ins Bahnhofsgebäude zurück und ging nach wenigen Minuten wieder hinaus, jedoch immer vergeblich. Unterdessen hatten die Passagiere und einige von den Verwundeten – unter ihnen Colonel Proctor, dessen Zustand sehr bedenklich war – in dem Zug Platz genommen.

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Er habe ja doch nur einen tollen Einfall gehabt und amüsiere sich noch darüber, daß er, Passepartout, der alte Turnlehrer und ehemalige Feuerwehrhauptmann, für ein paar Minuten als wiederauferstandener Rajah gegolten habe. Tatsächlich öffneten sich jetzt die Tore der Pagode. Ein heller Lichtschein drang aus dem Innern.

in 80 tagen um die welt kapitel 4

Auch der Erbauer der Stadt der Heiligen hatte diese Vorliebe für Symmetrie gehabt, wie sie das angelsächsische Volk besitzt. Die vier betrachteten interessiert dieses eigentümliche Schauspiel. Phileas Fogg, der es von allen wohl am eiligsten hatte, war auf seinem Platz geblieben und wartete mit philosophischer Ruhe darauf, daß es den Büffeln belieben möge, das Gleis freizugeben.

Der eine führte mit Fächer und kleinen Papierstücken die so überaus graziöse Nummer »Schmetterling und Blumen« vor. Ein anderer zog mit dem wohlduftenden Rauch seiner Pfeife bläuliche Wörter, die im Zusammenhang eine schmeichelhafte Anrede an das versammelte Publikum ergaben. « fragte er Passepartout, den er zunächst für einen Japaner hielt. Der wackere Bursche hatte nun zwar so reichlich wie irgend möglich gefrühstückt, ehe er die »Carnatic« verlassen hatte. Aber nachdem er einen ganzen Tag lang umhergestiefelt war, fühlte er natürlich eine arge Leere im Magen.

Passepartout, Junggeselle aus Überzeugung, betrachtete nicht ohne einen gewissen Schrecken diera Mormonenweiber, die dazu berufen waren, einen einzelnen zu beglücken. Sein gesunder Menschenverstand sagte ihm, daß der Mann in diesem Fall am meisten zu beklagen sei. Dazu fühlte er sich durchaus nicht berufen.

Als die Flaschen leer waren, stand Passepartout auf, um seinen Herrn von der um einige Stunden früher angesetzten Abfahrt in Kenntnis zu setzen. Die »Carnatic« sollte erst am anderen Morgen um 5 Uhr abfahren. Also hatte Herr Fogg 16 Stunden Zeit, sich den Angelegenheiten seiner Reisegefährtin zu widmen.

Der Plan, den Phileas Fogg verfolgte, schien so einfach zu sein, wie er sich einfacher gar nicht denken ließ. Über ihrem Kopf blähten sich die weißen Segel, und es schien ihr, als fliege der vom Wind getragene Schoner durch die Luft. Die Mannschaft bestand aus dem Kapitän John Bunsby und vier Matrosen, die alle zu jener Schar kühner Seeleute gehörten, die sich bei jedem Wetter aufs hohe Meer hinauswagen, um Schiffen Rettung zu bringen.

Jules Verne – Reise Um Die Erde In 80 Tagen

Diese Äußerung wurde von keinem Geringeren getan als von Phileas Fogg, dessen Kopf nun hinter einer Zeitung auftauchte. Zugleich begrüßte er seine Mitspieler, die seinen Gruß erwiderten. »Übrigens ist es gar kein Spitzbube«, versetzte Walther Ralph ernsthaft.

Was Passepartout angeht, so war er wie immer bereit und zur Verfügung. Der Plan seines Herrn versetzte ihn in Begeisterung. Er fühlte, daß unter dieser eisigen Hülle ein Herz, eine Seele lebte, und er hatte mit einem Male sehr viel für Herrn Phileas Fogg übrig. « rief Passepartout, der seinen Unwillen nicht meistern konnte. Hinter diesem jungen Weib trugen Wächter, mit langen Säbeln und damaszierten Pistolen im Gürtel, auf einer Sänfte eine Leiche, die eines Greises, bekleidet mit all dem verschwenderischen Putz eines Rajahs. Der Kornak band den Elefanten los und führte ihn in dichtes Gestrüpp.

Er fühlte sich gleichsam beteiligt an dieser Wette und zitterte bei dem Gedanken, daß er sie tags zuvor durch seine unverzeihliche Dummheit hätte in Gefahr bringen können. Weit weniger phlegmatisch als Herr Fogg, wurde er nun um so unruhiger. Er zählte die verflossenen Tage immer und immer wieder, verwünschte die Stationen, an denen der Zug hielt, schimpfte ihn langsam und tadelte insgeheim Herrn Fogg, weil er dem Lokomotivführer keine Prämie versprochen hatte.

Ja, wenn er Herrn Fogg benachrichtigt, ihm die Pläne des Kommissars Fix mitgeteilt hätte, dann wäre er doch nicht auf die Idee gekommen, den Polizisten bis nach Liverpool mitzunehmen. Es ist bekannt, zu welchen beklagenswerten Handlungen sich diera extravaganten Engländer unter dem Eindruck einer fixen Idee hinreißen lassen. Deshalb behielt Passepartout seinen Herrn auch im Apogeo.

»Schwindelbock«, antwortete Passepartout, die Augen zusammenkneifend. Fix folgte ihnen, ohne sich sehen zu lassen; denn ihm war jede Handlung Foggs verdächtig. Passepartout lachte sich ins Fäustchen, als er Fixens Manöver sah, ging aber ruhig seinen gewöhnlichen Einkäufen nach. Außer sich vor Freude über seine Entdeckung, gelangte Passepartout aber doch zu dem Schluß, seinem Herrn nichts davon zu sagen, weil er fürchtete, er könnte über dieses schmähliche Mißtrauen seiner Whistpartner in Zorn geraten. Jedoch nahm er sich vor, Fix bei Gelegenheit, aber ohne sich bloßzustellen, recht tüchtig aufzuziehen. Passepartout war bald im schönsten Erzählen.

Der Schoner setzte ein Segel nach dem anderen, aber trotzdem war er gegen Mittag noch immer 45 Meilen von Schanghai entfernt. Nur 6 Stunden verblieben noch, wenn sie Schanghai rechtzeitig erreichen wollten. Es war ein Wunder, daß der kleine Schoner nicht kenterte. Zweimal stand diera Gefahr dicht bevor, und alles wäre über Bord gefegt worden, hätten die Taue sich gelockert. Frau Auda war wie zerschlagen, aber keine Klage kam über ihre Lippen.