Dort soll sich Oliver Zurek gemäß den Ermittlungen der Polizei selbst erschossen haben. Freunde Zureks und Anhänger der linksextremen Szene sind aber der Meinung, Zurek sei gezielt von der Polizei getötet worden. Ein weiteres Thema des Romans ist die Reaktion der Eltern des Getöteten, ihre Emotion und wie sie mit dem Medienrummel um den Tod des Sohnes umgehen. In seiner frühen Kindheit ein Garten ist ein 2005 erschienener Roman von Christoph Hein.
Jedoch ist «Gegenwartsliteratur» ein sehr weiter Begriff und umfasst viele verschiedene Motive und Stile. Da die Epoche derzeit noch andauert, ist es außerdem nicht möglich, die Epoche vollständig zu definieren. Dafür muss feststehen, wann sie endet und was sie alles einschließt. Nun kommt die Handlung in der Gegenwart des Romans an, die in den ersten Kapiteln gezeigt wurde. Die Klage wird allerdings aufgrund mangelnder Beweise abgewiesen. Gleichzeitig bedeutet dies jedoch auch, dass Oliver offiziell für unschuldig befunden wird.
Darin wird die Geschichte des RAF-Terroristen Wolfgang Grams aufgegriffen. Dieser kam bei einer versuchten Festnahme im Jahr 1993 ums Leben. Christoph Heins Roman «In seiner frühen Kindheit ein Garten» kann keiner spezifischen Epoche zugeordnet werden.
Des Weiteren leitet Richard eine Strafanzeige gegen den Bundeskanzler wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener ein. Am nächsten Tag telefoniert Friederike mit Christin, die versucht, ihre Mutter zu beruhigen. Richard erhält einen Anruf im Namen von Schulrektor Kobelius, der die geplante Demonstration zur Ermordung Olivers absagt, da er einen Polizistenmörder nicht unterstützen will.
Interview Mit Christoph Kolumbus: Die
Er ruft Feuchtenberger an, der ihn fragt, ob er auf die Briefe an Minister und Generalbundesanwalt Antworten bekommen habe. Feuchtenberger geht darauf kaum ein und sagt lachend, dass man durch Übersetzungen vieles falsch verstehe, und erwähnt, dass er die Beschwerde mit Gutachten abschicken werde. Zurek antwortet ihm darauf, dass er heute unglücklicher sei als vor einem Jahr, und legt auf.
Nachdem Christin ihren Weihnachtsbesuch abgesagt hat, kommt nur Heiner mit einer Arbeitskollegin. Anschließend unternehmen die Eltern einen Kurzurlaub in Frankfurt. An Richards Geburtstag besucht Christin mit ihrer Familie ihre Eltern. Christin und ihr Vater führen eine rege Diskussion über die Geschehnisse um Oliver. Sie ist der Auffassung, dass Oliver ein gerechtes und plausibles Urteil verdient habe, während ihr Vater der Meinung ist, dass Oliver erst durch die Justiz und Polizei zur Kriminalität getrieben worden sei.
Wieder zuhause angekommen, unterhält sich Richard mit seinem Sohn Heiner über Oliver und dessen Entscheidung, ein Leben im Untergrund führen zu wollen. Der Leser wird über das Urteil von Katharina Blumenschläger informiert – lebenslänglich. Lutz Immenfeld kontaktiert Richard erneut, um ihn über eine Möglichkeit auf erneute Anklage des Staates zu unterrichten. Richard hält daraufhin Rücksprache mit seinem Anwalt, der ihm aber von der Klage wegen der Begräbniskosten auf Grund mangelnder Zuversicht abrät. Der Roman „In seiner frühen Kindheit ein Garten“ von Christoph Hein erzählt die Geschichte eines jungen Terroristen, der bei einem Schusswechsel mit der Polizei ums Leben kommt. Hein berichtet, wie der Staat den Fall auf seltsame Weise zu verschleiern versucht, der Vater des Terroristen bei seiner Trauerarbeit mit seinem Alltag zu kämpfen hat und dabei mit den eigenen Idealen in Konflikt gerät.
Sie fahren zusammen nach Kleinen an den Bahnhof, an den Ort, an dem Oliver getötet wurde. Deswegen klammern sich Richard und Friederike Zurek nun nach Olivers Tod mehr an seinen Bruder Heiner. Dieser ist nämlich auf der Seite der Eltern und glaubt auch nicht daran, dass Oliver einen Polizisten getötet haben könnte. Er versucht den Eltern im Kampf gegen die Lügen des Staates zu helfen. Die Eltern sind erleichtert, dass Heiner nicht auch diesen Weg Olivers eingeschlagen hat und sagen ihm auch immer wieder er solle doch bitte nichts Unüberlegtes unternehmen. Sie möchte ihn einfach nur vergessen, was ihr aber nicht gelingt wegen der Presse.
Zureks Schulfreund Immenfeld macht den Vorschlag, die Beerdigungskosten für Olivers Begräbnis von der Bundesrepublik einzuklagen. Damit könne sein Vater ein Schuldeingeständnis des Staates oder eine Wiederaufnahme des Gerichtsprozesses erzwingen. Das Anliegen kommt zwar 1998 in Bonn zur Verhandlung, die Klage wird aber zurückgewiesen. Das Gericht verweist auf den Mangel an Beweisen, sodass auch Olivers Schuld indirekt als nicht endgültig bewiesen gilt. Katharina Blumenschläger schreibt etwa zeitgleich aus dem Gefängnis, dass sie eine Kehrtwendung vollzogen habe.
Daraufhin wurde seitens der Polizei das Feuer eröffnet und Oliver wurde angeschossen. Geburtstag im Januar 1995 scheint etwas Ruhe in die Familie eingekehrt zu sein. Aus einem Gespräch zwischen Christin und ihrem Vater wird jedoch deutlich, dass keine Annäherung zwischen ihren Positionen möglich ist. Christin sucht die Schuld für Olivers Entwicklung in falschen Büchern und Freunden und verteidigt die Demokratie. Ihr Vater glaubt, die falschen Anschuldigungen, aufgrund derer Oliver 1984 ein halbes Jahr in Untersuchungshaft genommen wurde, seien der Anlass für dessen Radikalisierung und sein Abtauchen im Mai 1985 gewesen.
Christoph Hein gilt heute als ein bedeutender Schriftsteller im deutschen Sprachraum und insbesondere als bedeutender DDR-Schriftsteller. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller war er außerdem noch als Übersetzer und Essayist tätig. Der bis dahin unbekannte Christoph Hein veröffentlichte 1982 in der DDR die Novelle „Der fremde Freund“, welche ihn bekannt machte. Aufgrund des Titelschutzes erschien die Novelle erst 1983 in Westdeutschland unter dem Namen „Drachenblut“. 1984 erhielt Hein den Literaturpreis des Verbandes deutscher Kritiker.
Frühe Kindheit, Medien Und Spracherwe
(vgl. S. 231) Trotzdem scheinen die Gedanken der Eltern nach Olivers Tod sich nur noch um ihn zu drehen. Die Romanhandlung beginnt im Sommer 1998 in einer Kleinstadt nahe Wiesbaden. Der pensionierte Gymnasialdirektor Richard Zurek, der sonst allabendlich die Uhr stellt und Nachrichten schaut, ist nicht zuhause. Der Leser erfährt, dass Zureks Sohn Oliver fünf Jahre zuvor bei einer versuchten Festnahme ums Leben kam.
Oliver ist seit einem Jahr tot, dennoch haben sie keine Veränderungen in seinem Zimmer vorgenommen. Zurek liest die Bücher seines Sohnes, um seinen gegangenen Weg nachzuvollziehen. Nach der Einstellung des Verfahrens wird Zurek deutlich, dass er den angefangenen Kampf nie gewonnen hätte. Zurek schreibt einen Brief an den ehemaligen Innenminister und an den ehemaligen Generalbundesanwalt in der Hoffnung zu erfahren, was damals in Kleinen passiert ist.
Oliver Zurek, Richards Sohn, wird verdächtigt ein Terrorist zu sein, und wird bei einem Polizeieinsatz in einem Bahnhof erschossen. Nach Olivers Tod sind sich Friederike und Richard immer noch so nahe wie zuvor. Richard versucht seine Frau so gut wie möglich zu beschützen, indem er ihr schlimme Artikel über Oliver oder sie selbst vorenthält, um einen Asthmaanfall von ihr wegen der Aufregung zu verhindern. (vgl. S. 116) Weiterhin kümmert er sich sehr liebevoll um Friederike, als diese im Krankenhaus ist, was auch die innige Beziehung der beiden wieder spiegelt.
Letztlich unaufgeklärt blieb auch, wie der BGS-Beamte Michael Newrzella ums Leben kam. Zwar wurde sein Tod Grams angelastet, doch erwiesen ist lediglich, daß er bei der Schießerei zwischen diesem und seinen Verfolgern starb. Genauere Erkenntnisse blieben auf der Strecke einer polizeilichen Beweissicherungsarbeit, deren Ergebnis darin bestand, das Gegenteil dessen, was sie leisten sollte, bewirkt zu haben. Im November trifft Zurek seine frühere Liebschaft Susanne Parlitzke und verbringt im Anschluss den Heiligabend zusammen mit Heiner und seiner Frau Friederike. Geburtstag feiert, hat sich die familiäre Situation scheinbar entspannt. In einer Unterhaltung zwischen Zurek und seiner Tochter Christin wird aber offensichtlich, dass die Fronten weiter verhärtet sind.