Sie meldet sich nicht bei ihren Eltern, denn sie möchte auch nichts von der laufenden Gerichtsverhandlung wegen Oliver wissen. (vgl. S. 255) Gegenüber ihren Eltern verhält sie sich immer noch sehr respektlos und abweisend, was man daran sieht, dass sie einfach auflegt ohne etwas zu sagen, als ihre Mutter sie anruft und mit ihr spricht. (vgl. S. 256) Auch als ihr Vater sie anruft, um ihr von dem Ergebnis des Prozesses zu erzählen, hört sie es sich nur an und meint am Ende ganz frech, dass sie hoffe, es würde nun endlich Frieden geben. Heiner gesteht daraufhin, dass er es eigentlich wollte, jedoch hinderte ihn sein Bruder Oliver. Heiner kümmert sich um seine Eltern, wie er es Oliver versprochen hatte und ruft diese öfters an um sich nach ihnen zu erkundigen.
Matthias, ihr Ehemann, ist wegen einer Dienstreise verhindert. Nach der Ankunft teilt Christin ihren Eltern mit, dass sie lediglich für einen Tag bleiben können, da sie geschäftlich zu tun habe. Sie erkundigt sich bei ihren Eltern, wann die Beerdigung stattfinde.
Es handelt sich bei dem Werk, das um den Tod des RAF-Mitglieds Wolfgang Grams am 27. Juni 1993 auf dem Bahnhof von Bad Kleinen und die Folgen des nie aufgeklärten Tathergangs für seine Eltern kreist, nur bedingt um einen Roman zur Auseinandersetzung zwischen BRD und RAF. Letztlich unaufgeklärt blieb auch, wie der BGS-Beamte Michael Newrzella ums Leben kam. Zwar wurde sein Tod Grams angelastet, doch erwiesen ist lediglich, daß er bei der Schießerei zwischen diesem und seinen Verfolgern starb. Genauere Erkenntnisse blieben auf der Strecke einer polizeilichen Beweissicherungsarbeit, deren Ergebnis darin bestand, das Gegenteil dessen, was sie leisten sollte, bewirkt zu haben.
Was seinem Vater jedoch erst jetzt auffällt ist, dass Oliver wirklich tot ist. Auf Grund dessen bittet er erneut um eine Rede in der Aula seines ehemaligen Gymnasiums, welche Kobelius und das Kollegium unter Ausschluss der Presse bewilligen. Daraufhin macht das in die Jahre gekommene Ehepaar einen Urlaub auf Amrum, wo sie nicht erkannt werden, was auf ein Verjähren von Olivers Tod hindeutet. Wieder zuhause angekommen, unterhält sich Richard mit seinem Sohn Heiner über Oliver und dessen Entscheidung, ein Leben im Untergrund führen zu wollen. Der Leser wird über das Urteil von Katharina Blumenschläger informiert – lebenslänglich.
Textanalyse Und Interpretation
Im ersten Abschnitt des Romans beschreibt der Erzähler die Zeit fünf Jahre nach dem Tod Olivers. Olivers Eltern haben immer noch nicht mit dem Fall abgeschlossen, Richard Zurek sichtet immer wieder das von ihm gesammelte Material und schreibt schließlich einen zweiten Brief an den ehemaligen Innenminister. Vom vierten bis zum elften Kapitel geht es dann um die Geschehnisse gleich nach Olivers Tod – man erfährt praktisch, wie es erst zum Rückzug und zur Verbitterung der Eltern kam.
Christoph Hein sammelt in seinem 2005 veröffentlichten Roman In seiner frühen Kindheit ein Garten denkbare Gründe für die Entwicklung eines jungen Mannes vom behüteten Sohn zum Terroristen. Eine Übersicht über die Personen und ihre Beziehungen in dem Roman In seiner frühen Kindheit ein Garten von Christoph Hein. Herr und Frau Zurek wohnen einer Verhandlung gegen Katharina Blumenschläger bei. Jedoch wird ihre Beschwerde bezüglich der Untersuchung des Todesfalles ihres Sohnes abgelehnt, was scheinbar am Gesundheitszustand von Friederike zu nagen scheint, woraufhin ihr Arzt rät, sich einen Urlaub zu gönnen. In den folgenden Jahren veröffentlichte Hein diverse Bücher, unter anderem 2004 den Roman „Landnahme“, wofür er auch ausgezeichnet wurde.
In dem Roman In seiner frühen Kindheit ein Garten von Christoph Hein geht es um den pensionierten Direktor Richard Zurek und seine Familie. In seiner frühen Kindheit ein Garten – ein Todesfall als Roman aufgearbeitet. Oliver Zurek Richards Sohn wird verdächtigt ein Terrorist zu sein und wird bei einem Polizeieinsatz in einem Bahnhof erschossen.
«in Seiner Frühen Kindheit Ein Garten» – Charakterisierung / Figurenkonstellation
Sieben Monate nach dem Tod Oliver Zureks wird das Verfahren zur Untersuchung von Olivers Tod eingestellt. In seiner Bestürzung beginnt er zu glauben, dass die Staatsgewalten sich verschwören. Mit seinem Anwalt Feuchtenberger legt er Beschwerde gegen die Einstellung ein. Zurek fährt zu seinem Rechtsanwalt Feuchtenberger nach Wiesbaden.
Geburtstag feiert, hat sich die familiäre Situation scheinbar entspannt. In einer Unterhaltung zwischen Zurek und seiner Tochter Christin wird aber offensichtlich, dass die Fronten weiter verhärtet sind. Christin meint, dass Olivers Lektüre und sein Freundeskreis ihn negativ beeinflusst hätten.
Es wird aufgedeckt, dass Oliver ein Terrorist war, der vor einiger Zeit in den Untergrund ging. Da er von der Polizei observiert wurde, wurden er und seine Freundin Katharina an einem Bahnhof aufgegriffen. Während sie sich verhaften ließ, leistete er Gegenwehr, es kam zu einem Schusswechsel. Offiziell wird sein Tod als Selbstmord gehandelt, doch Vater Richard hat Zweifel, klagt und beschwert sich auch bei der Bundesregierung. Hierbei muss er einen Rückschlag nach dem anderen verkraften. [newline]Wolfgang Grams war ein Mitglied der RAF, also der Roten Armee Fraktion, das 1993 bei einem Schusswechsel mit einer GSG-9-Spezialeinheit zu Tode kam. Sein Tod ging häufig durch die Medien, da es einen Rechtsstreit zwischen seinen Eltern und der Polizei gab.
Ein Vater will die wahren Gründe für den Tod seines Sohnes herausfinden, der wegen der Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung von der Polizei gesucht wurde, verhaftet werden sollte und dabei zu Tode kam. Der Vater, ehemals Direktor eines Gymnasiums, will herausfinden, ob die Todesursache Selbstmord war oder ein Schuss aus der Waffe eines Polizisten. Er verzweifelt an der Vorstellung, am Tod des Sohnes eine Mitschuld zu tragen. Nur so kann er zur Ruhe kommen und mit dem Ereignis abschließen, denn er stellt er sich selber und seine Grundüberzeugungen unablässig infrage. Obendrein sträubt sich Christin, wenn sie ihre Eltern in den Arm nehmen wollen.
Dort angekommen, beginnt er ein Gespräch mit einem alten Schüler, Ronald Plöger. Ronald reflektiert seine Schulzeit mit Richard als seinem Lehrer und nennt sie „streng, sehr streng“; Richard ist auch heute noch eine Respektperson für ihn. Anschließend kehrt Richard nach Hause zurück und erzählt seiner Frau von seinen Erlebnissen „vor der Tür“.
(S. 235) Einzig an dem Treffen des Kirchenrates nimmt Richard noch teil. Dieser Tagesablauf verhilft sowohl ihm als auch seiner Frau, den Tod Olivers und alle daraus entstandenen Folgen besser zu verkraften. Jedoch setzt sich Richard häufiger in Olivers Zimmer, um seine Bücher zu lesen und somit das Handeln seines Sohnes zu verstehen. Nach seiner Auffassung handelt es sich bei den Themen seiner Hobbys um Lyrik bzw.
Hein berichtet, wie der Staat den Fall auf seltsame Weise zu verschleiern versucht, der Vater des Terroristen bei seiner Trauerarbeit mit seinem Alltag zu kämpfen hat und dabei mit den eigenen Idealen in Konflikt gerät. Die zweite Generation bildete sich nach der Inhaftierung der ersten Generation und setzte sich zum Ziel, die Inhaftierten zu befreien. Diese wurden von den Rechtsanwälten Siegfried Haag und Klaus Croissant, sie vertraten die erste Generation, rekrutiert. Die Gruppierung wurde immer stärker terroristisch aktiv und das Ziel der politischen Veränderungen, geriet in den Hintergrund.