Er heiratete die Russin Irina, im Roman charakterisiert durch ihren russischen Akzent und Eigenheiten. Am Ende ihres Lebens bleibt ihr nur noch der Alkohol, in den sie sich gerne flüchtet. Sie wird auf ganz wunderbare Weise von Weihnachten 1991 berichten. Kurt wird in der DDR zu einem angesehenen Historiker, der Bücher en masse oder Artikel für das Neue Deutschland schreibt.
Auch der Enkel Markus kommt zu Wort und in einem eigenen Kapitel eine Stimme. Wolfgang Ruge (1917 – 2006), der Vater von Eugen Ruge, stammte aus einem kommunistischen Elternhaus. Nach Hitlers Machtergreifung flüchtete die Familie in die UdSSR, aber dort wurde Wolfgang Ruges Bruder Walter festgenommen, und den Vater lieferten die Russen an das Deutsche Reich aus. 1941 wurden Wolfgang Ruge und seine Ehefrau nach Kasachstan deportiert. Später kam Ruge als Zwangsarbeiter in ein Lager im Nordural, und seine Frau folgte ihm. Während Charlotte sich als Sektionsleiterin an der Akademie in Neuendorf bewährte, wurde Wilhelm in den Vorruhestand abgeschoben.
In dem Roman gelten die Strukturen der DDR und die Vorstellung eines kommunistischen und sozialistischen Landes als utopischer Ort. Das Scheitern dieser Vorstellungen zieht sich wie ein roter Faden durch die Familie, beginnend bei der ältesten Generation, dem Ehepaar Wilhelm und Charlotte Powileit, geschiedene Umnitzer. Wilhelm und Charlotte waren beide langjährige Mitglieder der Partei. Insbesondere Wilhelm verkörpert die Utopie, da er als alteingesessener Stalinist die Bedürfnisse und Ideale der Partei über den eigenen Verstand und das Wohlergehen seiner Familie stellt. Brüderlichkeit, seine Genossen und ein gewisses Ansehen und Rang scheinen für ihn entscheidend zu sein.
Alexander stöbert am Ende in Mexiko in den Aufzeichnungen und Notizen von Kurt und denkt »Was ist das? Für einen zweiten, in der DDR spielenden Teil seiner Memoiren? « So schreibt also Eugen Ruge die Memoiren seines Vaters Wolfgang weiter, von dem die Erinnerungen an die Jahre in der Sowjetunion 2012 neu erscheinen werden. Der Roman ist nicht nur eine Familiengeschichte, sondern indirekt eben auch eine Geschichte der DDR, von der Gründung bis zum Untergang. In seinem Personal zeigt sich über vier Generationen, über fünf Jahrzehnte, wie eng Familiengeschichte und Politik miteinander verknüpft sind. Nicht nur die Sonne geht 2001 am Strand in Mexiko unter, die Zeiten abnehmenden Lichts finden sich wieder im Zerfall der Familie und dem Tod einzelner Familienmitglieder, im allmählichen Zerfall der DDR oder der Korrosion von Utopien, mit denen sie gestartet war.
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Da sind die Großeltern Wilhelm und Charlotte, Stalinisten, Flucht vor den Nazis ins Moskauer Exil, um dann für die Partei nach Mexiko zu gehen. Das Jahr 1952 in Mexiko erfährt man aus Charlottes Sicht, sie werden wieder zurück gerufen, um den Sozialismus, die DDR aufzubauen. Kurt wurde im Exil geboren und ist in Moskau zurück geblieben. Nach dem Hitler-Stalin-Pakt mußte er zur Zwangsarbeit ins Lager nach Sibirien, überlebte und ging 1956 in die DDR zurück.
Dagegen bevorzugte die Mutter ihren Bruder sehr, für dessen Kunststudium sie in barbarischer Weise (S. 47) sparte. Nachdem Charlotte Wilhelm kennengelernt und sich von ihrem ersten Mann, einem Oberstudienrat, der sie mit seinen Schülerinnen betrog, getrennt hatte, trat sie in die Kommunistische Partei ein, wo sie zum ersten Mal Respekt und Anerkennung erfuhr. Nach ihrer Rückkehr aus dem zwölfjährigen mexikanischen Exil im Jahr 1952 wurde Charlotte Institutsleiterin an der neu zu gründenden Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften in Neuendorf bei Potsdam.
Schließlich beschafft ihnen ein ehemaliger Exilfreund, der inzwischen Staatssekretär in der DDR geworden ist, die ersehnten Papiere und obendrein Führungsposten an der neu zu gründenden Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften in Neuendorf. Der Werdegang der DDR wird im Schicksal einer Familie gespiegelt, welche aus vier Generationen besteht und deren Geschichten sich über 50 Jahre erstrecken. Der Titel bezieht sich auf den Frühherbst, die Zeit der Kartoffelernte im Ural, an welche sich die ursprünglich russische Großmutter erinnert, bevor sie in die DDR zog. Symbolisch jedoch ist mit der Zeit des abnehmenden Lichts die immer schwächer werdende Glaubwürdigkeit und Strahlkraft der kommunistischen Utopie. Das Buch ist in 20 Kapitel gegliedert, welche aus unterschiedlichen Perspektiven Geschehnisse schildern. „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ lässt sich weder als eindeutiger Familien- noch als Gesellschaftsroman etikettieren.
Ort des Geschehens ist größtenteils das Umfeld von Ost-Berlin, zu kleineren Teilen sind es aber auch Mexiko und Westdeutschland . In den Familiengeschichten der Umnitzers spiegelt sich aber auch die Utopie vom Aufbau eines Sozialistischen Staates, seine bald beginnende Stagnation und letztlich das Scheitern. Eugen Ruge wurde 1954 in Soswa im sibirischen Ural geboren. Sein Vater war der DDR-Historiker Wolfgang Ruge, der als Jugendlicher vom stalinistischen Regime in das Lager 239 verbannt worden war.
Oft werden lebhafte Erinnerungen durch äußere Reize, wie bestimmte Geräusche oder Gerüche, ausgelöst. Die Intensität, mit der sich diese Erinnerungen auf sein alltägliches Wahrnehmen und Handeln auswirken, deutet auf eine lebenslange Traumatisierung hin. Als Kurt einmal einen längeren Nachhauseweg durch den Wald nimmt und ein raspelndes Ächzen hört, verhält er sich instinktiv, als befinde er sich in der Taiga und werde von wilden Tieren bedroht. Als er dann bemerkt, dass ein Liebespaar in einem geparkten Trabbi die Geräuschquelle ist, kommt Kurts Misstrauen gegenüber seiner Frau zum Vorschein – er vermutet anfangs, dass es Irina sei, die ihn in diesem Augenblick betrügt (vgl. S. 183). Obwohl Wilhelm zu jedem Geburtstag von Repräsentanten der Partei- und Staatsorgane geehrt und mit Orden überhäuft wird, ist er aufgrund seines Starrsinns, seiner Selbstüberschätzung und seines Desinteresses an anderen ein isolierter und unglücklicher Mensch. Wilhelm Powileit (1899–1989) ist der zweite Ehemann von Charlotte und Stiefvater von Kurt und Werner.
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Sein Vater, Wolfgang Ruge, war auch Historiker mit einem umfangreichen Werk zur Arbeiterbewegung. Auf Alexander kommt der Roman immer wieder zurück, ins Jahr 2001 in Mexiko. Andererseits gibt es immer wieder das Kapitel von Wilhelms 90. Oktober 1989, der in sechs Kapiteln und damit aus sechs unterschiedlichen Perspektiven geschildert wird.
Kapitel im Jahre 1952 ein, kurz bevor Alexanders Großmutter Charlotte und deren zweiter Ehemann Wilhelm nach zwölf Jahren mexikanischen Exils in die DDR übersiedeln. Die erzählte Zeit beginnt allerdings noch erheblich früher, nämlich in der durch Rückwendungen erschlossenen Kindheit Charlottes und Alexanders zweiter Großmutter Nadjeshda Iwanowna, so dass der Roman eine Zeitspanne von einem ganzen Jahrhundert erzählerisch erfasst. Im Jahre 1952 fühlen sich Wilhelm und Charlotte immer unwohler in Mexiko, sie sind beide ihrer Funktionen in der Redaktion der deutschen Exilzeitung „Demokratische Articulo“ entbunden worden und warten schon seit langem auf ihre Ausreisepapiere, um in der DDR ein neues Leben beginnen zu können. Zudem lebt Charlotte in ständiger Sorge um ihre in der Sowjetunion verschollenen Söhne Kurt und Werner, über deren Verbleib sie lange nichts in Erfahrung bringen kann.
In diesem Kapitel erfahren wir nichts mehr von Wilhelms Tod. An anderer Stelle des Buches wird aber erwähnt, dass er am Tag dieses Geburtstages verstorben ist. Aber Markus kommt nicht so gut zurecht, hat Probleme mit seiner Ausbildung bei der Telekom, nimmt Drogen. Er geht zur Beerdigung seiner Oma Irina, sieht seinen Opa Kurt und seinen Vater Sascha, die ihn aber nicht sehen oder beachten.
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