Eine Studie von Dr. Norman A. Farb, die an der University of Toronto durchgeführt wurde, legt nahe, dass die Denkmuster der Menschen Rückfälle verursachen. Wenn du weiterhin die Opferrolle spielst, einen übermäßig kritischen inneren Dialog führst und eine negative Einstellung hast, ist das Risiko eines Rückfalls hoch. Verbleibende kognitive Symptome einer Depression kommen am häufigsten vor. Dies sind Gedanken, Einstellungen und negative Ansichten über das Leben. Ablenkung, Probleme beim Finden der richtigen Worte, Probleme beim Treffen von Entscheidungen und Langsamkeit des Denkens sind ebenfalls häufig. Eine der Erkrankungen mit den höchsten Rückfallraten ist die langanhaltende depressive Störung .
Auch auf Ihre Arbeit, Familie und Freunde sowie deren Probleme können Sie schwer eingehen. In der akuten Phase dieser Erkrankung sind Betroffene häufig nicht mehr in der Lage, einfachste alltägliche Dinge zu bewältigen. Dazu gehören beispielsweise das morgendliche Aufstehen aus dem Bett, das Anziehen, die Körperpflege oder das Einkaufen gehen. Daher fällt es vielen Betroffenen auch schwer, sich aktiv Hilfe zu holen oder einen Arzt aufzusuchen.
Die Konkordanzraten für unipolare Verläufe betragen bei eineiigen Zwillingen um 50 %, bei zweieiigen Zwillingen %. Bislang ist es jedoch noch nicht gelungen, genetische Marker auf DNA-Ebene zu lokalisieren. Auch der Anteil der durch Depression bedingten indirekten Kosten im Vergleich zu allen psychischen Erkrankungen hat sich über die Jahre erhöht. Frühberentungen aufgrund von eingeschränkter Erwerbsfähigkeit werden am häufigsten durch psychische Erkrankungen bedingt. Auch hier stehen depressive Erkrankungen an erster Stelle der Ursachen. Während die Gesamtzahl der Frühberentungen in den Jahren 2010 bis 2012 tendenziell sank, ist beim Anteil der Frühberentungen durch Depressionen ein Anstieg zu verzeichnen .
Die Anzahl neuer Erkrankungsfälle innerhalb eines Jahres, die so genannte Jahresinzidenz, liegt bei ein bis zwei Erkrankungen auf cien Presenten. Die Form der Behandlung hängt vom Betroffenen selbst und der Schwere der Erkrankung ab. Oftmals ist eine stationäre Behandlung notwendig und der Einsatz von Antidepressiva. Die Therapie besteht meist aus Einzel- und Gruppengesprächen sowie aus Ergo- und Bewegungstherapie. Depressionen können auch im Rahmen des Burnout-Syndroms auftreten, so dass bei einer Depression auch diese Möglichkeit in Betracht gezogen werden sollte.
Leichte, Mittelschwere Und Schwere Depression
Dazu kommen oftmals negative Gefühle wie Schuld, Angstzustände oder Verzweiflung. Trotz eines wachsenden öffentlichen Bewusstseins sind psychische Probleme immer noch mit einem Stigma assoziiert . In der Öffentlichkeit ist der Begriff Depression häufig mit der Vorstellung verknüpft, dass erkrankte Presenten «unausgeglichen» oder «neurotisch» sind . Auch Arbeitgeber können gegenüber Menschen mit psychischen Problemen Vorurteile haben und stellen sie offensichtlich seltener ein als Arbeitnehmer mit anderen chronischen Erkrankungen, wie z. Einem Fünftel der Patienten, die an depressiven Episoden erkranken, treten auch hypomanische, manische oder gemischte Episoden auf. Diera bipolaren Störungen werden als eigenständige Erkrankungen von der «unipolaren» Depression abgegrenzt und sind nicht Gegenstand dieser Leitlinie.
Findet der Arzt keine organische Ursache für die Beschwerden, deckt er durch gezieltes Nachfragen die versteckte Depression als eigentliche Ursache auf. Ist das der Fall, wird er eine sogenannte Somatisierungsstörung diagnostizieren. Das bedeutet nicht, dass die Patienten sich die Beschwerden nur einbilden, sondern nur, dass sich die Depression in körperlicher Form äußert. Es ist wichtig, dich daran zu erinnern, dass diese Gedankenmuster sich ähnlich verhalten, wie es in der Situation der Fall ist, in der du auf einem See in einem undichten Boot ruderst. Es ist anstrengend und behindert kreative und nützliche Gedanken, die dir helfen, durch das Leben zu navigieren.
1 Klassifikation Psychischer Storungen
Eine Abgrenzung ist jedoch schwierig und sollte durch einen erfahrenen Experten getroffen werden. Um eine genaue Diagnose stellen zu können, stehen den behandelnden Medizinern verschiedene anerkannte psychologische Testverfahren zur Verfügung. Anhand der Ergebnisse lässt sich dann die Schwere der Depression feststellen. Hier finden Sie Krankheiten und Gesundheitsfragen in sehr einfacher Form erklärt.
Entscheidend ist aber auch, welche Fähigkeiten ein Mensch erworben hat, um mit belastenden Situationen fertig zu werden. Die Vulnerabilität, zu deutsch Verletzlichkeit, beschreibt, wie anfällig ein Mensch für eine seelische Störung ist. Bei Menschen mit hoher Vulnerabilität zieht schon wenig Stress möglicherweise eine Depression nach sich.
Unter einer endogenen Depression verstand man eine Depression ohne erkennbaren äußeren Auslöser oder organische Ursache. Diera Krankheitsform wurde auf veränderte Stoffwechselprozesse im Gehirn, beispielsweise aufgrund einer entsprechenden genetischen Veranlagung, zurückgeführt. Weitere Informationen zu einer Wochenbettdepression erhalten Sie hier. Mediziner sprechen dann von einer postnatalen Depression oder postpartalen Depression. In einigen Fällen tritt eine Depression auch in der Schwangerschaft erstmals auf.
Längerfristige Arbeitsüberforderungen können aber das Risiko für die Entwicklung einer psychischen Erkrankung, wie zum Beispiel einer Depression, erhöhen, und Burnout bzw. Burnout-ähnliche Symptome können ein Hinweise auf eine zugrundeliegende Depression sein, weswegen Anzeichen von Burnout ernst genommen werden sollten . Zu den ersten Warnsignalen gehören meist körperliche Beschwerden, wie zum Beispiel Schlafstörungen. Betroffene können nicht einschlafen oder wachen morgens zu früh auf und «spüren» ihre -Probleme sofort «auf der Bettdecke».
Die Behandlungsmöglichkeiten für alle drei Schweregrade sind verschieden (mehr dazu im Kapitel «Was die Leitlinie empfiehlt»). Deswegen ist es wichtig, dass möglichst alle Krankheitsanzeichen durch Fragen erkannt werden. Wenn bei Ihnen eine depressive Erkrankung festgestellt wurde, wird man gemeinsam mit Ihnen das weitere Vorgehen besprechen und wenn nötig eine Behandlung einleiten (mehr dazu im Kapitel «Andere Krankheiten ausschließen»). In den meisten Fällen kann eine Depression gut behandelt werden.
Erklärungsmodelle Zur Entstehung Von Depressionen:
Bei einer bipolaren Depression kommt es neben depressiven Episoden auch zu manischen Episoden. Diese sind von einer übersteigert gehobenen Stimmung und Aktivität geprägt und gehen bspw. Mit einem verminderten Schlafbedürfnis und übertriebenem Optimismus einher. In einer Psychotherapie werden Depressionen und ihre Begleiterscheinungen in Gesprächen und Übungen mit einem Therapeuten behandelt. Das hat sich auch bei einer Depression im Alter als wirksam erwiesen. Gegebenenfalls wird das therapeutische Vorgehen an individuelle Besonderheiten angepasst.