Wie man es macht

Kapitel 4 Das Gruppendiskussionsverfahren – Methode Und Methodologie

Nicht recht klar ist, weshalb BOHNSACK eine so enge Verknüpfung zwischen Gruppendiskussion und Milieuforschung vornimmt. Zwar mag ja sein, dass für diese Art der Forschung das Gruppendiskussionsverfahren besonders gut geeignet ist, das kann aber doch nicht heißen, es ausschließlich hierfür zu reklamieren. Um nur ein Beispiel zu nennen, in dem gewinnbringend mit dieser Methode gearbeitet wurde, sei auf Arbeiten zum Naturverständnis von Kindern hingewiesen (vgl. GEBHARD, BILLMANN-MAHECHA & NEVERS 1997). Das gleiche lässt sich für das anschließende Kapitel über die objektive bzw.

Zeitnah wieder verändern können, sondern primär auf die relativ stabilen kollektiven Orientierungsmuster, also die Arten des Denkens und Verhandelns einer Thematik in einer natürlichen Gruppe. Gruppendiskussionen werden nun als „repräsentante Prozessstrukturen“ begriffen. Interaktionsprozesse die in Gruppendiskussionen stattfinden, auf kollektiv geteilte „existentielle Hintergründe“ (K. Mannheim) der Gruppen verweisen, d. In milieu-, geschlechts- und generationsspezifischen Gemeinsamkeiten nieder und werden in einer Gruppendiskussion in Form „kollektiver Orientierungsmuster“ artikuliert.

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kapitel 4 das gruppendiskussionsverfahren – methode und methodologie

Voraussetzung für die Auswertung ist natürlich, dass Sie die Diskussion aufgezeichnet haben. Hierfür ist das Einverständnis aller Beteiligten nötig – lassen Sie sich das schriftlich geben! Wenn das Transkript fertig ist, lassen Sie bitte von Ihrem Textverarbeitungsprogramm Zeilennummern einfügen. Als Beispiel verwenden wir hier einen Dialog aus Shakespeares Stück Macbeth.

Methode Gruppendiskussion: Wofür Geeignet?

Je öfter Sie die Gruppendiskussion Methode selbst durchführen, umso selbstverständlicher gehen Ihnen die einzelnen Schritte von der Hand. Für die ersten Versuche können Sie sich für jeden der einzelnen Schritte Unterstützung holen. Es ist natürlich auch möglich, die dokumentarische Methode Gruppendiskussion als Komplettpaket anfertigen zu lassen. Bei einer deduktiven Vorgehensweise haben Sie schon vorab Kategorien für die Auswertung gebildet. Wenn Sie induktiv vorgehen, entwickeln Sie die Kategorien erst beim Durcharbeiten des Materials. Die Zuordnung der Aussagen zu den Kategorien müssen Sie schriftlich festhalten.

Der Leitfaden Gruppendiskussion sollte also im Vorfeld gut durchdacht werden. Am Ende fassen Sie das Gesagte noch einmal zusammen und geben den Teilnehmern der Runde die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen oder Ergänzungen zu machen. Während einer Gruppendiskussion entsteht eine Eigendynamik – dies kann inhaltlich sehr wertvoll sein. Allerdings müssen Sie als Diskussionsleiter diera Eigendynamik gut beobachten.

Andererseits erfährt die gesamte Arbeit durch die Zusammenführung zentraler Argumentationsstränge auch eine schöne Abrundung. Bei dem mit «narratives Interview» betitelten Kapitel wirkt die Überschrift etwas befremdlich, soll doch eine Methodologie und nicht bloß ihr zentrales Erhebungsverfahren beschrieben werden. Dies ist allerdings lediglich als eine Randbemerkung zu verstehen, denn ansonsten erhält man einen guten Einblick in wesentliche Aspekte soziologischer Biographieforschung. In diesem Forschungsbereich haben die Anregungen Fritz SCHÜTZEs zur sozialwissenschaftlichen Verarbeitung von Erzähltheorien bekanntlich ihren bislang wohl nachhaltigsten Einfluss hinterlassen.

Dieser Unentschiedenheit ist vermutlich auch die nicht näher begründete Auswahl der behandelten Methodologien geschuldet. Indem BOHNSACK aber versucht, beides zu verwirklichen, nimmt die Qualität des Buches Schaden. So aber ist es nicht allein zu der beklagten Halbherzigkeit gekommen, sondern auch zu vermeidbaren Redundanzen in den eben genannten starken und den noch verbleibenden Kapiteln des Buches.

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Anschließend wird die dokumentarische Methode vor der eigentlichen methodologischen Diskussion am forschungspraktischen Beispiel von Gruppendiskussionen mit Jugendlichen umrisshaft erläutert. Kapitel vier beginnt der Autor mit einer Einbettung der objektiven Hermeneutik in den allgemeinen Kontext der rekonstruktiven Sozialforschung. Darauf aufbauend beschreibt er die zwei «ineinander verschränkten Grundprinzipien», die gedankenexperimentelle Kontextvariation und die sequenzanalytische Verfahrensweise anhand ausgewählter Beispiele. Umfrageteilnehmer für die Bachelorarbeit finden Wir haben für dich eine Übersicht der verschiedenen Wege zusammengestellt, wie du Umfrageteilnehmer finden kannst + ein Beispiel. Die Wahrscheinlichkeit, dass Teilnehmende sozial erwünscht antworten, ist in einer Gruppe höher als bei Einzelinterviews.

Franzi hat ihren Bachelor in Publizistik und Kommunikation in Berlin abgeschlossen und steht nun kurz vor den Masterabschluss. Sie kennt sich besonders gut mit den verschiedenen Forschungsmethoden aus und schreibt leidenschaftlich gerne Artikel, die anderen Studierenden zum Abschluss verhelfen. Effiziente Methode für das Sammeln qualitativer Daten – alle Teilnehmenden werden gleichzeitig befragt. Ähnlich wie beim Kodieren des Experteninterviewskannst du die Antworten der Teilnehmenden nun bestimmten Kategorien zuordnen, die du anhand von Literaturrecherche in deinem theoretischen Rahmen festgelegt hast. Du musst dir von deinen Teilnehmenden das Einverständnis holen, um ihre Daten sammeln und verarbeiten zu können. Dafür kannst du ihnen eine Einwilligungserklärung vorlegen, die du unterschrieben von ihnen zurück brauchst.

Qualitative Sozialforschung – Die Rel

BOHNSACK führt dem Leser in einem historischen Durchgang die unterschiedlichen Vorstellungen, die bezüglich der Gruppendiskussion existieren, vor Augen. Die Konzeptionen POLLOCKs und MANGOLDs einerseits und die Wiederbelebung der Debatte durch NIESSEN und VOLMERG anderseits finden angemessene Berücksichtigung. Die weiteren methodologischen Argumentationen erinnern an die Ausführungen zur dokumentarischen Methode, da der Creador auch hier stark auf die Arbeiten Karl MANNHEIMs und sein eigenes empirisches Material rekurriert. Wie nach der Lektüre der anderen Kapitel schon zu erwarten war, erhellt BOHNSACK die Eigenart der Gruppendiskussion auch komparativ. Dazu stellt er Überlegungen zu einigen Unterschieden mit dem narrativen Interview an, die unter anderem um die Frage nach kollektiven und individuellen Erfahrungsformen kreisen.

Der Grund hierfür sind kleinere Stichproben und die relativ kurze Zeit, in der die Daten erhoben werden können sowie die Tatsache, dass die Teilnehmer frei reden können und somit keine aufwendige Operationalisierung der Fragestellung vorgenommen werden muss. Die Variationsbreite des Verfahrens bietet dem Forscher die Möglichkeit unterschiedliche Methoden wie bspw. Gruppendiskussionen sind vielfältig einsetzbar und zeichnen sich durch ihre Offenheit, Alltagsnähe und Flexibilität aus. Lamnek hat einen umfassenden Kriterienkatalog mit den Eigenschaften zusammengestellt, die ein Moderator optimalerweise mitbringen sollte.

Die Bildung kleinerer Gruppen wiederum empfiehlt sich dann, wenn die Teilnehmer vom untersuchten Thema in besonderer Weise betroffen sind und wenn zu erwarten ist, dass das Thema polarisiert bzw. In der Regel haben Gruppendiskussionen eine Dauer von ein bis zwei Stunden, kürzere Zeiten bergen die Gefahr in sich wichtige Aspekte nicht zu erfassen, längere Zeiten führen zur Erschöpfung der Teilnehmer und unproduktiven Beiträgen. Zur Erfassung der gewonnenen Daten sollte die Gruppen-diskussion entweder direkt protokolliert oder mittels Tonband bzw.

Es sind dies die dokumentarische Methode, die objektive Hermeneutik, das narrative Interview und das Gruppendiskussionsverfahren. Dass hiermit eine starke Beschränkung stattfindet, ist nicht weiter problematisch. Allerdings wäre es gerade für Neulinge auf dem breiten Feld der qualitativen Sozialforschung hilfreich, wenn dies auch schon im Buchtitel ausgewiesen würde. Bis auf die Anmerkung des Autors, dass die dargestellten «Grundlinien und Grundpositionen […] in ihrer Bedeutung […] nicht nur bestätigt wurden, sondern noch an Bedeutung gewonnen haben» (S.7), erfährt die Leserin bzw. Es lassen sich ja mühelos andere Methodologien und Methoden benennen, die auch einer vertieften Erörterung wert wären. Man denke etwa an die teilnehmende Beobachtung, die Konversationsanalyse oder die «Grounded Theory».