Wie man es macht

Kati Naumann Was Uns Erinnern Lässt, Kapitel 1

Nachts hören die das Gebell der Hunde und immer auch Schüsse. Aber sie lieben ihre Heimat mitten im Wald und wollen nicht aufgeben. Da ich selber in der DDR aufgewachsen bin, war ich sehr neugierig auf das Buch. Mir war bis jetzt nicht wirklich bewusst, dass die innerdeutsche Grenze am Rennsteig verlief und jahrzehntelang ein recht großer Teil militärisches Sperrgebiet war. Dieses Buch beschreibt das Leben der Familie Dressel von der Gründung ihres Hotels «Waldeshöh» im Thüringer Wald, von dessen Blütezeit bis hin zu dessen Untergang zu Zeiten der DDR.

Mir gefällt die Abwechslung sehr gut, die Rückblenden fand ich persönlich etwas besser, ich könnte mich sehr gut in die Familie hineinversetzen. Wenn Sie diera Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook, Twitter oder Google plus in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Man fühlt sich in die Zeit um 1977 zurück versetzt und erlebt viel Deutsch-deutsche Geschichte. Bei dem Keller handelt es sich um Überreste des Hotels Waldeshöh, das die Familie Dressel seit Generationen betrieb. Aufgrund der Lage in der Sperrzone, nahe der Grenze der DDR zur BRD war es für Besucher nicht mehr ohne weiteres zu erreichen, für einen Hotelbetrieb eine äußerst ungünstige Entwicklung. Die Betreiber wurden durch das System in der DDR Restriktionen und schließlich der Enteignung und Umsiedlung ausgesetzt.

Was Uns Erinnern Lässt (ungekürzt)

Mich hat hier sehr die deutsch-deutsche Geschichte interessiert, diera wurde teilweise sehr gut vorgestellt ( ), insbesondere die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Verhältnisse in der DDR. Dieser Keller gehörte zum Hotel „Waldeshöh“ der Familie Dressel und diese Familie sucht Milla nun. Viele Jahre später stößt Milla auf die Überreste des Hotels und beginnt sich für die Vergangenheit zu interessieren. Die DDR ist längst Geschichte und die Dressels würden gern ihr Grundstück zurück erhalten. In Rückblenden wird die Familiengeschichte der Dressels anschaulich beschrieben. Das lebendige Familienleben, genauso wie die Einschränkungen der Bewohner im DDR-Grenzgebiet.

Manche von ihnen haben sich immer wieder vergewissert, dass es sich um einen fiktiven Roman handelt und sie anonym bleiben werden, andere wollten über ihre Erlebnisse überhaupt nicht sprechen und wieder andere waren froh, es erzählen zu dürfen. Ich habe viele Stunden damit zugebracht fremden Menschen zuzuhören, die mir ihre Lebensgeschichten anvertraut haben, und beim Abschied waren es jedes Mal keine Fremden mehr für mich. Ich habe mit einer Frau gesprochen, die von ihrer Deportation als 10jährige berichtet hat. Sie konnte mir noch jedes schreckliche Detail des Morgens, an dem es geschah, berichten.

Deutsch-deutsche Grenzgeschichte in einer besonderen Form erzählt! Die Vergangenheit verkörpert Christine Dressel, die im Hotel Waldeshöh aufgewachsen ist. Sie hat den Ausbau der innerdeutschen Grenze miterlebt, am eigenen Leib viel intensiver als die meisten DDR-Bürger erfahren, welche Bedeutung und Auswirkungen diera Grenze für die einfachen Leute hatte. Die Moderne wird durch die junge Milla vertreten, deren Leben von einer gewissen Trostlosigkeit geprägt zu sein scheint. Als Alleinerziehende entgleitet ihr der langsam erwachsenwerdende Sohn Neo, der bisher ihr Leben bestimmt hat.

Ich werde mich demnächst wohl mal mehr mit dem Thema beschäftigen. Ich überlege auch schon seit längerem, mal auf die Suche nach einem Lost Place zu gehen, dieses Buch hat meinen Wunsch wieder ein bisschen dazu bestärkt. Wer sich für die deutsch-deutsche Vergangenheit im ehemalige Grenzgebiet interessiert findet hier am Schicksal der fiktiven Hotelbesitzerfamilie Dressel einen interessanten Rückblick. Dass Zwangsenteignungen oder Deportationen gab, wusste ich nicht.

Und trotzdem kann ich es noch heute mitsingen, am Rennsteiglied führte einfach kein Weg vorbei.

Sie ist wie viele andere unterwegs und postet ihre Erfolge im Internet um ihre Erlebnisse mit anderen zu teilen. Als sie im Thüringer Wald unterwegs ist, glaubt sie nicht, dass sie an diesem Tag noch erfolgreich sein wird. Dann bemerkt sie plötzlich im Wald Pflastersteine, einen Weg der fast zugewachsen ist. Plötzlich bemerkt sie, dass der Untergrund auf dem sie steht, anders ist.

kati naumann was uns erinnern lässt, kapitel 1

Obwohl das Haus darüber amputiert worden war, lebte der Keller noch. Neben bis zur Decke geschichtetem Holz lag ein säuberlicher Stoß mit Zeitungen und Zeitschriften. Milla schnitt die Paketschnur auf und sah die Hefte durch. Sie gehörten einem Andreas Dressel, Klasse 6a, und einer Christine Dressel, Klasse 8b. Das Zuhause der damals 14-jährigen Christine ist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald.

Roman

Sie forscht nach, denn die Geschichte interessiert sie sehr und findet Christine Dressel, die damals bis zu ihrem 14. Die Familie Dressel versucht alles, um ihren ehemaligen Besitz wieder zu bekommen, was nicht so einfach ist. Die Kinder genießen trotz der besonderen Umstände eine unbeschwerte Kindheit in den weiten Wäldern, genießen den Duft und das Rauschen des Waldes immer in der Hoffnung, das Hotel bald wieder in Betrieb nehmen zu können. Doch das Regime der DDR erschwert ihnen immer mehr das Leben. So nah an der innerdeutschen Grenze sind sie oft der Willkür der Soldaten ausgesetzt.

Deutsch-deutsche Geschichte: Berührend Und Nahbar Erzählt

Viele Wanderer übernachteten dort, doch mit dem Krieg war es damit aus. Denn nun lag es in einer Sperrzone und man legte den Bewohnern nahe, dort weg und in ein nahe gelegenes Dorf zu ziehen. Doch die Familie wollte ihre Heimat und ihren geliebten Wald nicht verlassen. Man wollte sie dort mit allen Mitteln vertreiben – mal gab es keinen Strom, dann kam kein Postauto mehr zu ihnen.