Wie man es macht

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Deswegen dürfe sein Aufenthaltsort nicht verraten werden.Daraufhin findet sich der Schneider am nächsten Morgen von zahlreichen Geschenken umringt. Die Goldacher heißen ihn mit all demjenigen willkommen, was ein richtiger Graf braucht. Strapinski ist über die schönen Kleider und Dinge (z.B. eine Reitpeitsche) sehr erfreut und spaziert durch die Stadt.

Der Kutscher hält den Wagen an und bietet Wenzel Strapinski an, ihn mitzunehmen. Er landet im Gasthaus „Zur Waage“, wo er für einen Herrn der gehobenen Klasse gehalten wird, da er gut gekleidet ist und in einer pompösen Kutsche vorgefahren ist. Der Wirt bittet ihn herein und lädt ihn zu einer Mahlzeit ein. Sein Leben ist von äußeren Umständen bestimmt und auch in Goldach verstrickt er sich gegen seinen Willen in eine Lügengeschichte, bis er schließlich entlarvt wird. „Kleider machen Leute“ ist 1874 in der Novellensammlung „Die Leute von Seldwyla“ veröffentlicht worden. Die Geschichte gehört zur Stilrichtung des poetischen Realismus.

Es kommen einige Herren der Goldacher Gesellschaft in die Gaststube, unter anderem der Buchhalter Melcher Böhni, der Stadtschreiber, de… Er ist Schneidergeselle und hat gerade Arbeit und Lohn verloren. Der Hunger plagt ihn, und er ist auf der Suche nach einer neuen Anstellung. Durch seine extravagante Kleidung wirkt er wie ein Edelmann.

Eine gemütliche Runde, unter ihr der Sohn des Hauses, gesellen sich zu Strapinski, bieten ihm Zigarren an, trinken und spielen Karte. Bald verlegen sie den Ort ihrer Zusammenkunft auf das Gut des Amtsrats. Da er Wert auf gute Kleidung legt, ist er für die Verhältnisse eines Schneiders recht vornehm gekleidet, was ihm ein „edles und romantisches Aussehen“ verleiht.

Der arme Schneider Wenzel Strapinski wandert auf der Landstraße zwischen Goldach und Seldwyla dahin. Als er so langsam dahinwandert kommt eine herrschaftliche Kutsche heran und der Lenker des Gefährtes erbietet sich Strapinski nach Goldach mitzunehmen. So gelangen sie vor das Tor des ersten Gasthofes in Goldbach.

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In der Küche wird eine sehr große Anstrengung unternommen, dem vermeintlichen Edelmann das Beste vom Besten aufzutischen. Der eigentliche Schneider versucht mehrmals die Situation aufzuklären, scheitert aber an seiner Schüchternheit. In der Geschichte gewinnt der arme Schneidergeselle Wenzel Strapinski aufgrund seines gepflegten Äußeren die vollkommene Aufmerksamkeit der Goldacher Stadtbewohner, die ihn für einen polnischen Grafen halten.

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Der Erzähler tritt in realistischen Werken meist in den Hintergrund und taucht nur noch als illusionsloser Beobachter auf. Dabei versucht der Beobachter recht genau alltägliche Situationen zu schildern, die auf ländlichen und dörflichen Orten stattfinden. Die Alltagsbeschreibungen werden von einer ebenso einfachen Sprachen begleitet, die auf ausschmückende Stilmittel wie Metaphern gerne verzichtet.

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Wenzel entdeckt einen Reisewagen, und der Kutscher bietet ihm an, Platz zu nehmen. Kurz darauf fährt er auch schon los und hält in Goldach vor dem Gasthaus „Zur Waage“. Der Wirt bittet den edel aussehenden Herrn sofort herein, Wenzel folgt stumm.

Der Amtsrat

Die Bürger von Goldach empfangen Strapinski ehrenvoll, denn aufgrund seiner Kleider und der Reise mit der luxuriösen Kutsche wird der Schneider fälschlicherweise für einen polnischen Grafen gehalten. Strapinski wird in das Gasthaus ›Zur Waage‹ gebeten, wo der Wirt ihm das beste Essen und das beste Zimmer anbietet. Strapinski hat ein schlechtes Gewissen und möchte die Verwechslung aufklären, doch sein Hunger lässt ihn schweigen.

Erste Seite der stenografischen Ausgabe in Einheitskurzschrift von 1936, Winklers Verlag, Darmstadt, 1953. Stenografische Ausgabe in Einheitskurzschrift von 1936, Kesselringsche Verlagsbuchhandlung, Wiesbaden, 1948. Diesem Amt verdankt er vermutlich den letzten Anstoß zur Niederschrift. Weitere Ermittlungen ergeben, dass Strapinski sich nirgendwo strafbar gemacht und stets mit seinem schlichten bürgerlichen Namen unterzeichnet hat. Die Seldwyler schießen zu Ehren des Hochzeitspaares Salut, Strapinski wird ihr bevorzugter „Marchand Tailleur“ oder „Tuchherr“, wie sie es nennen. Doch klagen sie bald, „er presse ihnen das Blut unter den Nägeln hervor“, da er auf Bezahlung der gelieferten Sachen besteht.

Da der Schneider von vornehmen Aussehen ist, hält man ihn für einen polnischen Grafen und geleitet ihn ehrfurchtsvoll in den Speisesaal. Was immer er auch tut, alles wird als Vornehmheit ausgelegt. Strapinski macht einige verzweifelte Fluchtversuche, doch es gelingt ihm nicht zu entkommen. Er schrieb Dramen für sein eigenes Puppentheater und war sehr phantasievoll. Mit dreizehn kam er in die Züricher Industrieschule, wo er nach einem Jahr wegen seiner Teilnahme an einer Demonstration gegen einen Lehrer wieder hinausflog.

Nettchen spricht sich mit Wenzel aus, erkennt seine ehrlichen Absichten und heiratet ihn trotz aller Widerstände. Dem Schneider gefällt seine neue Rolle als Graf immer besser. So lässt er seine anfänglichen Fluchtpläne fallen und strebt sogar eine Heirat mit Nettchen an.

Als Wenzel jedoch sein schlechtes Gewissen nicht mehr ertragen kann, setzt er einen Geldbetrag in der Lotterie, um die Stadt zu verlassen und bei einem Gewinn seine Schulden begleichen zu können. In der Zwischenzeit gesellt sich die Goldacher Gesellschaft hinzu. Unter anderem trifft Wenzel auf den Buchhalter Melchior Böhni. Bei einem Kartenspiel gelingt es Wenzel Strapinski eine höhere Geldsumme zu gewinnen, mit der er seine Rechnung im Gasthof begleichen kann. Nun hält der Schneider es für die beste Idee, Goldach wieder zu verlassen. Doch als er dem Amtsrat und seiner Tochter Nettchen begegnet, verliebt er sich in das schöne Mädchen.