Da ein Gesamtüberblick kaum möglich ist, soll diese Untersuchung anhand der Werke zweier in dieser Zeit bekannter Dichter, vollzogen werden. Diese zu untersuchenden Werke wurden beide noch zu Opitz´ Lebzeiten und wenige Jahre nach Erscheinen des Buches von der deutschen Poeterey, veröffentlicht. Zum einen wird das Gedicht „Ihr Herz ist gefroren“ von Georg-Rudolf Weckherlin einer kritischen Untersuchung in Bezug auf Opitz´ Regeln unterzogen werden. Zudem soll die Person Georg-Rudolf Weckherlin kurz in ihrem Kontext dargestellt werden, da von einem einzigen untersuchten Gedicht nicht eine allgemeingültige Aussage, wie beispielsweise “Weckherlin richtet sich nicht nach Opitz!
Seine neuen Regeln richteten sich nicht an den Versmaßen von antiken Überlieferungen aus, sondern hatten eine eigene, an die deutsche Sprache angepasste, metrische Form. Die Echolyrik fand durch sein Hauptwerk ebenfalls ihren Weg in die Literatur deutscher Dichter. Martin Opitz verfasste mit seinem Gedicht Echo oder Wiederschall eines der am häufigsten reproduzierten Echogedichte seine Zeit und des Barock.
Er betrachtete die deutsche Dichtung als Kunstgegenstand, die einen hohen Rang innehaben sollte. Es gelang dem Dichter, eine neue Art der Poetik ins Leben zu rufen, die sich nachhaltig manifestierte. Jahrhundert verhalf er der deutschen Literatur zum Anschluss an die europäische Entwicklung. Opitz versuchte, die deutsche Dichtung zu einem Kunstgegenstand höchsten Ranges zu erheben. Dies beinhaltete die Ablehnung unreiner Reime, eine exakte Orientierung am Versmaß, das Vermeiden von Fremdwörtern sowie die Bevorzugung des Alexandriners, wobei der Knittelvers vermieden wurde.
ARISTOTELES war der wohl größte Denker des Altertums und ein universeller Gelehrter. 1626 trat der Protestant OPITZ in die Dienste des katholischen Burggrafen CARL HANNIBAL VON DOHNA, des Präsidenten der kaiserlichen Kammer und Führers der katholischen Partei und damit der Gegenreformation in Schlesien. OPITZ war Sekretär und Leiter der geheimen Kanzlei und als solcher häufig auf Reisen, um diplomatische Aufträge zu erfüllen. Nach Berlin, Dresden, Warschau, Straßburg, Prag und 1630 nach Paris, wo er mit HUGO GROTIUS (1583–1645, Rechtsphilosoph und Mitbegründer des modernen Völkerrechts) zusammentraf. Allerdings bezieht Opitz sich mit dieran Gedanken nicht nur auf die Lyrik, sondern auf jegliche Dichtung in gebundener Sprache, also auch auf Epos und Drama.
Opitz fordert eine sich an der natürlichen Wortbetonung der jeweiligen Sprache orientierende Metrik und bestimmt die deutsche Metrik im Unterschied zur lateinischen, quantifizierenden, als eine qualifizierend-akzentuierende. Diera Differenz markiert und im Bewußtsein der Dichter verankert zu haben ist das eigentliche Verdienst der Opitzschen Poeterey. Opitz formuliert die folgenreiche These, daß das natürliche, der Sprachbetonung angemessene, Metrum im Deutschen ein streng alternierendes sei, so daß es gelte, die antiken Versfüße Anapäst und Daktylus zu vermeidenden. Vielmehr müsse der Alexandriner das wichtigste deutsche Versmaß werden – eine Forderung, die sich zunächst durchsetzte.
Literaturverzeichnis
Viele der von ihm darin aufgestellten Regeln sind heute noch gültig. Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinienim Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie. Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten. Als fremdsprachliches Material erkannte Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dezember 1597 in Bunzlau, Herzogtum Schweidnitz-Jauer; gestorben am 20. August 1639 in Danzig, war ein deutscher Dichter, einer der wichtigsten Theoretiker des Barocks und gilt als Begründer der Schlesischen Dichterschule. Er galt seinen Anhängern als Vater sowie Wiederhersteller der deutschen Dichtung.
Gleichzeitig setzt er mit einer anschließenden Schilderung des Verfalls der antiken Sprachen Latein und Griechisch einen Kontrast zur weiteren Legitimation der deutschen Sprache. Opitz ist der Meinung, dass es eine „Kulturpolitik“ nicht ohne rhetorische Politik geben kann, weshalb seine poesiologischen Regeln nur in dem kulturpolitischen Kontext verstanden werden können. Martin Opitz von Boberfeld hatte viele Anhänger, die ihn als Vater und Wiederhersteller der Dichtkunst bezeichneten. Sein Ziel war es, die deutsche Dichtkunst auf der modernen Basis humanistischer Bestrebungen sowie überlieferter antiker Formen zu reformieren.
Hatten Anteil an der erneuten Popularisierung von OPITZ, als sie ihn in den späten 60er Jahren als eine Persönlichkeit von großer literarischer und sozialpolitischer Bedeutung charakterisierten. Auch in den nachfolgenden Epochen war er hoch angesehen und bis ins 18. Jahrhundert hinein Maßstab in dichtungstheoretischen Fragen. 2), das an SENECA orientierte Trauerspiel („Trojanerinnen“) und den Roman bekannt, führte die Elegie in die deutsche Literatur des Barock ein und begründete zudem mit seinem Libretto für „Daphne“ die deutsche Oper. 1629 wurde OPITZ in die „Fruchtbringende Gesellschaft“ aufgenommen, einen Sprachorden, dessen Anliegen es war, der deutschen Sprache und Literatur zu gesellschaftlichem Ansehen zu verhelfen.
Kurz vor seinem Tod veranlasste er, seine gesamte politische Korrespondenz zu vernichtet. Die Grabstätte des bedeutenden Dichters befindet bis heute in der Marienkirche zu Danzig. In seiner Rolle als Hofhistoriograf beschäftigte sich Opitz mit altdeutscher Poesie, begann das Studium der sarmatischen Altertümer und veröffentlichte 1639 sein Werk Annolied, dem er einen bekannt gewordenen Kommentar mitgab. Trotz Adelstitel musste Opitz weiter um ganzheitliche Anerkennung als Dichter kämpfen.
Bedeutung Seines Schaffens Und Tod In Danzig
Allgemein gesagt gibt es viele, vor allem mehrsilbige Wörter, welche nach Opitz nicht verwendet werden dürften. Da es für einige davon keine Synonyme gibt, ist der Creador gezwungen, in diesem Teil entgegen dem Opitz´schen Regelwerk zu handeln. Auch einige Satzstrukturen, wie beispielsweise „Hier wo der Weg hin nach Damascus geht“15, darf Opitz unter strenger Befolgung seines Regelwerkes und unter dem Gesichtspunkt, dass richtig betont werden muss, nicht verwenden. Der Wandel der „skeptische Haltung gegen eine dekadente Latinität“ wird vermutlich durch die Auseinandersetzung mit Daniel Heinsius᾿ Nederdeuytschen Poemata angestoßen.
Die barocke Lyrik hätte sich auch ohne Opitz in die Richtung entwickelt, in der sie es tat, ohne Zweifel. Aber Opitz und dieses kleine Büchlein hier haben die Entwicklung ebenso ohne Zweifel beschleunigt. Heute ist der Text allerdings ‘nur’ noch von literaturgeschichtlichem Interesse. Die antiken Heldenepen stammen aus der Archaischen Zeit Griechenlands (800–500 v. Chr.).
Erst mit Lessings Konzept des bürgerlichen Trauerspiels beginnt eine schrittweise Überwindung dieser Vorschrift. Ihre Mißachtung wird von Opitz noch als Regelverstoß gewertet. Von etlichen sachen die den Poeten vorgeworffen werden; vnd derselben entschuldigung.
Sie waren, wie gesagt, sowieso schon in ihrer Anlage vorhanden und bedurften nur noch der ausdrücklichen Darlegung, auf die man sich dann stützen konnte. Erneut ist das bedeutungstragende Prädikat in der Senkung und stattdessen eine Präposition in der Hebung. Das Wort Wüsteney, welches dem natürlichen Sprachfluss entsprechend ein Anapäst (◡ ◡ —) sein müsste, wird von Opitz in Form eines Kreticus (— ◡ —) verwendet. Den Schwerpunkt der phonologischen Forderungen stellt die Reimfindung und -bildung ofrecer. Als Negativbeispiel gibt er die sich nicht reimenden Wörter verkehren und hören21 an.
Dennoch war Opitz’ Übertragung dieser lateinischen Dichtungslehre ins Deutsche sehr wirkungsvoll. In der Opitznachfolge entstanden weitere bedeutende Lehrbücher der Poesie, u. Von August Buchner, Georg Philipp Harsdörffer und Sigmund von Birken. Es gibt eine Unzahl von Editionen, Auflagen und Kommentaren der Poeterey, ein Ende ist nicht abzusehen. Was jedoch immer gleich bleibt, ist die Wiederholung der Bedeutung, die Opitz für die Verslehre hatte.