Wien und seinen Bewohnern wird ja schon immer eine gewisse Affinität zum Tod nachgesagt. Kapuzinergruft und Bestattungsmuseum zeugen davon und nichts geht über «a schöne Leich». Melanie Raabe hätte keinen passenderen Schauplatz für ihre Geschichte finden können. Atmosphärisch dicht erzählt sie in sehr eingängigem Schreibstil von den winterlichen verlassenen Straßen und Parks. Sie erschafft Bilder, die plastisch vor dem Apogeo des Lesers erscheinen und, die den mysteriösen Charakter des Thrillers unterstreichen. Die Kälte, die nächtliche Stille, die Geräusche und Gerüche werden greifbar.
Weiter gab es auch hin und wieder Tippfehler und in einem Kapitel fehlt sogar ein Wort. Dies sollte meiner Meinung nach bei solch einer Autorin nicht passieren. Als ich dann am Ende erfuhr, wie das ganze Zusammenhing war ich doch wieder begeistert von der Plot Idee. Ein eleganter Trick, der einen durchaus mehr hätte fesseln können, wären da nicht die vielen Abschweifungen gewesen.
TriStar Pictures sicherte sich auf der Berlinale die Filmrechte an „Die Falle“ und plant bereits die Umsetzung des Filmprojektes. Im Laufe der vergangenen Jahre erschienen mehrere Romane der Autorin. Alle erhielten auch international sehr gute Kritiken. Wer es gerne etwas blutig hat, wird von Der Schatten enttäuscht sein.
Bis zum vorgezogenen Showdown ist „Der Schatten“ ein guter psychologischer Krimi mit Pageturner-Qualitäten. Danach fallen Auflösung und Erklärung etwas flach aus, und Raabe bedient sich konstruierter Kunstgriffe, die nicht so überzeugen wie der erste Teil des Hörbuchs. Ein Sprecherwechsel hin zur zwar sympathischen, aber technisch nicht versierten Autorin als Sprecherin trägt zum schwächelnden Ende bei. Alles in allem ein hörenswertes Psycho-Spiel, an dessen Ausklang man aber keine überhöhten Erwartungen stellen sollte.
Die Schriftstellerin zeigt, dass es jedermann möglich ist, seine Träume zu verwirklichen und seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Die Zusammenarbeit mit dem btb-Verlag hat die Autorin zu dem gemacht, was sie heute ist – eine erfolgreiche Schriftstellerin, die mit ihren Romanen eine breite Leserschaft anspricht. Sie konnte mit ihren Büchern sogar das Interesse der Filmindustrie auf sich ziehen.
Tess Gerittsen: Der Anruf Kam Nach Mitternacht
So aber bleibt man mehr außenstehender Beobachter als mitfiebernder Leser. Norah verlässt ihren Freund Alex und zieht von Berlin nach Wien. Ausser 2, 3 guten Freunden kennt sie keine Menschenseele in der neuen Stadt. Umso erstaunter ist sie, als eine alte Bettlerin sie auf der Strasse anspricht, und ihr mitteilt, dass sie am 11.
Anschließend zog sie nach Köln, um dort tagsüber als Journalistin zu arbeiten und nachts Bücher zu schreiben. Die Autorin hat bisher drei Thriller veröffentlicht und auch Hollywood hat ihre Geschichten entdeckt. Melanie Raabe setzt sich außerdem als Lesebotschafterin der Stiftung Lesen für die Leseförderung ein. Das Ende hat mich mit einer überraschenden Auflösung gepackt, doch die „Umsetzung“ fand ich ein bisschen zu dramatisch. Nachdem ich jetzt alle drei Thriller der Autorin gelesen und einen Vergleich habe, ist dieser meiner Meinung nach am schwächsten. Nichtsdestotrotz macht man beim Kauf keinen Fehler und bekommt gute Unterhaltung, die auch zum Nachdenken anregt.
Ein gefundenes Fressen für die Person, die alles daran setzt, dass Norah sich erinnert und ihre Schlüsse zieht. Tatsächlich könnte die Form eine zeitgemäße Versinnbildlichung des Zusammenwirkens der von Sigmund Freud skizzierten psychischen Instanzen sein. Unbewusst steuert es ihre Auseinandersetzung mit der Prophezeihung, macht sie empfänglich für die Botschaften, die einen Zusammenhang dieses Ereignisses mit Arthur Grimm suggerieren. Norah ist 34 Jahre alt, arbeitet als Journalistin und ist nach der Trennung von ihrem Freund Alex gerade von Berlin nach Wien gezogen.
Langsam führt sie den Leser durch die Geschichte, packt nach und nach nicht nur Umzugskartons sondern auch Geheimnisse und Vergangenes aus. Bis fast zum letzten Dritten muss man diesen langsamen Storyaufbau aber mögen, sonst empfindet man ihn eher als schleppend. Anfangs, findet sie das ganze nur lächerlich und überlegt sich stattdessen eine Reportage über Obdachlose zu schreiben. Doch als dann plötzlich Dinge aus ihrer Wohnung verschwinden und sie durch Zufall tatsächlich einem Arthur Grimm begegnet fühlt sie sich nicht mehr so sicher in ihren vier Wänden… Die Journalistin Norah zieht von einem Tag auf den anderen für einen Job nach Wien. Dort erwartet sie aber alles andere als ein entspannter Start.
Die Methapern und allgemein Wortwahl ist richtig toll und erwartet bzw. Für mich ist die Geschichte eher ein Roman und im falschen Genre gelandet. Mir hats auf jeden Fall die Lust auf weitere Bücher von der Autorin vermiest. Ein schöner Psychothriller mit einer starken Protagonistin. Einziger Kritikpunkt sind ein paar Längen, die das Buch hatte.
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Die Journalistin Norah Richter trennt sich in Berlin von ihrem Freund und läßt alles hinter sich. Sie nimmt eine neue Anstellung in Wien an und will sich dort eine neue Existenz aufbauen. Kaum dort angekommen, prophezeit ihr eine Bettlerin, daß Norah am 11.
Café Leben Von Jo Leevers
Die Kapitel sind angenehm lang, der Schreibstil grandios mit passend gewählten Wörtern und Beschreibungen. Insgesamt ließ sich das Buch dadurch flüssig lesen. Zuletzt habe ich «Die Falle» und «Die Wahrheit» gelesen. Also wollte ich natürlich auch unbedingt «Der Schatten» lesen. Nach dem Studium arbeitete sie tagsüber als Journalistin – und schrieb nachts heimlich Bücher. 2015 erschien DIE FALLE, 2016 folgte DIE WAHRHEIT, 2018 dann DER SCHATTEN und 2019 DIE WÄLDER. Ihre Romane werden in über 20 Ländern veröffentlicht, mehrere Verfilmungen sind in Arbeit.
Der Höhepunkt ist recht spannend, aber danach folgt eine Wiederholung dessen aus der Ich-Perspektive. Mein Newsletter informiert dich über neueste Beiträge auf meinem Blog. Du kannst das Abonnement jederzeit beenden.