Der Tempelherr reagiert darauf ablehnend und meint, es sei mehr als genug, wenn dieser weiß, dass er gefangen genommen und begnadigt wurde. Weshalb er als einziger vom Tod verschont wurde, weiß der Tempelherr allerdings nicht. Der Derwisch sagt daraufhin, dass er bald kein Schatzmeister mehr sein wird und stattdessen seinen Traum leben wird. Dieser besteht darin, am Ganges mit Lehrern seines Glaubens spazieren zu gehen und Schach zu spielen.
Aus heiterem Himmel überkommt Daja ein Gefühl nach Heimweh, nach Europa. Nachdem aber der Ring an einen Vater gelangt, welcher seine drei Söhne gleichermaßen liebt hat, lässt dieser zwei weitere Ringe anfertigen, die komplett ident sind. Während Al-Hafi seinen Gedanken nachgeht, sieht er in einem Busch zwei flüsternde Männer.
Nathan konnte nicht nach der Identität des Retters fragen. Jetzt weißt du, worum es in „Nathan der Weise“ geht und kennst dich mit den Figuren sowie dem historischen Hintergrund aus. Um eine vollständige Szenenanalyse für das Werk schreiben zu können, schaust du dir am besten direkt unser Videodazu an. Zu Beginn des Gesprächs ist die Stimmung zwischen den beiden angespannt. Curd verhält sich Nathan gegenüber abweisend und ist unhöflich. Der Tempelherr sieht Rechts Rettung aus dem brennenden Haus nur als seine Pflicht an.
Kapitel: Recha
Auf der Reise findet er die Zeit, über seine Herkunft nachzudenken. Seine Unwissenheit über die eigene Religion quält ihn, obwohl Elijahu sich wie ein Vater um ihn kümmert. Als die Gruppe in Jericho ankommt, lernt Gechem den Muslim Mussa kennen, der ihm Kenntnisse über die Gewinnung von Balsam näherbringt.
Dabei waren achtzehn Jahre zuvor Nathans Frau und sieben Söhne in den Flammen umgekommen. Nach den sieben Trauertagen brachte ein Klosterbruder einen Säugling zu Nathan. Nathan sah darin ein Zeichen Gottes, nahm das Kind als sein eigenes an, nannte es Recha und zog mit ihm und Elijahu nach Jerusalem. Jetzt fordert Nathan von Elijahu, das begabte Findelkind Geschem wie einen eigenen Sohn zu erziehen. Dies sei eine Menschenpflicht, unabhängig davon, ob Geschem als Jude oder Moslem geboren sei. Der Tempelritter und Recha verlieben sich ineinander, doch eine dauerhafte Verbindung zwischen einem Christen und einer Jüdin erscheint ausgeschlossen.
Sie überlegt sich schlussendlich, dass es vielleicht besser wäre, ihn zum Abendessen einzuladen und kehrt nach Hause zurück. Während sich der Hausherr auf einer Handlungsreise in Damaskus befindet, bricht in seinem Haus ein Feuer aus. Der behinderte Geschem ist unfähig einzugreifen und wird Zeuge, wie ein unbekannter Tempelritter Recha, Nathans Tochter, aus den Flammen rettet. Geschem verliert das Bewusstsein und glaubt aufwachend, dass Recha tot ist. Erst allmählich erkennt er, dass sie wohlauf ist und in den Armen des inzwischen heimgekehrten Nathan liegt, der sich erfolglos nach der Identität des Retters erkundigt.
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Nathan kniete nieder und dankte ihm dafür, dass er seine Tochter gerettet hatte. Daya schlug zurück, indem sie ihre Landsleute an grundlegende christliche und ritterliche Werte erinnerte. Nathan und der Ritter kamen sich bei diesem Essen näher und wurden Freunde. Recha sprach die ganze Nacht kaum und Daja bemerkte, dass sie in den Ritter verliebt hatte. Elijahu, der Freund und Assistent Nathans, beschrieb seine Erfahrungen bei der Rückkehr von einer Handelsreise nach Damaskus.
Daja appellierte daraufhin an die christlichen Werte der Templer und lud den Ritter zum Nachtmahl in Nathans Haus ein. Am Abend tauschten Nathan und er sich über die biblische Vision einer idealen Welt aus und wurden Freunde. Beim Aufwachen erinnert sich Recha an ihren Retter als einen Engel und sieht nur widerstrebend ein, dass es sich um einen Menschen gehandelt haben muss. Es soll zu einer Geschäftsreise nach Jericho kommen, welche Nathan Recha zuliebe unternahm und bei welcher auch Geschem, Elijahu und Jakob dabei anwesend sein sollen. Wenn nicht die Ungewissheit über seine religiöse Abstammung wäre, so könnte Geschem glücklich sein, weil Elijahu sich wie ein Vater um ihn kümmert.
Kapitel 14: Tempelritter
Geschem sollte glücklich sein, dass Elijahu sich wie ein Vater verhält und sich um ihn kümmert. Als am Abend der Ruf des Muezzins zu hören ist und Mussa zum Gebet ruft, bleibt Geschem allein vor der Moschee stehen. Das öffnet Geschem die Augen und er weiß´, dass er bei Elijahu bleiben und weiterhin als Jude leben möchte.
Am Abend tauschten Nathan und er sich über biblische Vision einer idealen Welt aus und wurden Freunde. Beim Aufwachen erinnert sich Recha an ihren Retter als einen Engel und sieht ein, dass es ein Mensch war. Nachdem sie am Vortag dem Tod nahe gewesen war, läuft sie heute durch Jerusalem und ist überrascht von den vielfältigen Eindrücken, die sie mit allen Sinnen wahrnimmt. In der Nähe der Grabeskirche entdeckt sie den Tempelritter, dem sie ihr Leben verdankt. Sein Anblick trifft sie wie ein Blitz und sie beschließt, Daja zu bitten, ihn in das Haus ihres Vaters einzuladen.
Es stellt sich heraus, dass dessen Behinderung ebenfalls auf einen Brand zurückzuführen ist. Nathan fordert Elijahu auf, sich um Geschem zu kümmern und ihn für den Handel auszubilden. Der Tempelritter fühlt sich körperlich und seelisch erschöpft, nachdem er aus seiner Heimat Schwaben bis ins weit entfernte Jerusalem kam, um dort im Namen Gottes zu kämpfen.
Er sieht das sogar als Gotteslästerung, wenn man selbst so besonders sein will, dass Gott persönlich einen Engel schickt. Daja und Recha verteidigen sich damit, dass der Tempelherr so in sich geruht habe, wie es nur Engel können und er dann verschwunden sei. Nathan lässt aber auch das nicht gelten, denn nur weil er nicht mehr unter den Palmen am Heiligen Grab spazieren ginge, hieße das nicht, dass er ein Engel ist.
Es wird nicht deutlich, ob der Tempelritter in seiner Bedrängnis Nathan verrät, er erkennt jedoch die Gefahr, in die er Nathan gebracht hat. Daja erzählt, wie sie aus heiterem Himmel das Heimweh nach Europa wie eine Krankheit überkam und sie daraufhin für den Abend eine Verabredung mit dem Tempelritter traf. Sie war sich bewusst, dass die Wahrheit über Rechas Herkunft Nathans Leben zerstören würde. Nachdem sie sich im Gespräch mit dem Tempelritter zunächst zurückhalten konnte, entfährt ihr die Andeutung, dass Recha eine Christin und nicht Nathans leibliche Tochter ist.