Hierbei wird nicht nur auf die eigentliche Handlung eingegangen, sondern auch die teilweise sehr umfassenden Retrospektiven der spezifischen Presenten zusammenfassend beschrieben. Mirjam Presseler selbst bezeichnet ihre Geschichte als ein Nachwort zu Lessings «Nathan der Weiße». Sie erzählt aus verschiedenen Perspektiven, so kann der Leser sich gut einlesen.
Als Täter kommen sowohl die Moslems wie die Christen, die unter den Befehlen des Patriarchen stehen in frage. Nathans Pflegetochter Recha verzichtet allerdings auf eine Aufklärung der Tat. Sie ehrt ihren Ziehvater und tritt sein Erbe an, indem sie Worte der Versöhnung spricht.
Sie wunderten sich, dass der Sultan wissen wollte, welche Religion für Nathan die Wahre sei. Al-Hafi kannte seinen Vetter und wusste, dass er Nathan eine Falle stellen wollte. Bei dieser Geschichte handelte es sich um einen Ring, von dem eine geheime Kraft ausging. Er sollte jedem Träger, der an ihn glaubte, vor den Mensch und vor Gott angenehmer machen. Er wollte keinen von ihnen enttäuschen und ließ daher zwei Kopien des Rings herstellen. Doch es kam anders und die drei Brüder stritten darüber, wer vom Vater den echten Ring erhalten hatte.
Daja lebte als Waisenkind bei ihrer frommen Großmutter, die ihr streng religiöses Leitbild ständig auf die Enkeltochter übertragen wollte. Daja war zwar dankbar, dass die Großmutter sie bereitwillig in ihrem Haus aufgenommen hatte, fühlte sich aber stets ungeliebt. Als viele Fremde in das deutsche Dörfchen Gunzenhausen kommen, sind viele der jungen Leute, darunter Daja, interessiert, mit den Fremden nach Jerusalem zu gehen.
Kapitel 13: Daja
Das Thema der Ringparabel lässt sich auch heute gut in die Gesellschaft einfügen. Leu von Filnek und Recha verlieben sich, doch scheint eine Zukunft nicht möglich, da er ein Christe und sie eine Jüdin ist. Nun erklärt Rechas Erzieherin, Daja, dem Templer und auch Recha, dass sie eigentlich getauft ist und Nathan eigentlich nicht ihr leiblicher Vater ist. Aus Ratlosigkeit wendet sich Leu an den Patriarchen von Jerusalem. Dem Tempelritter wird schnell klar, dass es ein großer Fehler war ihn aufzusuchen. Daja erzählt, wie sie aus heiterem Himmel das Heimweh nach Europa wie eine Krankheit überkam und sie daraufhin für den Abend eine Verabredung mit dem Tempelritter traf.
Als Mussa am Abend dem Ruf des Muezzin folgt, entscheidet Geschem als Jude zu leben. Beim Aufwachen erinnert sich Recha an ihren Retter als einen Engel und sieht ein, dass es ein Mensch war. Nachdem sie am Vortag dem Tod nahe gewesen war, läuft sie heute durch Jerusalem und ist überrascht von den vielfältigen Eindrücken, die sie mit allen Sinnen wahrnimmt.
Den drei Söhnen trug er auf, sich als Besitzer des echten Ringes, sanftmütig und liebenswert zu zeigen und gute Werke zu tun. Recha träumt vom Tempelritter und denkt auch tagsüber an ihn. Da ihr niemand glaubt geht sie in die Stadt und will ihren Retter, den Tempelritter aufsuchen.
Damals, als er erfuhr dass sein Vater die Familie verlassen hatte,um ins Heilige Land zu gehen, beschloss er es ihm gleich zu tun und wurde Tempelritter. Während er gedanklich wieder in die Wirklichkeit zurückkehrt, sieht er, dass er die Pilgern vor Rechas Haus geführt hat. Der Kaufmann bedankt sich bei ihm für die Rettung seiner Tochter. Daja redet dem Tempelritter ins Gewissen und erinnert ihn an die christlichen Grundsätze.
Kapitelzusammenfassung
Die Kreuzfahrer versuchten damals, den Waffenstillstand zwischen dem Sultan und Richard Löwenherz zu brechen, gerieten jedoch in einen Hinterhalt. Der Sultan enthauptete daraufhin alle Gefährten des Templerordens, ließ ihn aber frei, weil er seinem Bruder Assad ähnlich sah. Das Hörbuch zum Roman wurde 2010 im Jumbo Verlag veröffentlicht. Acht verschiedene Schauspielerinnen und Schauspieler (darunter Barbara Nüsse) geben die multiperspektivische Handlung wieder. Allgemein hat Pressler mehr Wert gelegt auf Plausibilität und „historische Fakten“, etwa im Zusammenhang mit den Kreuzzügen. Die jugendlichen Figuren Geschem und Recha tragen stark zur „Ausgestaltung des Themas der ‚Identität‘ bei“.
Doch der Tempelritter, der ein noch sehr junger Mann ist, hegt Vorurteile gegenüber Juden und weist ihn barsch ab. Recha erfährt von Daja, dass sie ein christlich getauftes Findelkind ist. Daja hatte keine bösen Gedanken, als sie Recha die Wahrheit sagt. Sie wollte damit nur ermöglichen, dass sich der Tempelritter und Recha endlich näher kommen können. Aus diesem Grund erzählt sie Recha auch, dass der Tempelritter Gefühle für sie hat. Ihr wird aber schon bald bewusst, dass Nathan sie vor einem Leben als Straßenkind beschützt hat.
Kapitel 13-15
Voller Verachtung für den Juden hatte der junge Templer dessen Dank für Rechas Rettung zurückgewiesen. Daja appellierte daraufhin an die christlichen Werte der Templer und lud den Ritter zum Nachtmahl in Nathans Haus ein. Am Abend tauschten Nathan und er sich über die biblische Vision einer idealen Welt aus und wurden Freunde. Auf dem Weg zur Gedenkfeier trafen Nathan, Daja und ihr Gefolge zufällig auf die Templer. Nathan kniete nieder und dankte ihm dafür, dass er seine Tochter gerettet hatte.
Später habe ihn dann der mächtige Sultan in seine Dienste aufgenommen. Um die finanziellen Engpässe zu überwinden, bittet Sittah, die Schwester des Sultans, Al-Hafi, seinen reichen jüdischen Freund Nathan um Geld zu fragen. Elijahu vom Tag Nachdem die Schiffe mit Steuereinnahmen kamen begleitete er Nathan in den Palast des Sultans, um Sittah Stoffe zu verkaufen.
Sie sass in der Nacht nach dem Brand an Rechas Bett und konnte nicht schlafen. Daja dachte an die Zeit zurück, als vor vierzehn Jahren in das Haus von Nathan gekommen ist. Damals hatte er sie überredet hat zu pilgern oder an einem Kreuzzug nach Jerusalem teilzunehmen.
Nathan fragt den Namenlosen nach seiner Vergangenheit und gibt ihm den Namen Geschem. Es bleibt ungeklärt, wer der Täter war, denn auch Abu Hassan, ein Hauptmann des Sultans, stört sich am freundschaftlichen Umgang des Sultans mit Nathan. Recha hat kurz vor Nathans Tod von ihrer wahren Herkunft erfahren, will ihr Leben aber dennoch in Nathans Sinne weiterleben und sinnt nicht auf Rache. Die Kapitelzusammenfassung vermittelt einen schnellen und übersichtlichen Überblick auf die Erzählstruktur des Romans.