Wie man es macht

Novalis Heinrich Von Ofterdingen Kapitel 3 Erzähltechnik

Vor diesem Traum ist jedoch auch die reale Welt des Hauptcharakter Heinrich eine Einordnung wert. Denn die Uhr, welche im „einförmigen Takt“ schlägt (Z. 1 f.) steht hier für die eintönige, starre, strukturierte und „durchgetaktete“ alltägliche Welt. Sprachlich ist das insofern erkennbar, als dass ein Takt von sich aus einer festen Form bedarf. Es handelt sich somit um eine redundante Zuschreibung, was eine Betonung des Wortes „einförmig“ bewirkt. Alles Adjektive, welche man der Welt der Philister auch zuschreiben könnte. Zeit als in der realen Welt definierenden und „den Takt angebenden“ Faktor kommt nicht nur direkt am Anfang, sondern kurz vor dem Ende zum Tragen.

Aufgrund der beruflichen Verpflichtungen Hardenbergs und unter dem Druck seiner Krankheit musste er die Fertigstellung des Romans aufgeben. Vollendet sind der erste Teil und ein Teil des Anfangskapitels des zweiten Teils (Die Erfüllung). Die erste, postum erschienene Ausgabe enthielt nur den ersten Teil des Romans. Gegen Ende des Jahres 1802 wurde das Romanfragment erstmals vollständig herausgegeben.

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Die von Cyriacus Spangenberg verfasste Mansfeldische Chronik könnte ebenfalls eine Anregung für Novalis gewesen sein. Alle diese Quellen verwenden, wie auch Novalis, die Schreibung Afterdingen. Bei der Herausgabe des Heinrich von Ofterdingen wurde diera Schreibweise verändert.

Darstellung Der Frau In Der Romantik

Unter einem Baum hat er eine Vision von Mathilde, die davon singt, wie sich alles noch zum Guten wenden wird. Ein armes Mädchen erscheint, Zyane, deren Name vom griechischen Wort für Kornblume abgeleitet wurde und das die wiedergefundene Liebe ist. Sie führt Heinrich zu dem Einsiedler und Arzt Sylvester, mit dem er in einem Garten ein vert ieftes Gespräch führt. Der Text ist in seinem Inhalt, seinen künstlerischen Mitteln und Motiven, wie einige Male erwähnt, romantischen Ansprüchen gerecht geworden. Er stellt durch die Verwendung des Symbols der blauen Blume für unerklärliche Sehnsucht ein Motiv auf, das auf die gesamte Literaturepoche der Romantik starken Einfluss hatte.

Somit bewertete er dieran Roman als poetisierte, bürgerliche Geschichte. Die ersten Anregungen zum Roman erhielt Novalis 1799 während einer Inspektionsreise nach Artern am Kyffhäuser. In Frage kommen die vom Eisenacher Stadtschreiber Johannes Rothe († 1434) verfasste Düringische Chronik und die ebenfalls von Rothe aufgezeichnete Legende der heiligen Elisabeth.

Er ist von einem unendlichen Verlangen nach der Blauen Blume erfüllt, was sich auf sein Gemüt niederschlägt; er ist nun still und melancholisch. Die Mutter nimmt ihn zusammen mit Kaufleuten nach Augsburg mit, um ihn abzulenken. Ofterdingen, gerade zwanzig Jahre alt, verlässt zum ersten Mal das heimatliche Thüringen und macht unterwegs mit seiner Reisebegleitung viele Bekanntschaften. Er trifft Kreuzritter, die von der Befreiung des heiligen Grabes schwärmen und das Mädchen Zulima, das aus dem Morgenland verschleppt wurde und wehmütig von ihrem Zuhause und der dortigen Freundlichkeit erzählt. In einem Gasthaus begegnet Heinrich einem alten Bergmann, der von seinem Leben „Untertage“ als glücklicher ausgewogener Mann erzählt.

Zeichnend ist auch, dass vor dem Traum sich „unruhig“ (Z. 5) in der Nacht befand, der Mond hin und wieder Erleuchtung brachte und der Wind sauste durch klappernde, sprich veraltete, Fenster (vgl. Z. 1 – 5). Daraus kann man interpretieren, dass er eine Erleuchtung bezogen seiner Umgebung und Alltag hat. Dass er in gewisser Weise die Welt mit anderen Augen nun sehen kann. Bei dem vorliegenden Prosa-Text handelt es sich um einen Textauszug aus dem ersten Kapitel des ca. 1800 verfassten und 1802 postmortal publizierten Fragment „Heinrich von Ofterdingen“. Geschrieben wurde es von Novalis und es behandelt wundersame Traumwelten des Protagonisten, welche ihn dazu inspirieren, den romantischen Weg aufzusuchen.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland sollte er mit dem Kaiser Gespräche über Regierung und Kaisertum führen und an einer allegorischen Festszene teilnehmen, die als Thema die Verherrlichung der Poesie haben sollte. Der Sängerkrieg auf der Wartburg sollte über Natur- und Kunstpoesie stattfinden. Der Schluss ist der Übergang aus der wirklichen Welt in die geheime Welt. Heinrich pflückt schließlich die blaue Blume und sollte zahlreiche Verwandlungen durchmachen, die alle Naturbereiche umfassen sollten (Stein, Blume, Tier, Stern und zurück zum Menschen).

Der Anblick der Türme in der Ferne ruft alte Erinnerungen hervor, und er beginnt heftig zu weinen. Zu seiner Überraschung beginnt nun der Baum, der darauf wächst, zu ihm zu sprechen – mit Mathildes Stimme. Sie fordert ihn auf, sich nicht zu grämen und stattdessen dem armen Mädchen zu folgen, das hier auftauchen werde. Nun erscheint auch Mathildes Bild in dem Baum, und Heinrich ist wieder froh und leicht zumute. Seine Sehnsucht nach ihr ist nicht verloschen, aber der Schmerz über den Verlust verklingt. Auf dem Ausflug, den Heinrich am nächsten Tag mit Klingsohr und Mathilde unternimmt, erscheint ihm die Natur besonders schön.

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Die Verwandlung der Blume, ihre Personifizierung, verärgerte Heinrich keineswegs. Der Fakt, dass es sich um einen Fremden, anstelle eines Bekannten handelt, lässt auf ein gewisses Streben nach Fremde, nach Ferne und nach Unbekanntem schließen. In dieser Wachheit, in der realen Welt, nimmt er gleich zu Beginn den „einförmigen Takt“ der Wanduhr wahr. Analysieren und interpretieren Sie den Auszug aus Novals Heinrich von Ofterdingen in Form eines zusammenhängenden Aufsatztextes. Weisen Sie dabei insbesondere nach, inwiefern es sich um einen Text der Epoche der Romantik handelt.

Die beiden jungen Menschen verlieben sich und schwören sich ewige Liebe. Dem Gedicht Astralis folgen noch einige kleinere Episoden; der zweite Teil bricht dann schließlich während eines Gespräches zwischen Sylvester und Heinrich ab. Die drei Träume sind im ersten Teil des Romans angesiedelt, der berühmte Traum von der blauen Blume und der Traum, den Heinrichs Vater in Italien hatte , im ersten Kapitel. Dieses beginnt nach kurzen Reflexionen Heinrichs mit Traum I. Unmittelbar daran knüpft das Gespräch über den (Erkenntnis-)Wert von Träumen mit Heinrichs Eltern an. Als Reaktion darauf erzählt der Vater seinen Traum, der dem Heinrichs in vielerlei Hinsicht ähnelt.

Das Besondere daran sei, erklären seine Mitreisenden, dass die Dichtung allein auf der Vorstellungskraft beruhe. Während Musik und Malerei die Natur nachahmten, schaffe die Dichtkunst mit Worten eine neue Welt. In der Antike seien die Dichter allmächtige Magier gewesen, die durch ihre Worte und Klänge tote Materie zum Leben erweckt und die Natur beherrscht hätten. Grundlegend für die darin enthaltenen Gedanken ist die Philosophie Johann Gottlieb Fichtes. Märchenhaft und tiefsinnig – der romantische Roman par excellence. Der Roman erscheint, posthum und unvollendet, erstmals 1802 unter dem Titel Heinrich von Ofterdingen.

Es muss eine Unzufriedenheit mit dem Gegebenen vorliegen, damit das Streben nach dem goldenen Zeitalter im Leser entsteht. Natur in der Traumwelt wird sehr rosig beschrieben (vgl. Z. 52 – 90). Das Motiv der Flucht aus dem Alltag sieht sich vor allem durch Ausdrücke wie er „fühlte sich innigst gestärkt und erfrischt“ (Z. 53).