Wir finden, bewerten und fassen importantes Wissen zusammen und helfen Menschen so, beruflich und privat bessere Entscheidungen zu treffen. Fünf Personen führt an einem Tag im Jahr 1937 der Zufall in Alfred Anderschs Roman „Sansibar oder der letzte Grund“ in dem kleinen Ostseeort Rerik zueinander. Gregor hat Judith den Abend über beobachtet und möchte ihr bei der Flucht helfen. Erst ist Judith noch skeptisch, aber stimmt dann doch zu und die beiden besprechen Weiteres in der Kirche, wo sie sich auch näher kommen. Gregor und der Pfarrer entschließen sich letztendlich die Skulptur mit dem Boot nach Schweden in Sicherheit zu bringen und versuchen Knudsen zur Mithilfe zu überreden.
Dort muss Judith jedoch feststellen, dass der Steuermann ihr nur leere Versprechungen gemacht hat und ihr keine Möglichkeit zur Flucht bieten kann, woraufhin sie enttäuscht verschwindet. Zur gleichen Zeit kommen die Jüdin Judith und Gregor, der Mitglied des ZK der Kommunistischen Partei im Untergrund ist, unabhängig voneinander in das kleine Städtchen an der Ostsee. Während Judith auf der Flucht vor den Nazis ist, folgt Gregor einem Auftrag der kommunistischen Partei. Daher trifft sich Gregor auch heimlich mit Knudsen in der Kirche, obwohl der Fischer anfangs, aus Sorge um seine geisteskranke Frau und Angst vor den Nazis, das Treffen absagen will. Bei ihrem Treffen müssen die beiden jedoch feststellen, dass ihre Partei in Rerik keine Zukunft mehr hat. Fischer Knudsenist einer der Letzten in Rerik, der in der kommunistischen Untergrundpartei ist.
Stattdessen läuft er in den nahen Wald und entdeckt dort eine verlassene Blockhütte. Hier könnte er eine Weile gut leben und dann versuchen, sich nach Amerika durchzuschlagen. Unterdessen leidet Pfarrer Helander unter seiner Kriegsverletzung und dem Wissen, dass er bald sterben wird.
Er liest sie und fühlt sich so lebendig wie nie, während die Kugeln der Anderen in ihn eindringen. Unterdessen erscheint die Hamburger Jüdin Judith Levin in Rerik. Auch sie hofft, über die Ostsee nach Schweden zu entkommen.
Judith flieht, auf Rat ihrer Mutter, nach Rerik, welche meint dort wäre es sicherer. Alfred Andersch 1957 erschienener Roman „Sansibar oder der letzte Grund“ spielt in Rerik an der Ostsee im Jahre 1937. Kurz bevor die Nationalsozialisten hier einmarschieren, treffen fünf verschiedene Menschen aufeinander.
Der Letzte Fluchtgrund
Es scheint unwahrscheinlich, dass die Mannschaft das Risiko auf sich nehmen wird, eine Jüdin aus dem Land zu schmuggeln. Judith und Gregor folgen den Seemännern in den Gasthof, wo der Wirt offenbar noch immer von einem nächtlichen Schäferstündchen mit Judith ausgeht. Ein ziemlich betrunkener Schwede bietet ihr einen Schnaps an, den sie ablehnt. Die Einladung, auf einen Whisky mit aufs Schiff zu kommen, nimmt Judith jedoch an.
Er fängt zwei Fische im See, die jedoch ohne Salz nach gar nichts schmecken. Dann geht er zum Anlegeplatz zurück, um zu sehen, ob der Fischer bereits verschwunden ist. Der Junge spaziert schließlich zu dem Kutter zurück, als ob nichts geschehen wäre. Gregor sieht Judith am Kai stehen, als der schwedische Dampfer einläuft. Er erkennt sofort, was mit ihr los ist und worauf sie hofft.
Ihr Versuch, den Steuermann des einzigen schwedischen Dampfers für ihr Anliegen zu gewinnen, scheitert. Gregor wird auf Judith aufmerksam und fühlt sich beflügelt von der Idee, die Holzskulptur und das Mädchen zu retten. Um der Erstarrung zu entgehen, die ihn erfasst hat, ist Knudsen inzwischen bereit, die Figur außer Landes zu bringen. Gregor verschweigt ihm, dass außer der Skulptur auch ein jüdisches Mädchen nach Schweden gebracht werden soll.
Er glaubt, Gott habe die Welt verlassen, und er wartet bisher vergebens auf ein Zeichen von ihm. Ihm ist die Holzskulptur „Lesender Klosterschüler“ ans Herz gewachsen, die in seiner Kirche steht. Gregor spricht Judith an und verspricht ihr, sie außer Landes zu bringen. Gregor erscheint mit der Holzfigur und dem Mädchen am vereinbarten Treffpunkt, wo »der Junge« ihn erwartet.
Pfarrer Helander
Judith Levin ist achtzehn und stammt aus einer wohlhabenden jüdischen Familie. An diesem Nachmittag kam sie aus ihrer Heimatstadt Hamburg. Judith wollte ihre verwitwete Mutter nicht verlassen, doch während sie gestern das Frühstücksgeschirr spülte, vergiftete sich ihre Mutter. Da ließ Judith sich von Bankdirektor Heise das beträchtliche Erbe ihres verstorbenen Vaters auszahlen und bat den Familienfreund, sich um die Bestattung ihrer Mutter zu kümmern.
Heimlich trifft er in der Kirche des Ortes den aus Berlin kommenden Parteigenossen Gregor, von dem er Anweisungen für die Parteiarbeit erhalten soll. DochGregorschlägt ihm stattdessen vor, mit ihm vor dem Naziregime ins Ausland zu fliehen. Knudsen will aber in Rerik bleiben, da er sich um seine geistig verwirrte Frau sorgt, die er nicht der Willkür der Nazis aussetzen will. Im Buch bittet der Pfarrer Helander Knudsen um Hilfe, um die Skulptur „Der lesende Klosterschüler“ ins sichere Ausland zu bringen, da diera Skulptur auf der Liste der Nazis steht. Zur etwa gleichen Zeit erreichen die Jüdin Judith und Gregor die Stadt Rerik.
kapitel: 1 „der Junge“
Endlich sieht er eine Aufgabe für sich, die keinen Parteiauftrag darstellt, sondern auf seiner persönlichen Entscheidung beruht. In der Zwischenzeit haben Knudsen und Gregor ein weiteres Gespräch geführt, nach dem sich Knudsen doch noch dazu erklärt, die Skulptur des Klosterschülers zu transportieren und aus dem Land zu schmuggeln. Dabei ahnt er nicht, dass er noch einen weiteren Passagier mitnehmen soll. Denn Gregor trifft auf Judith, die er den ganzen Abend beobachtet hat. Er ist begeistert von der Idee, ihr bei ihrer Flucht aus Deutschland zu helfen und damit nicht nur die Holzskulptur vor den Nazis zu retten.
Februar 1980 stirbt Alfred Andersch im schweizerischen Berzona. Am Spätnachmittag legt Knudsen mit seinem Boot in der Nähe von Skillinge in Schweden an; er begleitet Judith bis zur Hauptstraße. Von dort aus soll sie allein in die Stadt gehen und dem Probst die Figur übergeben. Der Junge nutzt die Gelegenheit und entwischt durch den Kiefernwald zu einem verlassenen Holzhaus an einem See. Hier will er eine Weile bleiben und sich dann in der Stadt als politisch Verfolgter ausgeben.