Meine Hände begannen unwillkürlich zu zittern. Es war nie still in diesem Haus. Erst recht nicht, wenn meine Eltern aus der Stadt zurückkamen. Sobald meine Mutter auch nur einen Fuß ins Haus gesetzt hatte, rief sie normalerweise auch schon nach meinem Bruder oder mir.
Zumindest aber, wenn ich meine Eltern nicht hören sollte, dann war es mein kleiner Bruder, der keine Minute still sitzen konnte, geschweige denn seinen Mund mal halten konnte. Er stürmte dann immer ins Haus und berichtete sofort jedem, den er sah, wie sein Tag so gewesen ist und welche neuen Kampftechniken er gelernt hatte. Meistens lief er zu Wächterin Lucy, die sich immer im Haus aufhielt, wenn mein Vater außerhalb mit meiner Mutter zu tun hatte. Dann war sie für uns Kinder verantwortlich.
Das Vermächtnis Des Vaters – Die Clifton-saga 2, Kapitel 8
Dann setzte er sich zu mir an die Bettkante und strich mir über den Kopf. Aber manchmal vergewisserte er sich auch nur, dass alle Fenster zu waren, meine Heizung nicht zu warm eingestellt war und ich mich sicher im Bett unter der Decke befand. Ich konnte hören, wie die Haustür aufging.
Emma, macht sich auf, um den Mann zu retten, den sie liebt … Diesmal jedoch war es so still, dass es mir kalt den Rücken hinab lief. Weder meine Mutter, noch mein Bruder riefen nach mir oder Lucy. Sonst, wenn es schon spät und meine Mutter schöpft war, kam mein Vater noch schnell hoch und lugte in unsere Zimmer hinein.
Dann nahm sie uns lächelnd in den Arm und fragte, wie unser Tag gewesen ist. Meistens hatte sie und eine kleine Süßigkeit mitgebracht. Oder ein T-Shirt, irgendetwas auf jeden Fall.
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Ich vernahm ein paar gedämpfte Stimmen, als ich den Flur entlang lief und zur Treppe gelangte. Kurz bevor ich die erste Treppenstufe betrat, hielt ich jedoch inne. Ein ungutes Gefühl beschlich mich auf einmal. Irgendetwas ließ mich innehalten, etwas stimmt nicht. Ich konnte es in jeder Faser meines Körpers spüren. Ich umklammerte das Geländer und horchte gespannt nach unten.
Aus der Enge des Arbeitermilieus hat Harry es auf eine Eliteschule geschafft und steht als junger Mann jetzt an der Seite seiner großen Liebe Emma, der Schwester von Giles. Mit dem Eintritt Englands in den Zweiten Weltkrieg 1939 werden die Schicksale beider Familien erschüttert. Giles gerät in Kriegsgefangenschaft und Harry verschlägt es von Bristol nach New York, wo er eines Mordes angeklagt und verhaftet wird.
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Mein Atem ging unregelmäßig und mein Herz pochte laut in meinen Ohren. Mein Blick wanderte schnell zu Evelyn. Sie schlief zum Glück tief und fest.
Ich setzte mich seufzend auf und griff nach der Wasserflasche auf meinem Nachttisch. Immer wieder träumte ich von alten Kindheitserinnerungen. Seitdem ich auf der Suche nach meinem Vater war, ließen mich die schmerzlichen Erinnerungen an jede Nacht, in der er verschwand, nicht mehr los. Ich sah meine Mutter vor Augen, wie sie weinend am Küchentisch saß und sich über den Bauch streichelte. Konnte meine Tante Vic hören, die laut umherschrie und Sachen gegen die Wände warf und es nicht akzeptieren wollte.
Ich sprang von meinem Schreibtischstuhl hoch und sauste aus meinem Zimmer. Es war zwar schon spät, und vermutlich hätte ich längst im Bett liegen sollen. Doch ich musste meinen Eltern erst von der tollen Nachricht erzählen. Sally\’s Eltern würden mich in den Sommerferien mit nach Mexiko nehmen! Sie hatten dort ein Ferienhaus gemietet.
Emma, macht sich auf, um den Mann zu retten, den sie liebt… Ich hoffte so sehr, sie würden es mir genehmigen. Ich würde definitiv erst Dad fragen. Wenn er ja sagt, dann würde Mum das ebenfalls tun. Aber bei meinem Vater standen die Chancen ziemlich gut, dass er es mir genehmigen würde.
Und offensichtlich hatte Sal ihre Eltern so lange bequatscht, bis sie ja gesagt haben. Ich bin noch nie in den Urlaub gefahren, in meinem ganzen Leben noch nicht. Wie auch, meine Mutter war schließlich die Königin und konnte nicht mal eben so 14 Tage Tschüss sagen und jemand anderem den Thron überlassen. Er würde niemals mit uns allein in den Urlaub fahren ohne unsere Mutter. Meine Haare klebten überall, im Gesicht, am Hals und in meinem Nacken.