Er geht jedoch zu Botho, um sich die gemeinsame Geschichte der beiden bestätigen zu lassen. Die Orte, an denen die Handlung stattfindet, werden ausführlich beschrieben. „Irrungen, Wirrungen“ ist ein typisches Werk der europäischen Stilepoche des Realismus und bietet detaillierte und präzise Beschreibungen der damaligen Hauptstadt. Zu Beginn des Kapitels werden der Ort des Geschehens und die Zeit, zu der der Roman anfängt, erläutert. Die Zeit ist 1875 kurz nach Pfingsten, wobei das Jahr in diesem Kapitel nur als «Mitte der siebziger Jahre» angegeben wird.
Aber während sich etwa in Schillers Kabale und Liebe das Liebespaar mit aller Kraft gegen die feindlich eingestellte Umwelt wehrt, ist in Irrungen, Wirrungen von Widerstand nichts zu bemerken. Der Feld- und Wiesenweg bedeutet für Botho Rückzug (vgl. Z. 5-6). Hierher kommt er, um sich der Gesellschaft zu entziehen und in Ruhe nachzudenken.
Am nächsten Morgen erhält Botho einen Brief von seiner Mutter, in der sie ihn auffordert, die Ehe mit seiner Cousine Käthe von Sellenthin nicht weiter aufzuschieben. Auf dem Ausritt entschließt er sich, dem Traum, eine Verbindung mit Lene eingehen zu können, zu entsagen. In seiner Antwort macht Botho deutlich, dass die Beziehung der beiden keine Zukunft hat. Im Gespräch der beiden wird deutlich, dass Frau Dörr die Verbindung von Lene und Botho aufgrund der Standesunterschiede nicht gutheißt.
Das märchenhafte Rot hingegen ist Bildnis für die „Transzendenz“, die Grenzen überschreitende Idee des „Aufschwungs“. Man könnte auch an ein an die „Erde“ gebundenes Grün und ein dem „Himmel“ zugewandtes Rot denken. Dieser transparente Antagonismus des beschriebenen Raumes, in welchem sich die später auftretenden Figuren wieder finden, soll offenbar hervorgehoben werden. Im ersten Schritt soll das erste Kapitel des Romans „Irrungen, Wirrungen“ in einer Textanalyse auf die Darstellung der „kleinen Leute“ und deren Umfeld untersucht werden. Im zweiten Schritt wird sich die Arbeit auf die kleinbürgerliche Welt im Roman Stopfkuchen konzentrieren.
Die Handlung folgt dabei ihrer nicht standesgemäßen Liebe zu Botho. Letztendlich akzeptiert Lene die Standesgrenzen und heiratet Fabrikmeister Gideon Franke. Der Roman stellt also möglichst realistisch das Leben einer bürgerlichen jungen Frau dar.
Im zweiten Teil (ab dem 16. Kapitel) werden die getrennten Wege der beiden erzählt. Botho heiratet seine reiche Kusine Käthe, Lene wird schließlich die Frau des Fabrikmeisters Gideon. Schnell wird deutlich, dass diese Ehe nur dem Zweck entspricht.
Der Weg ähnelt ebenfalls den Plätzen, an denen er sich mit Lene zurückgezogen hat. Dennoch wird er selbst hier durch die Anwesenheit der Ständegesellschaft bei seinen Überlegungen gestört. Dies wird dargestellt durch die Kanonenschüsse des Tegler Schießplatzes, auf dem er arbeitet (vgl. Z. 14). Es verdeutlicht, dass niemand sich den Konventionen der Gesellschaft entziehen kann, auch wenn er versucht, denen wenigstens einen Moment zu entkommen.
Kapitel 7
Diesem Dialog geht die detaillierte Beschreibung des Schauplatzes als erster Abschnitt (Z. 1-39) des Auszugs voraus. Hier werden eben jene Gärtnerei und das dahinter liegende Wohnhaus beschrieben, wobei die gewisse Verstecktheit des Hauses und dessen Details (vgl. Z. 20 f.) und die Ruhe des Ortes hervorstechen. Blickt man nun in die heutige Zeit zurück, fällt auf, dass noch nicht alle Menschen frei von dieser Norm sind. Vor allem in anderen Ländern, aber auch in Deutschland gibt es Liebespaare, deren Zusammensein von der Familie, der Umgebung oder der dort herrschenden Gesellschaftsnorm nicht gebilligt wird. Dadurch zeigt sich der aktuelle Bezug von „Irrungen, Wirrungen“, welches ein Problem thematisiert, was die Menschen 150 Jahre später immer noch beschäftigt und berührt. Und die Kritik Theodor Fontanes ist auch heute immer noch nötig.
In dem Roman geht es um die Liebe zwischen der bürgerlichen Lene Nimptsch und dem adeligen Botho von Rienäcker. Die beiden können und wollen die Standesgrenzen nicht überwinden und entscheiden sich daher jeweils für eine Ehe mit einer anderen Partnerin bzw. Einem anderen Partner, die den gesellschaftlichen Konventionen entspricht. Innerhalb des Deutschen Kaiserreichs regierte der Kaiser gemeinsam mit dem Reichskanzler.
Kritischer Abstand Und Polenfeindschaft C) Theodor Fontane
Zwar müssen Botho und Lene ihre Beziehung beenden und dem Druck von außen nachgeben, allerdings werden sie dabei als ebenmäßige Partner dargestellt. Du kannst „Irrungen Wirrungen” deshalb auch als Gesellschafts- oder Zeitroman bezeichnen. In der Geschichte geht es um die nicht standesgemäße Liebe zwischen Lene und Botho. Weil Botho aus dem Adel stammt und Lene aus dem Bürgertum, hat ihre Liebe keine Zukunft.
«stellt Euch Hamburg In Trümmern Vor Und Ihr Habt Pompeji» – Hebbel, Scheffel, Fontane: Die Distanzierten Beobachter
Nachdem die „Stille“ (Z. 29) der Szene durch den Besuch ihrer Nachbarin Frau Dörr gebrochen wird (vgl. Z. 38), entfaltet sich ein Dialog zwischen den beiden Frauen. Die folgende Analyse des Textes legt das Augenmerk, wie Anfangs bereits angedeutet, auf die Darstellung der „kleinen Leute“, wobei die genaue Betrachtung des Lokals ein wichtiger Bestandteil dessen ist. Man muss sich bewusst sein, dass das Umfeld und der engere Lebensraum eines Menschen diesen selbst bedingen bzw. Zwar treten auf der ersten Seite keine Presenten auf, der Lebensraum der später auftretenden Figuren wird aber aufs Genaueste beschrieben und lässt somit Rückschlüsse auf folgende Charaktere zu.
Lene sitzt bei Frau Nimptsch am Bett, die sich nicht wohlfühlt und fürchtet, bald zu sterben. Lene berichtet ihr, dass Gideon Franke sie heiraten möchte und sie zugestimmt habe. Als sie Frau Nimptsch berichtet, dass sie ihm von ihren vorherigen Beziehungen erzählt habe, ist Frau Nimptsch von ihr enttäuscht. Als sie sich noch schlechter fühlt, lässt Lene Frau Dörr holen. Lene ist besorgt über den Zustand ihrer Pflegemutter und geht los, um einen Arzt zu holen. Frau Nimptsch erklärt Frau Dörr, wie sie sich ihre Beerdigung vorstellt.