Wie man es macht

Vom Gesellschaftsvertrag, Buch I, Kapitel 1

Viele Herrscher betrachteten ihr Land weitgehend als Verfügungsmasse für ihre persönlichen Ambitionen; der berühmte Satz von Ludwig XIV., «L\’état, c\’est moi!» («Der Staat bin ich!»), gibt diera Auffassung perfekt wieder. Jahrhunderts wurden in Frankreich die kritischen Stimmen immer lauter, die sich mit der Regierung des Königs unzufrieden zeigten. Sich einen prunkvollen Hofstaat und eine aufgeblähte Bürokratie leistete und sich zudem in kostspielige außenpolitische Abenteuer verstrickte, war der Staat praktisch pleite. Das aufstrebende Bürgertum forderte seinen Anteil und seine Mitsprache an den Umwälzungen der beginnenden Industrialisierung. Dichter und Philosophen verschärften die intellektuelle Debatte und forderten politische Reformen. Auch die Macht der katholischen Kirche, die die Monarchie bedingungslos unterstützte, wurde zunehmend kritisiert.

Es geht hier vor allem um die Bereiche der Freiheit und der Gleichheit. Die Freiheit des Einzelnen ist unverzichtbar, weil individuelle Abhängigkeiten dem Staatsorganismus Energie wegnehmen. Gleichheit ist ebenso unverzichtbar, weil ohne sie die Freiheit keinen Bestand hat. Eine Menge von Menschen im Naturzustand schließt sich, da die Vorteile hierfür überwiegen, zu einer Gemeinschaft zusammen, indem sie ihre natürliche Freiheit, die sie bis dahin hatten, aufgeben zugunsten einer gesellschaftlichen Ordnung. Es entsteht eine öffentliche Person, die Polis/ der Staat. Diera Gemeinschaft stehlt ein untrennbares Ganzes ofrecer.

I. Staats- oder Grundgesetze steuern das Verhältnis vom Staat zum Souverän. Der Gesetzgeber darf niemals Gesetze ausüben, da er eine absolute Herrschaft errichten und den Gemeinwillen außer Acht lassen könnte. Sie basiert auf Freiheit, da Abhängigkeiten des Einzelnen die Staatskraft verringern sowie Gleichheit die Voraussetzung von Freiheit ist. Gleichheit meint hier keine absolute Gleichheit, sondern dass nicht Macht, Gewalt o.

Dann gibt es aber noch eine vierte Art von Gesetzen, und die ist in gewissem Sinne wichtiger als alle anderen. Sie steht nicht in den Gesetzbüchern, sondern in den Herzen der Bürger. Sie entsteht aus der freien Meinung und der Diskussion, aus den Sitten und Gebräuchen, aus der Gewohnheit und dem lebendigen Alltag. Sie muss jeden Tag aufs Neue bestätigt werden, und sie macht die eigentliche Seele des Staates aus.

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Dann gilt es das Verhältnis der einzelnen Staatsbürger untereinander zu regeln. Der einzelne Bürger muss in größtmöglicher Unabhängigkeit von allen anderen Bürgern leben, zugleich aber in größter Abhängigkeit vom Staat. Diese beiden Beziehungen bedingen sich gegenseitig, denn nur wenn der Staat stark ist, kann er die Unabhängigkeit seiner Mitglieder garantieren.

Jahrhundert hinein und ist viel stärker als etwa der seines Gegenspielers Voltaire, dem er zu Lebzeiten unterlegen war. Rousseaus Gedanken zur Erziehung beeinflussten Johann Heinrich Pestalozzi und andere pädagogische Reformer, seine politischen Ideen machten ihn zu einem der wichtigsten Vordenker der modernen Demokratie ebenso wie des Sozialismus und prägten u. Rousseaus kraftvolles Beharren auf der Macht des Gefühls wirkte vor allem in Deutschland wie eine Initialzündung zur Entstehung des Sturm und Drang und der Romantik.

Dieser Appell an Freiheit und Verantwortung bedeutete eine scharfe Kritik an den bestehenden monarchistischen Verhältnissen, die geprägt waren von der allgegenwärtigen Macht des Königs und der ihn stützenden katholischen Kirche. Solche Kritik wurde damals zwar von vielen klugen Köpfen geäußert, meist aber in der intellektuellen, vernunftbetonten Sprache des Rationalismus. Rousseau brachte einen ganz neuen Ton in den Diskurs, indem er auf der Berechtigung des Gefühls beharrte und dadurch Aufklärung und Emotion verband.

Der Einfluss dieses Werkes auf die Französische Revolution kann kaum geleugnet werden, ist er später doch beispielsweise im radikalen Denken Maximilien de Robespierres deutlich erkennbar. Späterhin nahmen Soziologie, Rechts- und Politische Philosophie viele seiner Fragestellungen auf, so dass man Rousseau z. Dieses Werk ist – neben Montesquieus Vom Geist der Gesetze – ein Schlüsselwerk der Aufklärungsphilosophie.

Der Gemeinwille des Volkes hat stets das Recht, Gesetze zu ändern. In der staatlichen Körperschaft nun wird der gesamte Besitz an den Souverän übertragen, und der Einzelne gilt als Sachverwalter des Gemeinguts. Der Einzelne hat gleichsam seinen Besitz an die Öffentlichkeit und damit auch an sich abgetreten und erwirbt ihn wieder unter anderen Vorzeichen, doch zu vorteilhaften Konditionen, da das Gebiet nun gemeinschaftlich verteidigt wird. Alle ordnen sich diesem Vertrag freiwillig unter. Da der Gemeinwille unfehlbar ist, ist die freiwillige Zustimmung aller selbstverständlich. Grundlage dieses Vertrages ist der \’Gemeinwille\’ (frz. volonté générale), der nicht der Summe der Einzelinteressen entspricht, sondern absolut ist.

– Jj: Es Ist Widersprüchlich, Dass Der Souverän Jemanden Über Sich Stellt

Hier kommt diese Konstruktion dem natürlichen Wesen des Menschen entgegen, denn es ist nur natürlich, dass jeder einem Zustand, der ihm selbst genauso nützt wie den anderen, zustimmen will. «Jeder von uns stellt gemeinsam seine Person und ganze Kraft unter die oberste Richtlinie des allgemeinen Willens; und wir nehmen in die Gesellschaft jedes Mitglied als untrennbaren Teil des Ganzen auf.» Die gesetzgebende und die ausübende Macht müssen voneinander getrennt werden. Da er als souveräner Staatsbürger zugleich Herrscher und Untertan ist, hat er ein vitales Interesse daran, dass nur vernünftige Entscheidungen getroffen werden. III. Strafgesetze sorgen für die Einhaltung oben genannter Gesetze durch die Sanktionierung von Ungehorsam.

vom gesellschaftsvertrag, buch i, kapitel 1

Der Gesellschaftsvertrag muss mit einstimmigem Urteil basiert werden, da eine seiner grundlegendsten Eigenschaften die Freiwilligkeit ist. Sollte es Gegner geben, schließen diera sich somit selbst aus. Einmal gebildet, muss der Mehrheitsentscheid als zukünftiges Wahlrecht festgelegt werden, da so dem Gemeinwillen Ausdruck verliehen werden kann.

– Missbrauch Der Regierung = Anarchie

Der Mensch wird frei geboren, und überall ist er in Banden. Mancher hält sich für den Herrn seiner Mitmenschen und ist trotzdem mehr Sklave als sie. «Wer die Dinge gut genug kennt, dass er allen ihren wahren Wert geben kann, redet niemals zu viel.» «Wenn ein jeder sich selbst genug wäre, brauchte er nur das Land zu kennen, das ihn ernähren kann.» «Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit.» Niemals sieht es im Menschen das Individuum noch in der Handlung das Einzelne.

– Große Veränderung Der Menschen Um Ihresgleichen Zum Herren Zu Nehmen

Mit 16 Jahren geht er auf Wanderschaft, wobei er in Savoyen bei der frommen Madame de Warens unterkommt, die einen prägenden Einfluss auf ihn ausübt und ihn zum Katholizismus bekehrt. Rousseau beginnt Ausbildungen in einem Priesterseminar und bei einem Musiklehrer, bricht jedoch beide ab. Später geht er nach Paris, wo er ein karges Leben als Hauslehrer und Kopist von Partituren fristet. Er verkehrt in Intellektuellenkreisen und liiert sich mit der Dienstmagd Thérèse Levasseur, die er allerdings erst 23 Jahre später heiratet.