Neben sich findet er beim Erwachen das mit Gold gefüllte Kästchen, das er, nachdem er es verschwenderisch geleert hat, aus Geldnöten verkauft. Wilhelm teilt Lenardo und in einem Duplikat dem Abbé mit, dass er Nachodine in guten Verhältnisse angetroffen hat, er aber den Aufenthaltsort nicht verrate, um Lenardo von einer Bußreise abzuhalten. Dem Abbé gegenüber wiederholt er seinen Wunsch, die Bedingungen für seine Wanderschaft zu ändern, damit er längere Zeit an einem Ort verweilen kann. 1 Friedrich aus den Lehrjahren wird von Lenardo begrüßt. In den Wanderjahren liefert Friedrich Beiträge zu diesem Archivroman. Hinter dem Band, einem Auswandererbund der Wanderjahre, steht die Turmgesellschaft der Lehrjahre.
Die Witwe ist darauf über die Familienverhältnisse der Baronin und des Majors haarklein unterrichtet. Der abwesende Major bekommt von diesen Vorgängen keine Kenntnis. Als dem Major ein Vorderzahn ausfällt, geht ihm endlich auf, dass er doch nicht der Richtige für die junge Hilarie ist. Auf einer seiner zahlreichen Reisen trifft der Major die Witwe.
Bei einer Spazierfahrt der Festgesellschaft rutscht ihr Wagen in den Graben und sie verpasst das Familien-Abendessen und die Beschenkung durch Ehemann und Kinder. Noch mehr als unter der Abwesenheit Odoards, der zornig das Haus verlassen hat, leidet sie unter der Entdeckung nach dem Unfall, dass ihr vom Gatten geduldeter Hausfreund Lelio eine Affäre mit Florine hat. Odoard dagegen ist in einem Gasthof eingekehrt, begegnet dort zufällig Sophronie, die ihren Oheim erwartet, und spricht sie verwirrt mit Aurora an. Der Major sucht nun mit schlechtem Gewissen seinen Sohn auf, um mit ihm über die schwierige Situation zu sprechen und dessen Vorstellungen zu erfahren. Doch das Problem scheint sich, bevor es angesprochen wurde, aufzulösen, denn Lieutenant Flavio gesteht, er liebe eine schöne Witwe. Er schlägt dem Vater vor, er solle mit Hilarie ein neues Leben beginnen und so den Familienbesitz zusammenzuhalten.
Zeile v. u.; Volltext des Briefes auf briefwechsel-schiller-goethe.de. Gero von Wilpert nannte die Wanderjahre einen Zeitroman. Nach Wilpert hat Brentano den Zeitroman als erweiterten Gesellschaftsroman definiert. Im Zeitroman wird definitionsgemäß gleichsam ein Bild der Gesellschaft, des Geistes, der Kultur, der Politik und der Ökonomie einer Zeit auf einen Rundhorizont gemalt. Im Falle der Wanderjahre handelt es sich um das Bild der Zeit, in der Goethe lebte und die Goethe ins 19.
Dieser stimmt erleichtert zu und Flavio stellt der Witwe seinen Vater vor. Sie ist bereits gut über ihn informiert, fragt ihn bei seinem Abschiedsbesuch im 4. Kapitel nach seinen Dichtungen, die er in seiner Freizeit aufschreibt, und bittet ihn, ihr einige Lyrik-Proben zu übersenden, und zwar in einer von ihr kunstvoll für eine besondere Person gefertigten Brieftasche, die sie ihm als Erinnerungs-Pfand übergibt.
Handlung
Er nimmt sie mit in sein Schloss, wo sie wohlgelitten für zwei Jahre als Gesellschafterin bleibt. Nach Ablauf dieser Frist haben sich Herr von Ravenne und sein Sohn in sie verliebt. Als ihr beide – jeder für sich – ihre Liebe gestanden haben, werden sie von ihr gefoppt und die schöne Fremde verschwindet. Der Sohn behält sie als „Engel, oder vielmehr ein Dämon“ in Erinnerung, dem Vater erscheint sie „so flüchtig wie die Engel und so liebenswürdig“.
Die Einordnung der Wanderjahre seitens der Fachwelt ändert sich mit den Jahren. Die Zahl bezeichnet die Seite, auf der der Name zuerst genannt wird. In den Wanderjahren haben sie praktische Berufe gelernt und bereiten, abgesehen von Werner und Wilhelm, ihre Auswanderung vor.
Bereits in den Jahren 1807 bis 1810 hatte Goethe an dem Text geschrieben. Die Idee dieser Fortsetzung von Wilhelm Meisters Lehrjahre wurde in dem Brief vom 12.
Wilhelm bekommt von Lenardo den Auftrag, das nußbraune Mädchen zu suchen. Lenardo sagt zu seinem neuen Freund zum Abschied Leisten Sie mir diesen Dienst, und ich werde dankbar sein. Wilhelm ist beeindruckt und will endlich einen ordentlichen Beruf erlernen.
Betrachtungen Im Sinne Der Wanderer
Jetzt kehrt er mit Schuldgefühlen zurück, und er erfährt erleichtert, dass Valerine, an dieran Namen meint er sich zu erinnern, inzwischen mit einem reichen Gutsbesitzer verheiratet ist. Er fährt mit Wilhelm zu ihr und muss beim Anblick der blonden Frau erkennen, dass er die Namen zweier Spielgefährtinnen seiner Kindheit verwechselt hat. Lenardo bittet nun Wilhelm, nach ihr zu suchen und sie evtl. Das Schlüsselchen zum Prachtkästchen ist in ihre Hände gefallen. Wilhelm soll Hersilie besuchen und den Sohn sowie auch das Kästchen mitbringen. Wilhelm, der Entsagende, lässt sich nicht zu einem Besuch der Dame verlocken.
Der Zimmermann, den Wilhelm in den Bergen traf, heißt auch Joseph und seine Frau heißt Marie. Man verfolgte nunmehr die Spur des Obern, welche man gefunden zu haben glaubte; nun aber mußte dem Fremdling notwendig auffallen, daß, je weiter sie ins Land kamen, ein wohllautender Gesang ihnen immer mehr entgegentönte. Was die Knaben auch begannen, bei welcher Arbeit man sie auch fand, immer sangen sie, und zwar schienen es Lieder jedem Geschäft besonders angemessen und in gleichen Fällen überall dieselben.
Wilhelm muss Hersilies Einladung ablehnen, weil er als Wundarzt die Handwerker der Gemeinschaft behandelt. Er erzählt ihnen in der abendlichen Gesprächsrunde von seiner Anatomie-Ausbildung an präparierten Leichenteilen und von der Idee eines durch antike Skulpturen beeinflussten Künstlers, sie durch Holz- und Gipsmodelle zu ersetzen, um die Würde der Toten zu wahren. In Übersee hofft der Meister seine Methode in Schulen umzusetzen. Lenardo und Friedrich wollen ihn, trotz der Widerstände der traditionellen Prosektoren, in ihren Einrichtungen unterstützen. Eine weitere Erzählung, deren „Presenten […] mit denjenigen, die wir schon kennen und lieben, aufs innigste zusammengeflochten worden“, ist in die Handlung eingefügt. Sie handelt von den Liebesverwicklungen innerhalb einer Vierergruppe, die sich am Ende des 3.
Volker Neuhaus bezeichnete 1968 die Wanderjahre als „Archivroman“, wobei er unter anderem von Makariens Archiv und seinem Inhalt ausging. Während seiner Reisen begleitet Lenardo einen Garnträger zu den zunehmend mit dem „Maschinenwesen“ konkurrierenden Baumwollspinnern und Webern im Gebirge. Er beschreibt detailliert mit Fachbezeichnungen die Geräte und ihre Bedienung sowie die Verbindung der Heimarbeit mit dem Verlagssystem der Händler im Tal.
Er duellierte sich mit einem der Studenten, verwundet ihn und geriet selbst durch anschließende Ereignisse in Schwierigkeiten. Die Handlung, die vom vagierenden Protagonisten in der Ich-Form vorgetragen wird, spielt mit dem Melusine-Motiv. In dessen ironischer Abwandlung verliebt sich eine Zwergenprinzessin in den liederlichen und deshalb ständig in Geldnöten steckenden Umherreisenden. Diesen hat sie als Vater ihres zukünftigen Kindes ausgewählt, um das Erbgut ihrer degenerierten uralten Familie aufzufrischen.