Auf der einen Seite die, die es noch zu etwas bringen werden, auf der Anderen, die, die überhaupt keine Chance mehr haben. Dem Mädchen gefällt die Auseinanderhaltung überhaupt nicht. Es gibt sogar getrennte, eine Discotheken für Hauptschüler und Lehrlinge, und eine Zweite für Gymnasiasten und Gesamtschüler.
Christiane fehlt die ersten zwei Schulwochen, wobei sich genau dann die kleinen Gruppen gebildet haben, so hat sie keinen Anschluss und niemand wollte etwas mit ihr zu tun haben. Das Mädchen versucht verzweifelt den Lehrern klarzumachen, dass an dieser blöden Schule mit jemandem redet und es der Schule sehr an Sozialwesen fehlt. Im Großen und Ganzen versucht jeder das Beste aus sich herauszuholen und interessiert sich kaum für die Mitschüler. Zuerst bekommt Detlef diese tolle Idee mit dem Dealen und findet seinen kleinen Händler, der mit ihm zusammenarbeiten möchte.
Wir Kinder Vom Bahnhof Zoo – News
Er ist despiadado und gewalttätig zu ihr, ihrer Schwester aber auch gegenüber Christianes Mutter. Christiane hat Angst vor ihm, aber den Respekt vor ihm hat sie verloren. Auch als er Christiane später zu sich nimmt und versucht, ihr zu helfen, verbessert sich ihr Verhältnis nicht. Ihre Schwester ist zu dieser Zeit ihre einzige Bezugsperson. Ihr kann sie alles erzählen, was sie belastet und bedrückt – im Gegensatz zu ihrer Clique, in der hauptsächlich nur über Drogen und Musik geredet wird. Daher ist es auch ein schlimmer Schock für Christiane, als ihre Schwester schließlich zurück zu ihrem Vater zieht.
Die Jugendliche hat auch keinen Mut mehr es an der Gesamtschule zu versuchen. Ja, das war die Rechnung für die fatale Vergangenheit des Mädchens, aber Christiane bemitleidet sich nicht selbst, sie sieht den Tatsachen einfach ins Apogeo. Das Mädchen ist sich einfach allem bewusst und bedauertes leider auch zutiefst. Den Direktor der Realschule kann ich überhaupt nicht verstehen. Christiane gefällt es äußerst gut an der neuen Schule, sie macht zum ersten Mal wieder Schularbeiten und bringt sich gut in die Klasse ein.
Bei einem Regelverstoß muss man eine „Session“ absolvieren. In einem kahlen Raum, mit grau gestrichenen Wänden, keinen Fenstern, keinen Sitzplätzen und keiner Heizung, bekommt man viele Aufgaben und Anweisungen, die ordentlich und präzise erfüllt werden müssen. Es hat die Form einer Gehirnwäsche, die bis zu Stunden dauern kann, und ist mehr ein Zeitvertreib als eine soziale Methode, bei der man ziemlich schnell, total apathisch wird. Immerhin muss man ja irgendetwas mit den ganzen Leuten dort machen.
Dort machte sie auch erste sexuelle Erfahrungen, mit einem Jungen namens Kathi aber es akzeptierten alle, als sie sagte sie fühle sich noch zu jung. Bald kam sie auch auf LSD und experimentierte danach mit verschiedenen Aufputsch- und Schlafmitteln. Als sie jedoch meinte noch ein Level aufsteigen zu müssen, probierte sie zum ersten Mal Heroin. Sie ging zusammen mit einem bereits Heroin süchtigen zu einem David Bowie Konzert und setzte sich dort ihren ersten Druck. Dort lernte sie auch Detlef, ihre große Liebe kennen, der schon Heroin abhängig war.
Das Mädchen bemerkt dieses Problem schon ziemlich früh, weil sie schon einigermaßen weiterentwickelt ist, als ihre Mitschüler. Sie versucht sich irgendwie für mehr Sozialität an ihrer Schule durchzusetzen, doch keiner hört der Jugendlichen zu. Schließlich ist es nicht schwer, an das Zeug ranzukommen. Schülerinnen erscheinen high zum Unterricht, sie haben sich in der Pause etwas reingezogen. Lehrer merken es auch nicht, oder wollen es nicht merken.
Rückblick: Strichjungen Am Bahnhof Zo
Endlich schöpft sie wieder ein bisschen Hoffnung, doch die Vergangenheit holt sie wieder ein. Der Rektor liest alles über das Rauschgift und erklärt Christiane, sie sei unter diesen Umständen nichts für die Realschule. Er versucht gar nicht das Mädchen zu beobachten und entfernt sich jegliche Last und den Stress.
Kessi wird auf dem Nachhause Weg von ihrer Mutter erwischt und die Mutter verbietet ihr den Umgang mit Christiane. Also macht sich Christiane immer alleine auf den Weg, lügt ihre Mutter an, erfindet neue Freunde hinzu, bei denen sie schläft. Die Mutter wahrscheinlich froh, Ruhe zu haben glaubt alles und lässt Christiane gehen. So kommt das Mädchen in ihrem zarten Alter mit allen möglichen Drogen in Berührung, erst Haschisch, dann Trips und alle mögliche Tabletten.
Sie befriedigt ihn mit der Hand und erhält dafür viel Geld. Von nun an geht Christiane auf den Strich und bekommt nach und nach auch Stammfreier. Detlef verspricht sie jedoch, es nicht zum Geschlechtsverkehr kommen zu lassen. Im Alter von sechs Jahren zieht Christiane mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester nach Berlin-Kreuzberg. Christianes Eltern wollen eine Heiratsvermittlung eröffnen. Als das nicht gelingt und deswegen das Geld knapp wird, muss die Familie in eine kostengünstige Wohnung in der Hochhaus-Siedlung Gropiusstadt umziehen.
Nach diesem Abend geht sie regelmäßig ins Sound und nimmt immer mehr Tabletten. Doch es dauert nicht lange und Christiane snieft zum ersten Mal Heroin.Von da an ist der Weg zur ersten Spritze nicht mehr weit. Sie erkennt die Gefahr nicht und glaubt wie so viele, sich und ihren Drogenkonsum unter Kontrolle zu haben. Im Sound trifft sie immer öfter Detlef bis sie schließlich ein Paar werden. Bald darauf werden beide psychisch als auch physisch von der Droge abhängig.